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Dub Spencer & Trance Hill Featuring Umberto Echo: Live in Leipzig

Als die vier Schweizer letztes Jahr ihr „Christmas in Dub“-Album vorlegten, war klar, dass Dub Spencer & Trance Hill verrückt geworden sind. Nun schicken sie mit „Live in Leipzig“ (Echo Beach) ein Live-Dub-Album nach. Aber Dub in Live geht doch gar nicht! Crazy! Allerdings: da gibt es bekanntlich jenen Münchner Mixing Desk-Wizzard namens Umberto Echo. Während des Auftritts in Leipzig, nahm er das komplette Album vom Live-Mischpult auf. Ohne weitere Bearbeitung wurde es jetzt veröffentlicht. Was soll ich sagen: Es geht! Das Live-Album ist richtig, richtig gut geworden. Ich habe den Verdacht, dass nicht selten ein im Studio entstandenes Dub-Album tot-perfektioniert wird. Es wird dann so lange herum gefrickelt, arrangiert und gemixt, bis dabei die Seele der Musik auf der Strecke bleibt. Bei „Live in Leipzig“ ist das Gegenteil der Fall. Die Bühnen-Energie der Dubs ist geradezu physisch spürbar. Rau, direkt und kraftvoll – Dub Spencer & Trance Hill waren mit ihrem Psychedelic-Dub nie authentischer. Absolut verblüffend ist zudem die Soundqualität der Aufnahme: sauber, crisp und der Bass tonnenschwer. Wäre da nicht der Applaus des Publikums, man könnte fast vergessen, dass es sich um eine Live-Aufnahme handelt. Übrigens gibt’s keineswegs nur verstümmelte Weihnachtslieder zu hören. Sechs der neun Tracks stammen von älteren Alben der Dub-Cowboys.

Bewertung: 5 von 5.
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Senior All Stars: Related

Hey, die Senior All Stars haben ihr Album „Elated“ gedubbt! Merkwürdig, ich dachte eigentlich, das wäre schon ein Dub-Album gewesen. So kann man sich irren. Doch was mir vor drei Jahren gut gefiel, kann jetzt nicht schlecht sein. Und so ist es auch: „Related“ (V.O.R.) – wie es clever betitelt wurde – ist super. Sogar noch besser, als das Original, denn ich liebe Hall und Echo – und vor allem Bass. Und dann wäre da auch noch der Mix. Ich wage mal zu behaupten: Mehr holt selbst Mad Professor aus einem Mischpult nicht heraus. Ich rede hier nicht von spektakulären Overdubs oder Remixes, sondern vom guten, alten Dub-Handwerk: Regler rauf und runter, Spuren an und aus, Effekte rein und raus. Gar nicht so einfach, mit so basalen Mitteln noch viel zu reißen. Den Allstars ist es jedenfalls gelungen. Selten habe ich so kontrastreiche, spannende Mixes gehört, wie auf „Related“.

PS: Das Album gibt es tatsächlich (zunächst?) nur auf Vinyl.

Bewertung: 5 von 5.
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Hotdrop: The Secret Dubs

Hallo Dubblog-Gemeinde, hier kommt mein Weihnachtsgeschenk an euch. Ein Re-Release des italienischen AQuietBump Netlabels aus dem Jahr 2008, eine EP der Band HotdropThe Secret Dubs“. Das Cover erinnert frappierend an Bass Culture von Linton Kwesi Johnson. Viel ist über Hotdrop im WWW leider nicht zu erfahren. Nur soviel: Es soll sich bei der EP um älteres, jedoch bislang unveröffentlichtes Material der Band handeln. Die ersten vier Titel wurden Victor Rice überlassen, der den Tracks in seinem Studio El Rocha in Sao Paulo ordentlich Reverbs, Tape-Delays und einen schönen, klassischen Dub-Mix verpasste. Den letzten beiden Tracks hat sich Jambassa, ein 2000 von Carmine Minichiello (Gamino) & Raffaele Gargiulo (Papa Lele) gegründetes, italienisches Dub Projekt gewidmet. Der im direkten Vergleich wesentlich „modernere“ Jambassa-Sound, atmet dennoch erfreulicherweise den Geist des Roots-Reggaes der 70er und 80er Jahre. Hotdrop sind eine spanische Roots-Reggae-Band aus den Vororten Madrids, die sich bereits im Winter 2004 gegründet und seither ein paar interessante, klassische Showcase-Alben veröffentlicht haben. Ach ja, dieses Album sowie alle anderen Alben der Band sind in alter Netlabeltradition natürlich als „name-your-price“ zu haben.

