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Awa Fall: Dub & Flames

Die im Oktober 1996 in Bergamo geborene italienische Reggae-Künstlerin senegalesischer Abstammung Awa Fall Mirone meldet sich mit einem Album zurück. Fast ein Jahr nach der Veröffentlichung des Song-Albums „Fire & Flames“ (WOW Records) folgt nun die Dub-Version „Awa Fall: Dub & Flames“ (WOW Records), an der einige illustre Gäste mitgewirkt haben – dazu später mehr.

Seit den 80er Jahren gibt es in Italien eine sehr lebendige Reggae-Szene. Stars wie Alborosie oder Africa Unite und weltbekannte Soundsystems wie One Love Hi Powa sind vielen ein Begriff, nicht zu vergessen das Rototom-Festival. Ein aufsteigender Stern am italienischen Reggae-Himmel ist zweifellos Awa Fall, Tochter eines senegalesischen Vaters und einer italienischen Mutter. Nachdem sie einige Jahre mit ihrer Tante Valentina auf der Bühne gestanden hatte, beschloss Awa Fall im Alter von 18 Jahren, ihr eigenes Projekt zu starten. So veröffentlichte die Sängerin, Songwriterin und Musikerin 2016 ihr erstes Album „Inna dis ya Iwa“ und ging mit den Eazy Skankers auf Tour. Das zweite Album „Words Of Wisdom“ ist im Januar 2019 erschienen. Das Album ist eine schillernde Produktion, die von Reggae über Hip-Hop alle Genres der schwarzen Musik berührt.
Mit durchschnittlich 100 Konzerten pro Jahr hat Awa Fall ihre Musik mittlerweile in ganz Europa und der Welt bekannt gemacht. Sie trat auf vielen großen europäischen Bühnen auf, wie z.B. dem Rototom Sunsplash in Italien, dem African Festival in Deutschland, dem Uprising in der Slowakei, dem Txapel im Baskenland etc. Außerdem hat Awa eine direkte Zusammenarbeit mit der Schule E.M.P PA Unite 15 in Dakar (Senegal) begonnen: für jedes Konzert spendet sie einen Prozentsatz an die Schule, die vielen Kindern, Jungen und Mädchen, von der Grundschule bis zum Gymnasium, eine Ausbildung ermöglicht.

Das nur 26 Minuten lange Album „Dub & Flames“ besteht aus sieben Tracks, die aus den acht Originaltiteln ausgewählt wurden, und wie auf dem abwechslungsreichen Album „Fire & Flames“ zeichnet sich jeder Track durch seinen eigenen Stil aus.
Die ersten beiden Tracks sind »Dub Resurrection« und »Dub & Flames«, die vom österreichischen Label Anaves Music produziert wurden. Der dritte Track ist das bereits bekannte und von Gaudi produzierte »I Wanna Dub«, das schon als Preview mit dem Originaltrack veröffentlicht wurde. »Dub Music« featured den englischen Künstlers Brother Culture und wurde von Dub Tree produziert. »Show Dub« featured den senegalesischen Künstler Ombre Zion und wurde von Nico Roccamo produziert. Der meisterhafte »Dub for the Rights« wurde von Paolo Baldini DubFiles produziert, der den Track in seinem unverwechselbaren Stil gedubbed hat, der ihn seit einigen Jahren auszeichnet. Der letzte Dub-Track des Albums ist »Key To Dub«, produziert von Buriman, dem Reggae & Dub-Produzenten und Mitbegründer des Projektes Moa Anbessa, dessen Dubplates und Veröffentlichungen regelmäßig von Top-Soundsystems wie Jah Shaka und Aba Shanti gespielt wurden/werden.
Alles in allem ein sehr schönes, modernes One-Drop-Reggae-Album auf der einen Seite mit kraftvollem Steppers-Stil auf der anderen.
Das vorliegende Werk wurde vom italienischen Komponisten, Musiker, DJ und Produzenten Walter Buonanno alias Walter Bonnot gemastert.

Bewertung: 4 von 5.

3 Antworten auf „Awa Fall: Dub & Flames“

Are you ready for some bad vibes ?

