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Five Star Review

Mute Beat: In Dub

Guter, gerne auch „schräger“ Dub geht bei mir (fast) immer. Heute präsentiere ich einen längst verschollenen Klassiker. Eine 1985 erstmals veröffentlichte Musik-Cassette von Mute Beat, Japans erster Dub-Band, die (leider) nur von 1982 bis 1989 existierte. Das Erstlingswerk „Mute Beat: In Dub“ (ROIR; Reachout International Records) wurde im Laufe der Jahre unter den unterschiedlichsten Titeln veröffentlicht: Tra Special Mute Beat (1985); Japanese Dub (1986); No. 0 Virgin Dub (1990) und In Dub (1996). Auf „In Dub“ bekommen wir eine Vielzahl von verschiedensten Ingredienzen zu hören, die schon auf das sehr breite musikalische Spektrum der Band hindeuten. Der Sound ist sowohl von traditioneller japanischer Musik, als auch Dub-Einflüssen, Reggae, Funk und elektronischer Musik, gemischt mit Jazz und dem Klang einer marschierenden Blaskapelle stark geprägt. Mute Beat schufen damals einen Klangkosmos, den so noch wenige zuvor gehört hatten und bewegte sich damit am Rande aller bestehenden Musikgenres. Bereits die ersten beiden Titel des Albums: „Metro“ und „Fiolina“, eine melancholische, reggaeeske Jazz-Nummer, zeigen die Musikalität und Virtuosität der Band. „Mix Up“, der einzige Track mit Vocals, ist dem Reggae noch am nächsten und verweist eindeutig auf den jamaikanischen Einfluss. Bei „Downtown“ sind dann schon wieder der funky Groove und die unverwechselbaren Drum-Patterns eines Roland TR-808 im wahrsten Sinne tonangebend. Diese sechs Japaner passen bis heute in keine Schublade und setzen sich zwischen alle Stühle. Das live entstandene und recht dumpf, wie ein Audience Mitschnitt klingende „Break A Road“, hört sich zu Beginn des Tracks dann eher wie eine ziemlich abstrakte Interpretation von Horace Andys „Money Money“ an. Der unangefochtene Höhepunkt dieses einzigartigen Albums ist für mich zweifellos „Dub No. 5“. Mute Beats eigenwillige aber äußerst hörenswerte Interpretation des alten Dave Brubeck Klassikers „Take Five“.
Obwohl auch wegen der fetten Bass-Lines und Drums, die Musik tief im authentischen Reggae/Dub verwurzelt ist, sprudelt dank des Posaunisten und der glasklaren, an Miles Davis erinnernden Trompete von Kazufumi Kodama, dem Kopf der Band, immer wieder Jazz an die Oberfläche. „Mute Beat: In Dub“ ist ein unglaublich beeindruckendes Album, das immer noch die Aufmerksamkeit auf sich zieht, die es bereits vor vielen Jahren verdient gehabt hätte.
Übrigens, auf dem gesamten Album gibt es keine einzige Gitarre zu hören. Außergewöhnlich!

Bewertung: 5 von 5.

5 Antworten auf „Mute Beat: In Dub“

Einen Link für das Album gibt es leider zur Zeit nicht. Ich gehe aber davon aus, dass die meisten Leser wissen werden, wo man das Album ohne Probleme anhören kann. Es gibt da ein Portal, wo jede Menge, fast jede Musik zu finden ist. ;-)

Yeah Mann !!!

