Es gibt so Momente, da habe ich die Nase voll von Dub. Zuletzt war das nach dem Besuch des dreitägigen International Dub Gatherings in Alicante so. Absolut berauschend – aber ein Bass-Overkill. Ich war mir sicher, ich würde nur noch Jazz und Bach hören. Bloß nichts mehr mit heftigen Beats und tiefem Bass. Aber dann kommt so ein Album wie Dubmatix’ „King Size Dub Special“ (Echo Beach) daher – und ich bin wieder versöhnt. Jesse King ist einfach der King. Ich bin seiner Musik hörig. Sie verkörpert schlichtweg mein Idealbild modernen Dubs. Aber okay, jeder darf seine persönlichen Favoriten haben – allerdings nur, wenn Dubmatix dabei auf Platz 1 steht ;-). Jetzt mal im Ernst und zurück zur absoluten Objektivität: „King Size Dub Special“ ist schon geil. Die 20 Tracks geben einen schönen Überblick über Dubmatix’ Schaffen der letzten zehn Jahre. Dabei sind mehr als die Hälfte der Tracks bisher unveröffentlichte Remixes – oder gänzlich neues Material. Gewissermaßen ein „Best of Dubmatix“ in Dub, Remix und Mashup. Jeder einzelne Track birst vor Energie und Dynamik. Dubmatix ist zwar Perfektionist, aber kein introvertierter Dub-Frickler-Nerd. Ihm geht es stets um Tanz, Bewegung und Upliftment. Das „King Size Dub Special“ könnte man auf einem Sound System Dance einfach durchlaufen lassen. Wer dabei keinen Bewegungsdrang verspürt, muss taub sein. Ups, jetzt ist es schon wieder mit mir durchgegangen. Ab Track 15 gibt’s übrigens ausschließlich neues Dub-Material und das ist –, wenn man wirklich ehrlich ist – auch absolut GENIAL!
3 Antworten auf „Dubmatix: King Size Dub Special“
Mir gefällt Dubmatix’ King Size Dub Album gar nicht… die Tracks sind imo für ein jüngeres Crossover-Publikum ausgelegt, alles so stampfend und beatlastig, da geht der Vibe flöten. Echo Beach-choice halt. Das ist umso auffälliger wenn man dieses Album mit dem zeitgleich erschienen „Versions, Vol. 1“-Album vergleicht. Ein Unterschied wie Tag und Nacht. Und ich bin schwer begeistert dass fast alle Tunes vom Versions-Album, obwohl komplett aus Samples bestehend, wie live eingespielt klingen. Da ist dann auch auf einmal der Vibe da beim Herrn Dubmatix.
Ja …. und hier wird mein Kommentar wohl doch wieder etwas länger.
Zunächst mal, muss ich sagen, das mir die Scheibe auch super gefällt. Im Moment fällt mir nur Track 3 ein, der gegenüber den ersten beiden – für meinen Geschmack – doch deutlich abfällt. Ansonsten finde ich die Scheibe durchweg super ! Auch die „Versions Vol. 1“ ist ein Traum für jeden ReggaeFan aber ….. blablabla …. Playlist gtkriz wird es schon richten. Auch wenn es ein unterschied wie Tag und Nacht ist …… ich liebe sowohl den Tag als auch die Nacht. Das war schon immer so.
Vielleicht machst Du ja mal einen extra Bericht zum Dub Gathering in Alicante aber ich verstehe deine Andeutungen so, daß Du wohl beim nächsten mal nicht unbedingt dabei sein musst ;-)
Als ich das letzte mal bei einer Reggae Sound System Session war, musste ich mir Watte in die Ohren machen, weil sowohl die Boxen als auch die Räumlichkeit für diese Art von Bass unendlich überfordert waren. Da flatterte nicht nur die Hose, sondern das ganze Trommelfell geriet in sich überlagernde Schwingungen, die einem vollständigen Musikgenuss doch gehörig entgegen wirkten. Ich hatte das Gefühl, ein Ohrenarzt aus Sibirien stochert mit nem angeschmolzenen Q-Tip in meinem Trommelfell herum. Insofern musste ich bei deiner Beschreibung doch etwas schmunzeln, da ich mich in meiner Entscheidung, dieses Sound System geballere zu ignorieren, sehr bestätigt fühle. Ich wundere mich auch irgendwie gar nicht mehr, das die größten DubFans bei solchen Dubsessions am wenigsten Spass haben. Auch bei solchen Dub Events laufen halt inzwischen zu viele leute rum, denen es nur um das Festival aber nicht um die Musik geht.
Ja, da habe ich jetzt wohl auch wider etwas übertrieben aber im Kern gibt das meine Eindrücke wieder.
„Meine Äußerungen würden in großen Teilen der Bevölkerung zu Verunsicherungen führen“ ………………. lemmi
Hi Lemmi,
du deutest meinen Kommentar zum Dub Gathering eigentlich ganz richtig. Allerdings meinte ich es nicht so negativ. Mir hat das Gathering auf jeden Fall Spaß gemacht und gut gefallen, aber es war definitiv ein Bass-Overkill auf den Trommelfellen. Danach brauchte ich erst mal wieder leisere und komplexere Musik, um die Paralyse von Ohren und Kopf abzubauen ;-)