Dubmatix – der Name ist Programm: es geht um Dub. Nach einigen Dub-Releases zu Beginn seiner Karriere, schien dieses Programm jedoch in Vergessenheit geraten zu sein. Dubmatix-Alben wie System Shakedown, Renegade Rocker oder Rebel Massive sind – obwohl der Sound stets Dub ist– streng genommen keine Dub-Alben, wurden sie doch von zahlreichen Old-School-Artists gevoict. Allesamt wunderbare Alben, doch insgeheim hegte ich schon lange den Wunsch, dass Dubmatix wieder zu seinen Dub-Wurzeln zurück finden würde. Und endlich hat er meine Wünsche erhört: ein pures, reines, echtes Dub-Album des Mischpult-Meisters aus Toronto liegt frisch vor mir auf dem Tisch – und es trägt den programmatischsten aller möglichen Titel: In Dub (Echo Beach). Wer bei diesem Titel an eine Dub-Version des Dubmatix-Back-Katalogs denkt, irrt. Tatsächlich präsentiert uns Jesse King (aka Dubmatix) hier ausschließlich originales Material, speziell für In Dub aufgenommen, nach alter Manier von Hand gemischt und dezent von Orgeln, Blechbläsern oder Melodikas verziert. Es handelt sich also um ein vollwertiges Dubmatix-Album, das gleichberechtigt neben seinen anderen Releases steht und keinesfalls nur deren Derivat ist. Daher gibt es auf In Dub auch keine Kompromisse. Jeder Rhythm wurde geschaffen, um ein Dub zu werden – weshalb der Sound hier noch deeper, wuchtiger, militanter und bassgewaltiger ist, als von Dubmatix-Alben ohnehin schon gewohnt. Der King spielt virtuos mit dem Steppers-Schema, ohne jemals schematisch zu werden. Er fährt erdbebenauslösende Beats auf, ohne abgenutzte Four-to the-Floor-Klischees zu bedienen. Mit traumwandlerischer Sicherheit schlägt er einen Weg zwischen den Genres ein, bedient sich der Kraft und Wucht von Steppers und kombiniert diese mit ausgeklügelten Kompositionen und Arrangements sowie frischen Ideen. Das Ergebnis ist das Beste zweier Welten: Musik für Kopf und Bauch gleichermaßen. Daher entwickelt In Dub auch einen so phantastischen Flow. Während der Verstand sich in bewusstem Zuhören und der Analyse der Details verliert, werden Körper und Seele in überwältigende Bass-Frequenzen gebettet und sanft, aber entschieden, in die Sphären der Dub-Metaphysik entführt. Genau so hatte ich mir das gewünscht.