Bewertung: 4 von 5.
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Khruangbin: Hasta el cielo

Hier haben wir mal wieder eine schöne Bestätigung meiner alten These, dass Dub auch ohne Reggae funktionieren kann: „Hasta el cielo“ (Night Time Stories) heißt das Dub-Reworking des 2018 erschienenen Albums Con Todo El Mundo des texanische Trio Khruangbin. Dieses Trio um die Sängerin Laura Lee hat mit Reggae nix am Hut, sondern spielt – jetzt kommt’s – Thai-Funk! What? Thai-Funk ist die thailändische Adaption von afro-amerikanischem Funk. Khruangbin imitieren also das Imitat – und erreichen damit auf Spotify über 20.000 Streams. Weird! Dieses populäre Thai-Imitat ist nun durch den Dub-Wolf gedreht worden von einem bisher ziemlich unbekannten Dub-Kollektiv aus Texas: Brilliantes Del Vuelo. Das Dub-Werk haben sie ganz im Geiste ihres und der Bands Meister vollbracht: Overton „Scientist“ Brown – und so kommen wir schließlich auf vertrautes Terrain. Dessen alten Channel One-Alben haben nämlich nicht nur Sängerin Laura Lee als Übungsvorlage zum Erlernen des Bassspiels gedient, sondern die Band überhaupt erst auf den Geschmack von Dub gebracht. Ihm und seinem Stil huldigt „Hasta el cielo“ mit jedem Echo. So ist aus einer – zugegeben – schon ziemlich spannenden Vorlage ein sehr spaciges, vertracktes, anspruchsvolles und zugleich hypnotisierendes Dub-Werk entstanden, das in Bass und Hall schwelgt, dem Funk-Groove aber vollständig treu bleibt. Statt sie mit Effekten zuzuschütten, hat Brilliantes Del Vuelo die Originale in ihre Einzelteile zerlegt, alles nicht absolut Notwendige entsorgt und den Rest dann zu minimalen Tunes mit maximalem Space neu zusammen gefügt. Khruanbin-Gitarrist Mark Speer bringt das Wesen des Dub in einem treffenden Satz auf den Punkt: „Dub ist wie die Röntgen-Aufnahme eines Albums.“ Stimmt, der Mann hat verstanden, worum es geht: Um Reduktion und Transparenz. Hall und Echo dienen nur dazu, zusätzlichen leeren Raum zu erzeugen, um die Instrumente darin noch isolierter wirken zu lassen. Hier zählt jeder Schlag auf die Snarre, jede gezupfte Bass-Note und – vor allem – jede Pause zwischen den Tönen. Und zur Krönung des Ganzen hat Scientist himself sog

Bewertung: 5 von 5.
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Various Artists: Ras Asana

Kennt jemand von euch das I Yahn I Arkestra aus Philadelphia, Pennsylvania? Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass sich dieses Projekt bisher unter meinem Radar bewegte. Das vorliegende, vor 2 Jahren erschienene, Album „Ras Asana“ (I Yahn I Arkestra) ist eine Kollaboration der Gründungsmitglieder des I Yahn I Arkestras (Ras Jah D, Kaseaopia) zusammen mit Chuck Treece, Radha Gopinath Das Marinelli, Timi Tanzania (Dub Warriors) und HR (Bad Brains). Diese sieben Space-Dubs spiegeln die Verschmelzung der spirituellen Welten von Dub und den sieben Chakren des Yogas wider. Ich neige sogar eher dazu, sie als „High Consciousness Music“ zu bezeichnen, oder eine Art von „Heavy Dub“, der ganz stark von den Altmeistern King Tubby, Count Ossies Nyahbinghi Sessions und Ras Michael beeinflusst wird. Diese geniale Musik atmet aber auch den Geist des legendären Sun Ra, erweckt gleichzeitig Assoziationen, die unweigerlich an die Psychodelik der alten Pink Floyd, das jazzige Mahavishnu Orchestra, die fantastischen Jam-Sessions von The Grateful Dead und die Radikalität der Bad Brains denken lassen. Der Raum ist erfüllt von unendlich vielen, verschiedensten, indischen Perkussions, Keyboards unterschiedlichster Art, spacigen Soundscapes und mystischen, gleichzeitig hypnotischen Free Form-Gesängen. Man hat unweigerlich das Gefühl, sich in einem indischen Tempel zu befinden, wo die bunten Farben, die Gerüche, der Weihrauch, die Stimmung und die zarten Klänge der Glöckchen die Sinne fluten. Insgesamt eine unglaublich spannende Reise für Dub-Reggae-Astronauten in neue akustische Territorien.
Chuck Foster beschrieb diese Musik sehr treffend: „Heavyweight Groundation Music for the Masses.“ Ich kann nur raten, begebt euch schnellstens auf Entdeckungsreise in die weiten, unbekannten Welten des Dubs!

