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Phillip Fullwood: Words in Dub

„Words in Dub“ ist schon ein ausgesprochen paradoxer Titel. Vielleicht genau das richtige Augenzwinkern für das große Jubiläum eines großen Labels: Pressure Sounds feiert damit seine hundertste Veröffentlichung – was aber nur die halbe Wahrheit ist, denn tatsächlich handelt es sich um ein Album-Paar des wenig bekannten jamaikanischen Produzenten Phillip Fullwood. „Rockers in the Land of Reggae“ und „Words in Dub“ (Pressure Sounds) gehen Hand in Hand, entweder als zwei Vinyl-Releases oder eine Doppel-CD. Im Spotify- oder Apple-Stream gibt es sie natürlich auch. Phillip Fullwood war nur kurz als Produzent tätig. In den späten 1970er Jahren lernte er Winston Rodney (Burning Spear) kennen, der ihn in die Studiowelt Kingstons einführte. Fullwood revanchierte sich mit dem Schreiben einiger Songs für Spears „Marcus Garvey“-Album. 1979 produzierte er dann im Channel One-Studio erste eigene Tracks, die er zusammen mit weiteren „geliehenen“ Aufnahmen in Lee Perrys Black Ark Studio zu Dubs verarbeitete und anschließend seinem Freund Winston McKenzie nach Amerika schickte. McKenzie ließ die Dubs 1000 mal in Vinyl pressen und veröffentlichte sie als „Words in Dub“. Natürlich wurde das seltene Album danach zu einem begehrten Sammlerstück und wahrscheinlich lieben die Sammler die Musik ihres Schatzes über alle Maßen. Ich pflege zu diesen Dub-Kultobjekten jedoch ein eher distanziertes Verhältnis und muss daher sagen: Mich hauen die Aufnahmen nicht vom Hocker. Leider ist zudem auch die Aufnahmequalität nicht sonderlich berauschend (eher rauschend). Daher meine Empfehlung: Hört es euch im Stream an und stellt es auf „repeat“, wenn ihr das Haus verlasst. Pressure Sound erhält dafür zwischen 0,6 bis 0,8 Cent pro Track. Also lasst es zur Jubiläumsfeier dieses sympathischen Labels wochenlang laufen!

Bewertung: 3 von 5.

3 Antworten auf „Phillip Fullwood: Words in Dub“

Moin !
Ich hab´ mir die Scheibe als D.CD gekauft, obwohl mich die Dubs auch nicht vom Hocker hauen.
Die VocalVersions habe ich noch gar nicht gehört. Das Angebot an Reggae war in der letzten Zeit für mich so reichhaltig, das ich mit dem Hören wieder noch gar nicht nachgekommen bin.
Es ist ein großer Vorteil, das ich die Scheibe kaufen konnte, denn so wird sie bestimmt noch den nötigen Respekt erfahren und hin und wieder bei mir zu Hause laufen. Beim Streamen, gerät das viel schneller in ewige Vergessenheit …………

Greetings …………….. lemmi

Fortsetzung :

Ja, vom Hocker hauen mich die Dubs immer noch nicht. Am Wochenende dachte ich mir, ach ich muss erst mal ´nen Kaffee kochen und ein paar kleine „Bauprojekte“ erledigen. Solange kann die Scheibe doch gern nebenbei laufen, ohne das ich mich „sozusagen“ meditativ damit beschäftige. Während in der Küche der Kaffee durchlief, schallten die Dubs durch die ganze Wohnung bis in mein Herz und ich muss sagen, auch diese Dubs zauberten eine richtig gute Atmosphäre in meine Wohnung, so das ich mich mal wieder sehr gefreut habe, das diese Scheibe MIR gehört.

Greetings ………………. lemmi

Hach ja, das „Rauschen“ – ich bin ja einer, der das braucht :) Die klaren, digitalen Produktionen haben für mich einfach nicht DEN Spirit. Aber wie ich ja bei dir anderswo gelesen hab, gibt es ja auch neue Produktionen, die das alles nachmachen, finde ich dann auch absurd :D

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