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Kanka & Art-X: Daydream

Kanka ist einer meiner Lieblinge. Eine Präferenz von mir, für die ich mich schon oft rechgtfertigen musste. Immerhin steht Kanka für sehr harten Stepper Sound, was in der Szene gerne als „seelenlos“ abgetan wird. Ich sehe das anders und schätze Kanka dafür, dass er diese maximal energetische Musik aus Bits & Bytes zusammenzucoden weiß. Auch bewundere ich seine Mixing-Virtuosität, die vor allem live absolut beeindruckend ist. Normalerweise agiert der Franzose allein. Ich stelle mir vor, wie der Dub-Nerd nachts alleine in seinem Studio sitzt und an Beats schraubt, bis seine Finger wund sind oder ihm die Ohren abfallen. Nun aber stellt er seine Musik in den Dienst des Melodicaspielers Art-X. Und plötzlich klingt auf „Daydream“ (ODGPROD) alles so sanft und kultiviert. Wo ist „mein“ Kanka geblieben? Und mal ehrlich, eigentlich ist doch klar, warum die Melodica als Kinderinstrument gilt. Ihr Klangspektrum ist wirklich extrem klein, was zwangsläufig dazu führt, dass man sich an ihrem Klang schnell satt hört. Deshalb kann ich den wenig prägnanten Melodien Art-X nicht viel abgewinnen. Kurz: Ein „normales“ Kanka-Album wäre mit lieber gewesen.

Bewertung: 3 von 5.

4 Antworten auf „Kanka & Art-X: Daydream“

Hello each and everyone !

„Three babylon try to make I and I run“ ……………

Eigentlich hat mich sowohl Kanka als auch Art-X beim ersten Kontakt voll geflasht ! Ich schaue jetzt nicht nach, um welche Alben bzw. DubTunes es sich konkret handelt aber der „Dready Walk“ von Art-X ist immer noch einer meiner Lieblings DubTunes von ihm. Und auch Kanka hat mir zuerst ( im Sinne von 50 Shades Of Grey ), richtig schön „den Hintern versohlt“.
Da wollte ich mir gleich ne Scheibe von kaufen aber leider waren – für mich „un-nachvollziehbar“ – die von Kanka erhältlichen CD´s bei weitem nicht so „mein Ding“, wie das, was es zum „Streamen“ gab. Da dachte ich schon zum ersten mal ! Vorsicht ! Kanka ist wie „unsympathisches, garstiges Grillfleisch“! Sehr durchwachsen ! Ich mag auch den einen oder anderen Steppers Dub von ihm aber mir sagen die weniger stampfenden Beats immer noch mehr zu. Da gibt es einige „raumgreifende, massive Riddims, die jeden Raum mit Leichtigkeit krümmen, da sie über ein hohes Energiepotential verfügen. Energie = Lichtgeschwindigkeit X Dub im Quadrat. Daraus folgt : Dub = Licht !!! ( da muss mir erst mal jermand das Gegenteil beweisen ).
Ok, Ernst beiseite. Die „Daydream“ hat für meinen Geschmack eigentlich ein paar echt gute Riddims. Wobei „Riddims“ da auch schon das Stichwort für einen Teil meiner Kritik ist. Mit DubEffekten hat es der Kanka wohl nicht so. Wenig Hall und wenig Echo nehme ich insgesamt war. Für mich klingt es eher nach Instrumentals. Wobei ich auch nix gegen Instrumentals habe. Dennoch fehlt es mir insgesamt an einer, sich selbst mit verschiedenen Atmosphären überlagernden, DubAtmosphäre. Ich glaube, das liegt vor allem daran, das es eben für einen It-Freak immernoch nahezu unmöglich ist, die nötige Rechenleistung, um eine DubAtmosphäre zu gewährleisten, bereit zu stellen. Ähnlich wie das Problem, Bewegungen von animierten „Zeichentrick-Dinosauriern“ so darzustellen, das es nicht komplett lächerlich wirkt. Die Saurier bei Jurassic Park und einigen Dokus sehen zwar schon echt cool aus aber sobald man ihnen eine Bewegung zuordnen möchte, sieht es sowas von blöd aus, das ich immer denke, „Leute übt das doch erst mal richtig, bevor ihr damit ins Kino geht,“ Naja, die meisten Menschen sehen das wohl nicht so eng wie ich. Die haben ja auch kein Feeling und keine Sensibilität für Dub. Die feiern devid getter wie ne band ………… ok, ich versuche cool zu bleiben.
Ja, dann kommt Art-X mit seiner Melodica und glaubt auch wieder, er könne sich das erlauben oder was ? Hat er denn nicht mitbekommen, das wir da gar nicht mehr so einen großen Bock drauf haben ?! Mein Gesamteindruck ist hier allerdings, das er doch genug Pausen einlegt, so das die Melodica nicht den kompletten Riddim übertüncht. Es gibt noch etwas Raum, sich voll und ganz dem Groove hinzugeben. Und wenn die melodica dann mal mit einer schönen Geige wie bei „Symphony“ interagieren darf, wird es sogar richtig horizonterweiternd und erzeugt auch bei mir ein sehr angenehmes Gefühl. Nagelt mich jetzt bitte nicht auf das Wort „interagieren“ fest. Ich weiß nicht ob es sinngemäß hier hinpasst aber ich fand, es hat in diesem ZZusammenhang nen guten Sound ;-) ……..
In der Rezension steckt für mich aber auch – wie soll ich sagen (?) – ein gewisses DiskussionsPotential ! Erstens würde ich gern fragen, „weche Szene ?“ Und wenn ja, welche Szene lehnt den Steppers Sound „gerne“ als „seelenlos“ ab ? Einen Teil der Szene kenne ich hier aus dem DubBlog ! Und ja, auch ich lehne „seelenlosen“ steppers Sound eher ab aber wer oder was ist denn die andere Szene. Da muss es doch immer noch einen gewissen Teil geben, der voll auf jede Art von SteppersDub abgeht. Ansonsten würde man doch nicht weiterhin immer wieder Steppers programmieren bzw, produzieren ?! Ich möchte jetzt aber nicht so verstanden werden, das man von mir aus auch aufhören könnte, Steppers Dubs zu produzieren. Nein !
Ich mag auch SteppersDub ! Ich finde da nur nicht ganz so viele Favoriten ….

