Was sind schon 7 Jahre wenn es um den Nachfolger des gepriesenen „Natural Heights„-Album des dänischen Guiding Star Orchestras geht! Der neue Release „Communion“ (Tribe 84Records) beinhaltet im Gegensatz zum Vorgänger zwar nur acht Tracks (diesmal keine Dubs, was auf ein separates Dub-Album hoffen lässt), die sich aber hören lassen können: Feinster instrumentaler Roots-Reggae mit elaborierten Bläser-Sätzen und gar nicht mal so dezenten Dub-Effekten, der auch live bestens funktioniert:
Dass da versierte Musiker am Werk sind, ist von der ersten Note an zu hören und gipfelt in den Soli der Bläser – grandiose Arbeit an Posaune, Querflöte und Saxophon. Trotzdem würde ich dem Ganzen nicht den Jazz-Stempel aufdrücken, dazu grooved das Ding einfach zu gut: Bass & Drums gebärden sich als treibende Kräfte – mal als Rockers, mal als One Drop.
Letztlich ist „Communion“ zweifellos ein superbes Album, aber verdient es auch fünf Sterne? Nicht ganz, denn Fade-outs sind gerade bei durcharrangierten Instrumentals wirklich nicht mehr nötig oder angebracht. Dann muss man auch ein paar Worte zum Sound des Albums verlieren: Hier hat man sich im Vergleich zu „Natural Heights“ in etwas basslastigere Gefilde begeben. Was ja per se nichts Schlechtes und im Genre sogar erwünscht ist – wenn es denn nicht auf Kosten der Höhen geht. Ein Vergleich der beiden Alben des Guiding Star Orchestras verdeutlicht den klanglichen Unterschied. Das mag Meckern auf hohem Niveau sein und den einen oder anderen Hörer nicht im Geringsten tangieren – vor allem aber soll es niemanden davon abhalten, sich mit dem Album auseinanderzusetzen, zumal es um 35 Minuten feinste Musik geht.