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Five Star Review

Dub Terminator: Dubmental

Spätestens seit Fat Freddies Drop und den Black Seeds wissen wir, dass in Neuseeland ein recht entspannter, dubbiger Reggae-Sound gepflegt wird. Der Dub Terminator macht da mit seinem neuen Album „Dubmental“ (Soul Island) keine Ausnahme – wenn man einmal davon absieht, dass er den Bass noch feister aufdreht als seine Landsleute. Sehr, sehr, sehr langsame Beats, minimales Sound-Design und maximal reduzierte Instrumentierung – jede einzelne Zutat seiner Dubs ist klar heraus zu hören, präsent und selbstbewusst. Das ergibt messerscharf akzentuierte Tunes, quasi die Antithese zum klassischen, analogen Dub mit all seinen Sound-Schichten. Würde bei den Dubs des Terminators auch nur eine Spur entfernt, sie hinterließe eine auffällige Lücke. Reduced to the max. Doch was hier nach verkopftem Dub-Minimalismus klingt, ist tatsächlich das Gegenteil. Die Kunst des Dub Terminators besteht darin, dass, trotz der rigiden Reduktion, voluminöse, harmonische, emotionale und wunderbar relaxte Dubs entstehen – die mich übrigens gelegentlich an den International Observer denken lassen. Einer meiner Favoriten des Albums ist der Track „Dub 4000“, der im Zeichen eines Dialogs zwischen einer spanisch anmutenden, akustischen Gitarre und eines Moog-Synthesizers steht. Sehr nice ist auch „Crypto Dub“, ebenfalls von Synthie-Sounds geprägt, dominiert von einem verzerrten Electro-Bass und wenigen, spärlichen Sound-Effekten. Ein faszinierender Minimal-Tune, bei dem oft nur eine, maximal zwei Spuren gleichzeitig zu hören sind. Der Dub Terminator hat’s drauf. Er ist definitiv ein Modell T-1000!

Bewertung: 5 von 5.

Eine Antwort auf „Dub Terminator: Dubmental“

High René,

da wartet man hier geschlagene 2 Monate auf einen neuen Tip von Dir und dann sowas ? ……
Ok, Ok ich versuche nur mal wieder witzig zu sein ;-)
Aber im Ernst ….. 5 Sterne ? Das kann ich so nicht durchgehen lassen ;-)
Ich komme mir ja selbst manchmal komisch vor aber auch mit Fat Freddy kam ich nie so richtig klar. Da gabs mal nen regelrechten Hype drum aber den habe ich nie verstanden. Black Seeds fand ich zunächst auch ganz nett aber is ja inzwischen poppiger als UB 40 ( nach den ersten 4 Scheiben ).
Also ganz klar, „Dubmental“ is DubMusic und von daher schon mal nicht schlecht. Aber hier ist genau der Dub drauf, den ich von allen DubSpielarten am wenigsten abfeiern kann.
Dabei fängt es mit Bass Stations echt richtig gut an. Messerscharf akzentuiert und richtig schön am blubbern. Dazu in einem mystischen Tempo, so dass ordentlich Gravitation entsteht und der Raum sich gefügig krümmt. ( Sorry aber mit der Krümmung des Raumes habe ich es irgendwie ).
„Sweet Maria“ blubbert und groovt auch richtig gut. „War“ is dann zunächst erst mal mein LieblingsDub von der „Scheibe“. Mehr kann ich im Moment nicht positiv herausheben. Bei Crypto Dub, Dub 4000 und eigentlich dem ganzen Rest haben wir genau den BassSound, den ich nur mit Toleranz ertragen kann. Ich habe mich inzwischen in den blubbernden Bass Sound verliebt, der sogar mein kleines zipfelchen in angenehme Vibrationen versetzt. Leider dröhnt der Bass bei den meisten Dubs hier doch ziemlich penetrant. „Fever Dub“ fand ich sehr schwach ( für Dub wohlgemerkt ) und bei „Wake Up Dub“ träume ich lieber noch ein bischen weiter. „Soul Surpriser“ muss ich auch nicht unbedingt nochmal hören. Und „Moog Dub“ könnte man vielleicht mal irgendwo als Intro einsetzen aber als Dub würde ich das nicht bezeichnen. Ok, war vielleicht als Outro gedacht aber hätte jetzt nicht unbedingt vier Minuten lang sein müssen.
Tja, wie finde ich jetzt noch freundliche Worte, wo ich Dir doch insgesamt so widersprochen habe. Nun ja, ich hoffe es ist nicht nötig, denn – um es mal kurz zu machen – es is halt Geschmacksache.
In diesem Sinne :

DUB AGAINST faschism !!! …………….. Optimus Prime

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