High Ras Vorbei ! Also ich muss sagen, das ist schon was ganz Feines was Du da ausgegraben hast.
Geht gleich richtig gut los. „Metro“ hat einen fantastischen Riddim, der mich sofort ganz tief
in meiner Seele berührt hat. Die Bassline ist göttlich, wenn ich das mal so sagen darf. Der Klang vom Riddimkeyboard
lässt bei mir die Engelsglocken leuten. Die Trompete spielt eine sehr schöne Melodie aber was da so ab Minute 3:40
abgeht ist dann komplette Extase bei mir. Fängt an, mit der ( ich nenne es mal ) kleinen RiddimPause bei ca. 3:30.
Danach geht es weiter mit dem wirklich richtig schönen Riddim bis ca. 3:45 und was die Trompete dann abliefert
ist für mich die Krönung. Leider spielt sie diesen Part ein wenig zu kurz, denn von mir aus könnte sowas ewig dauern.
Genauso könnte der ganze „Metro“ Dub von mir aus immer wieder von vorn anfangen oder eben niemals aufhören.
Ja, dagegen fällt „Fiolina“ ein wenig ab. Die ersten Töne haben mich ein bischen an eine neue Folge
von „Der 7. Sinn“ erinnert ;-) aber der Riddim ist letztenendes doch sehr gelungen. Die Drums sind nicht nur hier schön
knackig sondern auf der ganzen Scheibe. Abgesehen von dem kurzzeitig programmierten Teil bei „Downtown“. Das ist so ein Drumsound, den ich nicht unbedingt brauche. Trotzdem ist der Riddim geil und das Klavier ( Keyboard ) spielt ein paar sehr angenehme Improvisationen dazu.
„DJ Style“ klingt vollkommen entrückt. Ist aber auch deswegen genau mein Ding. Irgendwie fühle ich mich da, wie in einer Hängematte auf irgendeiner Veranda, mitten im Regenwald des Amazonas, kurz nachdem ich einen Pfeilgiftfrosch abgeleckt habe ;-)
„Beat Away“ würde ich unter solidem Standart „abheften“. Plätschert so ein bischen an mir vorbei, muss ich gestehen.
Dafür ist „Landscape“ wieder genau mein Riddim. Treibend und mit riesigen Schritten schreitet der Riddim voran, auch hier dezent vom Keyboard getragen und die Trompete wird hervorragend von der Posaune ergänzt.
„Mixed Up“ passt auch. Nicht unbedingt die beste Bassline, die ich kenne aber der Gesang ist mir sehr sympathisch. Dazu der Klang der gedrosselten Trompete, die hier hin und wieder ein kleines Melodilein einstreut.
Naja und der „Take Five Dub“ ist natürlich auch für mich der Oberhammer in Sachen Dub. Das einzige was hier „glasklar“ ist, ist die Trompete !
Ansonsten klingt es so, als ob deine Cassette schon mal in der triefensten Gosse gelegen hätte und sämtliche Töne mit dem Besen aufgefegt worden wären. Aber hey, genau das isses Mann !!! Und weil das so gut kommt, klingt Schoolyard Dub wohl fast genau so.
Der Einsatz von Drum and Bass bei „Still Echo“ ist dann wieder ein Beispiel dafür, wenn ich von Riddim mit einem Hebelarm, so lang und stark
wie die Golden Gate Bridge, spreche. Dazu wieder diese markante – vor Selbstbewusstsein nur so strotzende – Trompete ! Und immer wieder dieser schön trockene akzentuierte Riddim vom Keyboard. Da bin ich immer noch voll dabei !!!
Die Bassline von „Break A Road“ kommt mir als einzige bekannt vor. Ich komme beim besten Willen nicht drauf, woher ich die gerade kenne.
Hier sind jedenfalls die meisten Effekte dabei und hier wird auch am meisten „rumgesponnen“ bevor dann wieder eine schöne, glasklare Trompete den Zapfenstreich für dieses Album spielt. Und es werden auch noch mal die wunderbar trockenen Drums durch das Mischpult betont,
welche das gesamte Album vorangetrieben und für einen stetig groovenden Beat gesorgt haben. Ganz besonders merkt man das in Part 2
von „Break A Road“.
Zusammenfassend würde ich sagen, das mich hier besonders das starke Drehmoment im Zusammenspiel von Drum and Bass schwer beeindruckt
und das hauptsächlich die Trompete aber gelegentlich auch die Posaune für sehr angenehme Melodien und kleine Improvisationen sorgt.
Eine Riddimguitar ist mir tatsächlich auch nicht aufgefallen aber das Keyboard hat einen so charmanten Sound, das man die Riddimguitar auch getrost mal weglassen konnte.

„Why don´t you use japanese DubRecords ? Mutch Cheeper Mutch Better !!! Would You might say dat again ?“ …………………….. lemmi

;-)

Ich vertrage zwar eigentlich kein Lob, weil ich danach meistens sofort wieder irgendeinen Schei …… verzapfe aber ich muss gestehen, das es mir sehr gut tut, wenn ich hin und wieder auch mal zum Amusement beitragen kann.

„Wissenschaftler haben herausgefunden …….. sind dann aber wieder rein gegangen“ ………………. lemmi

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