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Five Star Review

Dub Dynasty: Holy Cow

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Die UK-Dub-Pioniere der 1990er Jahre werden alt und reichen den Staffelstab an ihren Nachwuchs weiter: Mad Professor, Aba Shanti I, Jah Shaka und auch Alpha & Omega. Bei letzteren übernimmt Sohn Ben die Position von Vater John Sprosen, während seine Tante Christine Woodbridge unverdrossen weiter den Bass spielt. Das neue, alte Duo gab sich dazu den passend programmatischen Namen „Dub Dynasty“. Im April hat die Dynastie mit „Holy Cow“ (Steppas Records) ihr neues, drittes Album vorgelegt. Ein mächtiges Werk, das einem Bass-Tsunami gleicht, der sich unaufhaltsam durch den Küstendschungel eines exotischen Landes wälzt. Die Bassdrum marschiert, der Bass dröhnt und darüber erklingen mystische Urwald-Sounds und Melodien fremder Länder. Ein magischer, hypnotischer Sound, der unverkennbar dem Konzept von Alpha & Omega folgt, letztlich aber klarer und differenzierter und zweifellos auch dynamischer ist. Ein echter Evolutionsschritt. Doch die Holy Cow lässt sich nicht nur auf Sound reduzieren, denn das Album bietet auch richtig starke Kompositionen, nicht selten markante Melodien und gelegentlich sogar sehr schöne Vocal-Beiträge. Insgesamt gibt’s 19 Tracks zu hören, wovon acht Dub-Versions der vorangegangenen Dubs sind. Also: Dub galore und das auf höchstem Niveau.

Rating 5 Stars

12 Antworten auf „Dub Dynasty: Holy Cow“

Das müsste bereits das dritte Album von Dub Dynasty sein. Ich muss sagen das Thundering Mantis das bisher stärkste Album ist und Holy Cow da nicht ganz mithalten kann. Von mir gibts daher eine 4/5

High Rene´,

Nur damit Du nicht denkst, ich mache hier nicht mehr mit. Es wäre mir lieber, ich könnte Dir mal wieder volle Zustimmung geben aber ich kann dieses Album gerade nicht wirklich beurteilen, da meine BassBoxen gerade nicht am Start sind. Reggae ohne Bass geht ja sowieso schon mal gar nicht aber Dub ohne Bass ist wie Wellenreiten an der Ostsee …..

Ich habe mich immer gewundert, warum ich Alpha und Omega einfach nicht richtig gut finden konnte und stelle fest, daß Du hier eine ziemlich gute Erklärung dafür abgibst. Wenn der Sound jetzt klarer, differenzierter und dynamischer ist, als bei A u. O erklärt das zumindest für mich, warum ich nur eine einzige Alpha und Omega Scheibe habe. Der Sound war mir also immer zu unklar, zu undifferenziert und nicht dynamisch genug.

Greetings …………………… lemmi

Nachdem die „Thundering Mantis“ eines meiner meistgehörten Alben der letzten Jahre war bin ich absolut gespannt was mich hier erwartet und ob die Schönheit der letzten Platte wieder erreicht wird.

Vielleicht war ich gestern nicht ganz in der Stimmung (war ja auch ein verregneter Montag) oder ich muss es erst ein weiteres Mal abspielen. Bisher kann ich an der Stelle nur den zweiten Platz vergeben, „Thundering Mantis“ ist für mich das geilere Album bei dem mehr Gefühl drinsteckt und mehr Lust zum „Skanken“ geweckt wird. Als nächstes – backward never ;) – hör ich in die „Unrelenting Force“ rein, vielleicht gefällt mir die besser.

@ Lemmi,
Soundqualität ist immer so ne Sache. Gute Musik sollte sich auch auf ner mäßigen Anlage genießen lassen. Vieles ist heute auch mit Absicht Lo-Fi. Aber es gibt auch reichlich Beispiele für Sound der einem den Genuss an der Musik wirklich vermiesen kann. Alpha & Omega hab ich dazu bisher nicht gezählt.
Ein schlimmes Beispiel ist Don Goliath oder außerhalb des Reggae-Dub-Universums natürlich die Red Hot Chili Peppers. Ich warte auf eine ordentlich remasterte „Californication“, das wär mir ein paar Euro wert den max. 12Bit-Sound und die Mischung aus analoger und digitaler Verzerrung los zu sein.

Gutes Mastering kann auch eine Kostenfrage sein. Leider auch heute noch. Und da im Dub-Bereich eh kein Geld verdient wird kann man da m.E. etwas tolerant sein, solange die Bassline funktioniert :)

High Ropp Auff,

danke für Deinen Dialog !

