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Sattatree: Human Legalization

Sattatree

Es ist heutzutage schon eine ziemliche Seltenheit, dass ein Album seine Dub-Version gleich mitbringt. Sattatrees neues Werk „Human Legalization“, das als Doppel-CD erscheint, hat den Dub-Mix direkt mit im Digipack. Ein Blick auf das Label-Logo lässt erahnen, woher die Liebe zum Dub rührt: One Drop – es ist das Label von Aldubb, der das Album aufgenommen und gemixt hat. Logischerweise stammen auch die Dubs aus seiner Feder. Und logischerweise sind Sound und Dub-Mix superb: Schön Old-School, dennoch druckvoll und in klassischer Manier gemixt. Da gibt‘s nix zu meckern – wenn da nicht der Live-Sound der Band wäre. Vielleicht bin ich zu dogmatisch, aber von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen (wie z. B. Dub Syndicates „Pounding System“, Dub Trio, Trance Hill & Umberto Echo), darf Dub nicht live gespielt klingen. Was In der Vocal-Version absolut stimmig ist, führt als Dub bei mir zu Irritationen. Dub als reine Studiomusik muss tight, pur und direkt klingen. Der „luftige“ Sound einer Bühne passt mir da einfach nicht ins Konzept. Erschwerend kommt hinzu, dass die Sattatree-Backings alleine, ohne den Gesang, nicht genug Standing haben. Die Rhythms sind gut, solange sie einer Gesangsstimme dienen. Auf sich alleine gestellt, fehlt ihnen jedoch die Kraft und vielleicht auch die kompositorische Raffinesse. Da ein Dub sich auf das Wesentliche beschränkt, so müssen die wenigen Elemente, aus denen er besteht, besonders stark sein. 90 Prozent der Backings, die im Mainstream-Reggae Einsatz finden, sind für Dubs ungeeignet – so meine (gewagte) These. Womit vielleicht auch erklärt wäre, warum moderner Dub heute nur noch selten das Derivat eines Reggae-Songs ist. Ein Dub ist ein Dub – und zwar von Anfang an. Deshalb fasse ich mal kühn zusammen: „Human Legalizaion“ mag ein gutes Vocal-Album sein, ein gutes Dub-Album ist es leider nicht.

My verdict: Good dub-mixes, but I don’t like the live-atmosphere of the sound. The rhythms are also a bit weak.
My rating: 5,5 (out of 10)
Check it out: Juno

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