Der Mann, der früher Rebel MC war, mit „Street Tuff“ einen massiven Ska-Pop-Hit hatte, sich danach dem Jungle verschrieb, in der Versenkung verschwand und erst 2003 unter dem Namen Congo Natty wieder auftauchte, veröffentlichte 2013 mit „Jungle Revolution“ ein viel beachtetes neues Jungle/Drum & Bass-Album. Nun, zwei Jahre später, erscheint der Remix dieses Albums: „Jungle Revolution in Dub“ (Big Dada). Was die Sache für uns interessant macht: Unter den Remixern befinden sich eine ganze Menge namhafter Dub-Produzenten, wie z. B. Dubkasm, Adrian Sherwood, Young Warrior, Joe Ariwa, Mungos Hi-Fi, Vibronic und Conscious Sounds. Daher verwundert es auch nicht, dass, obwohl „Jungle Revolution“ mit Reggae nicht allzu viel zu tun hatte, „Jungle Revolution in Dub“ ein – sagen wir mal: progressives – Dub-Album mit signifikantem Reggae-Anteil geworden ist. Das Label beschreibt es als „a kind of echo chamber of styles and sounds“ und trifft es damit ziemlich gut. Reggae, Dub, Jungle, UK-Bass Music – alles findet hier zueinander. Doch statt sich zu einem organischen Ganzen zu verbinden und sich dem kontinuierlichen Groove des Dub anzuschmiegen, stehen die Elemente allzu oft unvermittelt nebeneinander. Beats, Styles, Samples, Vocals wechseln oft schon nach wenigen Takten – aus Sicht des Dub-Puristen lässt sich hier durchaus von „Überproduktion“ sprechen. Doch es gibt auch einige herausragende Tracks, in denen der Geist von Dub zu spüren ist, wie z. B. beim „Rebel“-Remix von Joe Ariwa, sowie bei King Yoofs und Conscious Sounds Versionen von „Micro Chip“. Absolut verrückt ist Mungos Hi-Fi-Beitrag: Ein Remix in Form einer gewaltigen Bass-Lawine. An ihrem Track zeigt sich, was bei einem guten Dub letztendlich wirklich zählt: die strickte Konzentration auf eine starke Idee. Denn der Geist des Dub besteht in Reduktion, nicht in Konfusion.
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Eine Antwort auf „Congo Natty: Jungle Revolution in Dub“
Immer wenn ich „Jungle“ oder Drum and Bass als musikstil höre, krümmen sich meine Fussnägel und ich frage mich, ob ich keine Ahnung von Musik habe oder ob das vielleicht auch eine art von freejazz sein soll. Das einzige wohin sich mein Körper da bewegen will, ist die Toilette um zu kacken. Im ernst, ich empfinde eine abgrundtiefe Abneigung gegen diese vermurksten Rhythmen. da will mein Körper noch nicht mal im falschen takt zucken. Ich halte das für den Versuch von leuten musik zu machen, die im Grunde gar kein Gefühl für Musik haben.
So, das musste ich einfach mal loswerden.
Dementsprechend hat mich „Jungle Revolution“ wohl auch vollkommen kalt gelassen. Diese Dub – Scheibe gefällt mir hingegen außerordentlich gut. Bei minimalistisch produzierten Dubs, muss der riddim schon hundertprozentig stimmen, damit ich begeistert bin. Deshalb habe ich wohl nichts gegen eine gewisse „Überproduktion“, denn wenn die Grundatmosphäre passt und die Effekte einen mitnehmen, darf der riddim dann auch mal etwas unspektakulärer sein. Ich sage ja auch immer, selbst vegetarisches Essen kann sehr gut schmecken, wenn es gut gewürzt ist.
Jedenfalls hat mich der Soundcheck bei junodownload überzeugt. Mindestens 50% der Scheibe haben mich so geflasht, daß ich versuchen werde, sie mir zuzulegen.
Drum and Bass not ! ….. Bass and Drum Ever ! ………………. lemmi