Mir gefällt übrigens auch das Cover ganz gut.

Muss ich jetzt ins Tor ? …………………………. lemmi

„Mir gefällt übrigens auch das Cover ganz gut.“

Noch ne Schnittmenge lemmi. Der erste Gedanke, der mir beim Anblick des Covers durch die Murmel schoss, war: Geiles Cover. Erinnert mich an ein Bild von Vincent van Gogh: „Sternennacht über der Rhône.

Auch schön zu beobachten, dass die French Posse zusammenhält und sich gegenseitig unterstützt. Youthie spielt bei „Fantasia“ Flöte und Tom Dorne aka Sumac Dub bei „Symphony“ Geige.

„Mir gefällt übrigens auch das Cover ganz gut.“

Jo, Ras Vorbei ! Ich bin mir in Sachen Kunstverstand zwar sehr unsicher in Bezug auf die Meinung von Kunstexperten aber das dir das Cover auch gefällt, zeigt mir wieder mal, das GUTER Geschmack eben keine Frage des Geschmacks ist ;-)

Die Geige bei „Symphony“ hebt die Qualität des Albums für mich um eine ganze Zehnerpotenz. Und das Youthie auch bei dem Album geholfen hat, eklärt für mich auch, warum ich es gar nicht mal so übel finde.

So long ……………… lemmi

Es macht immter wieder sehr viel Freude, Deine Zeilen zu lesen!
Danke dafür.
Art-X ist für mich der zurzeit beste Melodica-Player, der unglaublich virtuos tolle Melodien zaubert. Es lohnt sich, in seine Produktionen einzutauchen. Anspiel-Tipps: Der Song „The Quest“! Sehr schöne Aufnahmen hat er zudem insbesondere mit Roots Addict hinbekommen.
Zu Kanka … ein paar tolle Songs, ansonsten eckig, kantig, berechenbar. Da gibt es viele andere Steppas-Wizzards, die ihm druckvoll und dynamisch aufzeigen, wo „Bartel den Most holt“ …
Was vermisse ich die frühen Brain Damage …

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