Ja sorry aber das ist mal wieder nicht so ganz meins.
Rewind und alles wieder auf Anfang :
Die BassLines berühren mich in keinster weise. Lediglich die beiden SteppaDubversions „Dub and Flames“ sowie „Key To Dub“ erzeugen bei mir das unantastbare Reggae – Dub – Feeling und der Paolo zeigt mit „Dub For The Rights“ was man im Dub noch so alles machen kann.
Nicht nur Reduktion, sondern auch Ergänzung durch Effekte und Soundgimmiks, die ein Rhythmusgeflecht auch mal mit zusätzlichen Mustern versehen, so daß das Ganze noch viel bunter und lebensfroher wirken kann. Ich weiß auch nicht, ob es etwas mit dem Mastering zu tun hat aber gelegentlich ensteht bzw. ist hier auch ein gewisses, leicht störendes, „modern cymbeling“, was mich auch nicht gerade zu BegeisterungsStürmen hinreißt.
Zudem habe ich Musik aus Afrika bisher immer viel fantasievoller und verspielter wahrgenommen. Die Riddims sind mir viel zu gewöhnlich und versuchen ohne die Clevernis und die magische Routine von afrikanischer Rhythmusdiversität auszukommen, was bei mir dazu führt, keine Ausschüttung von „good vibes“ produzieren zu können.

Allgemein würde ich noch hinzufügen wollen, daß es eben schwierig ist, mich mit Musik zu erreichen, wenn man gar nicht so genau weiß, welche Musik man eigentlich machen will. „Unser“ Patrice ist da so ein typisches Beispiel. Der weiß anscheinend auch nicht, was er eigentlich will und ganz besonders weiß er nicht, was ich so gerne will. Seine „Hybridmucke“ ist mir jedenfalls auch schleierhaft geblieben, obwohl es hin und wieder richtig gut „aufgeblitzt“ hat. Insgesamt bleibt er aber – für mich – langweilig und wird wohl ewig auf der Suche bleiben.
Ähnlich geht es mir mit Awa Fall, die zwar auf „Words Of Wisdom“ auch zwei oder drei ganz gut gelungene ReggaeTunes abgeliefert hat aber wo ich auch ganz besonders die HipHopversuche als ziemlich gescheitert empfinde. Das ist schlaffer HipHop ohne scharfe Klinge.
Wohlgemerkt für meine Ohren (!) Und auch jeder andere Tune plätschert nur so dahin. Von daher ist es auch kein Problem, daß ich das bisher noch nicht kannte.
Ich bin dagegen zu der festen Überzeugung gelangt, daß es für mein MusikEmpfinden elementar wichtig ist, daß die Musiker sich mit der Musik durch und durch identifizieren. Allein dadurch sind Bands wie Israel Vibration and The Roots Radics zu solchen Ikonen geworden, wo jeder Tune aber auch wirklich jeder einzelne Tune die Bergpredikt von Jesus Christus wie das „Wort zum Sonntag“ erscheinen lässt.
Und genau mit diesen Ikonen müssen sich alle „frischen“ ReggaeInterpreten immer wieder messen und einem Vergleich standhalten können, was nur leider nur ganz selten gelingt. Ehrlich gesagt gelingt es niemandem.
Man kann sich lediglich für den momentan „besten Versuch“ entscheiden.

Tja, Reggae is not only „good vibes“ , Bob Marley is not only „One Love“ and „me a di Exterminiataaaaaaaaahhh“ ………………

Greetings ………………….. lemmi

Heyii lemmi
ich fühle dieses Album schon irgendwie. Wüsste gerne wie die Basslines eingespielt wurden… für mein empfinden tönt es z.T. nach Synth-Bass und da war definitiv kein „Familyman“ am Werk… trotzdem catchen mich die Basslines irgendwie, da sie sehr tief und wuchtig sind… könnte gut tönen über ein fettes Soundsystem, evtl. ist das Album speziell auf diesen Aspekt hin gemastert…
Anyway, sicherlich nicht das Highlight des Jahres, aber gut genug für gelegentliche Rotation…
greetz

Thank you for the review of the album. I’m more with Ras, I like the musical diversity of Dub & Flames very much. And I think that Awa Fall also lives what she preaches in her songs. Fighting lyrics about justice, corruption, or war always dominate her songs. I also read that Awa Fall was in Senegal to research her roots and shoot a music video. There she entered into a partnership with a school in Dakar, which now receives part of her fee. This generous attitude from a young artist deserves our full support.
And how many young artists still make a real good dub album today? Give thanks & praise for Dub & Fire.

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