Bewertung: 5 von 5.
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Sly & Robbie: Dub Serge

Um es vorwegzunehmen: Sly & Robbie waren das beste, innovativste und spielfreudigste Drum & Bass-Duo – auch wenn andere wie Style Scott und Flabba Holt bisweilen wesentlich sauberere Arbeit ablieferten, es aber niemals zur Genre übergreifenden Anerkennung brachten. Sly & Robbie hingegen wurden weltweit gebucht, um auch Pop und Rock-Größen wie Joe Cocker, Bob Dylan, Mick Jagger, Serge Gainsbourg und viele mehr im Studio oder live zu unterstützen. Dass sie zudem das Reggae-Genre mit ihren Riddims wesentlich weiterentwickelten, steht wohl außer Frage.

Aber das war in den späten 70er und frühen 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts; die Zeiten der musikalischen Innovationen, des musikalischen Neulands sind für die beiden vorbei. Sly & Robbie scheinen heute in einer Zeitblase gefangen zu sein: Sie reproduzieren ihre eigene musikalische Vergangenheit und zelebrieren mehr oder weniger die Riddims, die sie anno dunnemals zur musikalischen Speerspitze des Reggae gemacht haben. 

So auch auf ihrem neuen Release „Sly & Robbie Dub Serge“ (Taxi Records), für den sie nichts weiter als ihre eigenen Riddims vom exzellenten Serge Gainsbourg-Album „Aux Armes Et Caetera“ (1979) nochmals eingespielt haben. Warum, wieso? Das weiß wohl nur Guillaume Bougard, der hier als Co-Produzent fungiert und gemeinsam mit Gaylord Bravo den uninspirierten Dub-Mix zu verantworten hat. Bedarf an diesen blutleeren, endlos ausgewalzten und bestenfalls langweiligen Versionen kann es nicht gegeben haben, zumal das Original-Album (wie auch sein Nachfolger) in den letzten Jahren als Deluxe– und Super-Deluxe Version samt Dubs veröffentlicht wurde.

Die Frage ist also: Braucht man dieses neue Album? Unbedingt, wenn man hören will wie zwei exzellente Musiker ihr Lebenswerk demontieren. Andernfalls: Hände weg davon und statt dessen eines der vielen genialen Sly & Robbie-Alben aus den 1980er-Jahren hören. Wie wär’s mit dem epochalen „A Dub Experience“ aus Island’s „Reggae Greats“-Serie?

Bewertung: 1 von 5.
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Nazamba: Nazamba

