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Afrikan Dub & Wallar Beats: Natural Whispers

Steppers zeichnet sich bekanntermaßen durch den Bassdrum-Kick auf jeder Note des 4/4-Takts aus. Merkmal (fast) aller für ein Sound System produzierter Dubs. Der Effekt besteht in einem sehr energetischem, „marschierendem“ und aggressivem Rhythmus. Viele klassische Reggae-Liebhaber hegen jedoch Vorbehalte, da er ihnen zu sehr nach stupidem Techno-Gestampfe klingt. Dass es sich mit diesem Rhythmus aber auch sehr ideenreich und originell umgehen lässt, beweisen Afrikan Dub – ein junger Produzent aus Mexiko – und Wallar Beats – ein ebenso junger Produzent aus Spanien – mit ihrem auf Wami – einem gleichermaßen jungen Label aus Argentinien – erschienenem Album Afrikan Dub & Wallar Beats: „Natural Whispers“ (Eigenverlag). Die Bassdrum stampft hier in der Tat maximal unbeirrt stoisch durch jeden Track. Das Rhythmusgeflecht drum herum jedoch macht Sperenzchen. Mal erklingt virtuose Percussion, mal Streichinstrumente, mal gar nichts. Breaks gehören zum Konzept. Ebenso Minimalismus. Und trotzdem hat das Album einen gewissen Flow, bleibt musikalisch und harmonisch. Der Bassdrum-Beat ist das Rückgrat der Musik, die Konstante im Chaos, der Polarstern beim Ritt auf den Soundwaves. Was wir hier hören ist postmoderner Steppers, Dub an der Grenze zum Zerfall in seine eklektizistischen Einzelteile. Mir macht das bewusste und konzentrierte Zuhören inklusive des Dekodierens der Zitate richtig Spaß. Ich bin mir aber sicher, dass die Tracks auch im Sound System perfekt funktionieren, wo sie das Gegenteil leisten, nämlich bewusstlos tanzende Körper anzutreiben. Eine klassische Win-Win-Situation.

Bewertung: 4.5 von 5.

Eine Antwort auf „Afrikan Dub & Wallar Beats: Natural Whispers“

Die Welt ist gespaltet ( oder doch gespalten ? ) Wie auch immer aber auch in unserem kleinen DubCosmus sind wir manchmal sehr weit voneinander entfernt.
Selten kommt es vor, das mein Kommentar noch vor einer Rezension erscheint.
„This is the end“ ……. „Dub is gone“ war mein Eindruck von dieser EP.
Ich bin zunächst auch ein bischen erleichtert, das es sich hier nicht doch in irgendeiner Form um afrikanische Musik von afrikanischen Musikern handelt. Denn dann würde ich mir doch Gedanken um mein MusikEmpfinden machen. Afrikanische Musik hat für mich immer etwas positives im Vibe. Egal wie schlecht es den Afrikanern auch geht, in deren Musik schwingt immer sehr viel LebensFreude mit und das macht mich immer sehr happy ! Hier bei Natural Whyspers empfinde ich genau das Gegenteil. Die Ep driftet mit jedem weiteren Tune weiter in Richtung Abgrund und stürzt dann mit „Morning Glory II“ entgültig in die Tiefe. Hat man bei den anderen Steppers Tunes wenigstens noch ein paar tiefe töne aneinander gereiht, so hat man dann im letzten Tune komplett auf eine BassLine verzichtet und stellt damit für mich die Definition von Dub wieder einmal komplett in Frage.
„At first you need a good riddim, before you can make a good dub“. Ein Riddim ohne BassLine ist für mich aber schon mal kein Riddim, im klassischen Sinne und vor allem deshalb schrieb ich, „Dub is gone“. Und überhaupt liegt mir bei dieser EP der Schwerpunkt mal wieder viel zu sehr auf dem Gestampfe der Bassdrum. Mag sein, das man das auch als antreibend oder auch vorantreibend empfinden kann aber ich empfinde es mehr so, als ob man mich mit der einen Hand an der Gurgel packt und mich dann mit der anderen Hand und einem dicken Fäustel inklusive meiner – für diese Aktion – etwas sperrigen Füße in den Boden rammt. Ich hoffe ihr habt da jetzt ähnliche Bilder im Kopf, wie ich. Da Fallen mir sehr viele ähnliche Szenen ein, wie ich sie bei den guten alten Comics „a la Tom und Jerry“ „Paulchen Panther“ u.s.w. sehen durfte. Heute ist sowas ja auch schon wieder verboten ………

„Stop The War“ …………………… lemmi

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