Ja, Toleranz muss ich ja schon mein ganzes Leben lang aufbringen. Missverständlich war meine Aussage, „der Sound von A u. O. wäre so und so“ ….. in diesem Fall hätte ich die Musik schreiben sollen. Der Sound von A. u. O. ist nämlich eigentlich immer Super aber die Musik also der Dub an sich war mir ( fast ) immer zu düster, irgendwie zu deprimiert , zu wenig Upliftment. Aber auch bei Alpha und Omega gibt es die berühmten Ausnahmen von der Regel.
Du hast ja auch recht, daß gute Musik auch ohne perfekten Sound genießbar sein sollte. Aber Reggae ist ja nicht nur Musik sondern Medizin und wenn der Sound da nicht stimmt,
dann ist das für mich ein bischen so, als würde ich die Salbe auf den Verband und nicht auf die Haut schmieren. Es ist ja wahrscheinlich auch so, daß es individuelle Unterschiede gibt, was man in der Musik sucht. Für mich ist Musik und in erster Linie DUB vor allem SOUND und noch wichtiger Sound-Experimente. Ganz entscheidend ist für mich dabei, wie sich der Bass in meine Eingeweide eingräbt und darin herumwühlt, bis ich in grenzenloses Wohlgefühl verfalle. Ich suche immer nach dem perfekten Bass Sound der nicht dröhnen darf aber gleichzeitig bis ins Rückenmark geht. Das mag schwierig sein aber nur so gibt es von mir Respekt, Anerkennung und Begeisterung. Da ich hier im Moment gar keinen ( verstehst Du ?!! …. ich habe gar keinen Bass !!! ) habe, fühle ich mich wie Robby Nash auf Hawaii ohne Surfbrett …….

und der Strand und das Meer sind auch weg ……………………. lemmi

Oh, gar kein Bass? das ist bitter. Bei mir ist die Anlage da, und gar nicht schlecht, aber der Wohnraum lässt es nicht zu den Bass wirklich zu genießen. Und damit meine ich nicht einmal die Nachbarn, sondern mies geschnittene 13,5m² in denen ein paar Töne dröhnen und der Rest kaum zu hören ist.
Fast perfekt ist der Bass bei Matic Horns „Raama Melody“ bzw. dem Dub, tief und sehr tight. Hat die Eigenschaft mich anlasslos glücklich zu machen. Glaube das kommt dem was du beschreibst ziemlich nah. Einiges von Kanka aus Rouen schafft das auch (z.B. der Track mit Ranking Joe von der Submersion, ich komm grad nicht auf den Titel). Und auch wenn es kein Dub ist, Dub Inc scheinen sehr großen Wert auf einen guten Bass-Sound zu legen. „Chaque Nouvelle Page“ hat auch eine Wahnsinns-Bassline.
Bei Steppas dröhnt es oft gewohnheitsmäßig etwas mehr als es sollte, muss wohl so sein.

Bin mal gespannt was mir die Young Veteran Hi Fi Leute beim Katzensprung-Festival um die Ohren hauen.

Es geht ja hier eigentlich nicht um die Matic Horns aber ich möchte mich hier auch ganz herzlich für diesen sehr guten Tip bedanken. Ja, der Bass klingt auch sehr gut und vor allem haben die immer ne richtig geile Bassline. Die meisten sind mir zwar schon lange aus Jamaica unter anderem von Flabba Holt bekannt aber der Ursprung von Bass und universell unantastbaren BassLines kommt nunmal aus dem Mutterland des Reggae.
Auf jeden Fall sind die Matic Horns sehr geil. Geiler Sound und geile Riddims …. alles in allem genau meine Lieblingsmusik. Läuft hier gerade in Dauerschleife in meiner dienstlichen Dancehall. Voll geil !!!

Give tanx …………………. lemmi

freut mich dass ich dem großen Dude (^^) auch mal einen Tip geben kann. Dank dieses Blogs und der Riddim läuft es ja meistens andersherum.
Ich bin übrigens auch nicht sicher ob „Matic Horns“ nur der Trompeter ist oder die ganze Band, oder der Produzent in Personalunion mit der Tröt…

gleich geht es mit basslastiger akku-PA und dem bereits Ende letzten Jahres erworbenen „Rooted and Grounded“ ans Rheinufer – ich kann den Feierabend schon riechen, „der Alltag wird in Blättchen gedreht“.

Glück gehabt,

die Matic Horns gab es tatsächlich noch bei Irie Carlo als Doppel CD !!! Seit gestern meine.

Ich hoffe die Akku Pa hat am gegenüber liegenden Rheinufer keinen Tsunami ausgelöst ….

Greetings …………………. lemmi

Geile Sache, die CD fehlt mir noch. Wie heißt der Laden?
Jo Rheinufer war ganz nice, und eher entspannt – für den Tsunami fehlen noch ein paar Scoops.

Oh sorry Mann,

der Laden heißt Irie Records ( in Münster ) …… da kann man in jede Scheibe reinhören ( 45 sec. ) und dann bestellen. Leider geht das mit Matic Horns nicht mehr, denn nur ich hatte das Glück, daß gerade noch ein Exemplar da war. Trotzdem kann ich Dir und jedem anderen Reggae-Fan nur empfehlen, da mal ein bischen zu stöbern. Aber ( Achtung !!! ) das macht süchtig ……………….. lemmi

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