Im März rüttelte uns ein Track auf, der geradezu als Manifest des Dub gelten könnte: „The Grove“ vom Dub-Poeten Nazamba und dem französischen Produzenten/Sound System O. B . F. – veröffentlicht in Kombination mit einem atemberaubenden Dub-Mix als 12“. Seit einigen Wochen ist das komplette Album da, mit 9 Tracks – aber leider keinen Dubs (was jedoch auf ein zukünftiges reines Dub-Album hoffen lässt). Egal, Dub-Poetry ist ja Dub und gehört somit hierher. Und Rico, Mastermind des O. B. F.-Dub-Imperiums (Soundsystem & Dub Quake Records-Label) zählt zur Zeit wahrscheinlich zu den produktivsten Produzenten der französischen Dub-Soundsystem-Szene. Mit dem Album für Nazamba legt er sein bislang radikalstes und auch experimentellstes Werk vor. Vielleicht hat ihn ja Nazambas frappierend an Prince Far I erinnernder Style dazu inspiriert, Adrian Sherwoods Lust auf extreme Sounds zu folgen. Das Album „Nazamba“ zerfällt jedenfalls in zwei Teile: Teil 1 bietet klassischen Outer-Space-Reggae/Dub (und mit „Play Sweet“ sogar eine Interpretation von Jackie Mittoos „Drum Song“). Teil 2 bleibt zwar beim Sound von Dub, verabschiedet sich aber vom Reggae und landet irgendwo bei elektronischem Noise. Darüber – wie Donnergrollen – die Stimme von George „Nazamba“ Scott. Sein Debut gab der Jamaikaner vor ein paar Jahren auf dem Pressure-Label des Dubstep-Produzenten Kevin Martin (The Bug) mit einem nicht minder extravaganten Dub-Poem. Mir gefällt „Nazamba“, weil es kompromisslos die extremen Positionen von Dub und Dub-Poetry auslotet, ohne dabei seine grundsätzliche Zugänglichkeit und Sound-System-Kompatibilität zu verlieren. Ach ja, fast vergessen: Linval Thompson und Soom T gibt’s als Gäste noch oben drauf (allein diese Auswahl bringt das Albumkonzept kongenial auf den Punkt).

Bewertung: 4 von 5.
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R-Juna: Dubs and Praises

Was mich doch immer wieder begeistert, ist, dass das kleine Sub-Genre Dub weltweit sehr viele Menschen in seinen Bann zieht und immer wieder neue, interessante Früchte trägt. Die zyprischen Dubophonic Records haben Ende November ein neues Album eines amerikanischen Produzenten und DJs veröffentlicht, der mir bis dato noch gar nicht bekannt war: R-JunaDubs and Praises“ (Dubophonic Records). Roy Waterford aka R-Juna kann auf 10 Jahre Erfahrung im Musikbiz zurückschauen, produzierte und veröffentlichte bereits mehrere Alben verschiedenster Genres, bevorzugt jedoch Hip-Hop.
Der aus Bloomington, Indiana, stammende R-Juna kehrt nach eigener Aussage zu seinen Dub-Reggae-Wurzeln zurück und veröffentlicht nun bei Dubophonic Records sein erstes Album. „Dubs and Praises“ besteht (leider) nur aus sieben Instrumental-Tracks, die mich mit richtig satten Bass-Lines, melodischen Riffs, gelegentlichen Horn-Section-Fragmenten und reichlich Hall und Echos vollauf zu überzeugen wissen. Den Stil des Albums würde ich als traditionellen Roots-Reggae-Dub gepaart mit modernem Ambient-Downbeat-Feeling beschreiben. Produziert, gemischt und gemastert wurden alle Tracks von Roy Waterford aka R-Juna selbst. Well done, Man!

Bewertung: 4 von 5.
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Lee Perry: Heavy Rain

Da isset endlich – lange von mir herbei gesehnt: „Rainford in Dub“. Sorry: „Heavy Rain“ (On-U-Sound) heißt es natürlich. Endlich die Adrian Sherwood-Kompositionen ohne Lee Perrys „Gesang“, dafür aber mit gelegentlichem Posaunenspiel Vin Gordons sowie mit progressivem, „abstraktem“ Dub-Mixing des On-U-Gotts. Und? Löst das Dub-Album ein, was ich mir gewünscht hatte? Ich muss gestehen, anfangs stand mir eine kognitive Verzerrung im Weg: die Erwartungshaltung. Sie war einfach zu hoch. „Heavy Rain“ hat mich deshalb keineswegs spontan überzeugt. Im Gegenteil: Das Album wirkte unzugänglich und schwach. Komplexe Arrangements, radikales, teils disruptives Mixing und recht zurückhaltender Bass verhindern, dass sich das Album mal so eben im Hintergrund weghören lässt. Doch genau das macht eigentlich seine Stärke aus. Adrian Sherwood hat sich noch nie um Mainstream und leichte Konsumierbarkeit geschert. Er war immer auf der Suche nach herausfordernden Sounds, verstörenden Kompositionen und generell an akustischen Experimenten jeglicher Art interessiert. Deshalb sind er und Lee Perry (eigentlich) auch ein kongeniales Paar. Und deshalb entfaltet „Heavy Rain“ seine volle Wirkung auch erst dann, wenn man sich bewusst zuhörend und analysierend, aber ohne Erwartungen und Vorbehalte in das musikalische Chaos fallen lässt und ganz Ohr wird. Dann offenbaren sich plötzlich Struktur und Ordnung und zuvor verstörende Sounds verwandeln sich in ein Feuerwerk aus unerhörten Ideen und überraschenden Entdeckungen.

Die Spitze des Eisberges bildet übrigens gleich der erste Track des Albums: „Here Come the Warm Dreads“, den – der Titel lässt es vermuten – Brian Eno gemixt hat. Offenbar war er von Perrys legendärem Werk „Revolution Dub“ inspiriert und schaltet auf dem Track munter die Stereokanäle ab und an – und stiftet auch sonst viel Disruption. Ist mir etwas zu gewollt, aber marketingtechnisch ist eine Zusammenarbeit von Sherwood, Perry und Eno zweifellos ein genialer Coup. Meine persönlichen Highlights sind hingegen die beiden exklusiven, neuen Tracks „Dreams Come True“ und „Above and Beyond“. Okay, ehrlich gesagt sind die beiden „klassischer“ und die Beats klarer und reduzierter. Sind die anderen Titel vielleicht doch zu verkopft? Ich würde mal sagen: Die Mischung macht’s. Die beiden Stücke ins Zentrum des Albums zu stellen und damit für eine Verschnaufpause zu sorgen, war jedenfalls eine gute Idee. Also: Lange Schreibe, kurzer Sinn: Rainford in Dub ist tatsächlich ganz unerwartet doch so gut, wie erwartet.

Bewertung: 5 von 5.
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Sumac Dub: Jam Session Vol. 1

Ein exzellenter Dub-Artist kommt diesmal aus Grenoble, Frankreich. Tom Dorne aka Sumac Dub hat das Projekt 2015 ins Leben gerufen. Der Multiinstrumentalist Tom Dorne begann bereits im zarten Alter von 5 Jahren, das Geigenspiel zu erlernen. Heute spielt er nicht nur Violine, auch Gitarre, Schlagzeug, Klavier und einige traditionelle Instrumente, die er auf seinen Reisen durch die Welt gefunden hat, steuert er geschickt seinen Mixes bei. Erst 2014 reifte bei dem langjährigen Reggae-Fan, dessen Musik weitgehend von Roots-Reggae inspiriert ist, die Idee, Alben unter dem Namen Sumac Dub zu produzieren. Mittlerweile wurden bereits vier Alben und eine EP Sumac Dub: „Jam Session Vol. 1“ (ODGProd.com) veröffentlicht. Bei der leider etwas kurz geratenen Jam Session Vol. 1 überzeugt mich bereits der erste lange Titel „le Chant de la Baleine“ in dem auch, wie der Titel schon sagt, Walgesänge gesamplet wurden. Bei „Radio, Ney and Persan Setar“ verknüpft er die persische Rohrflöte (Nay) sowie die persische Langhalslaute (Setar) geschickt mit dem musikalischen Dub-Gerüst. Ich mag im Dub ganz besonders solche ethnische, fremdartige Klänge. Die Entstehung von „Les Oiseaux d’Europe“ habe ich mir auf youtube angeschaut und bin begeistert, wie locker Tom Dorne aka Sumac Dub Vogelstimmen von einer Single nimmt und in seinen Dub einbaut. Alles klingt wie aus einem Guss. Und zum krönenden Abschluss hören wir bei „Bass Température“ nochmal eine dubbige Violine erklingen. Insgesamt bekommen wir hier ein Schaufenster origineller Stile mit vielen musikalischen Einflüssen geboten. Jam Session Vol. 1 ist ein kurzes, aber höchst interessantes Dub-Werk!

Bewertung: 4 von 5.