Haris Pilton: Speed of Light

7 Antworten auf „Haris Pilton: Speed of Light“

Okay ?!

Vielleicht wollte Haris Pilton mal abchecken, ob meine Begeisterung für seine Produktionen nahezu grenzenlos ist.
Für seine DubEffekte und die Freude mit der er sie einsetzt, bin ich immer noch sehr dankbar. Aber obwohl es mir die Lichtgeschwindigkeit
sehr angetan hat, muss ich doch sagen, das der Schall normalerweise wesentlich langsamer unterwegs ist. Hier isses mir eindeutig zu schnell gespielt. Juressic Five würde bestimmt sagen, „oh i am sorry, i got the turntable at the wrong speed“ oder sowas in der Richtung.
Oder ich halte es wie Gregory und singe leise, „coll down your pace for me, Mr. Pilton“. Vielleicht ist das aber auch inzwischen das Tempo, womit die Jugend immer mitmuss. Ich finde es zu hektisch.

So long ……………. lemmi

Mist. Ich wollte doch was Schönes schreiben. Next time.
Beim Namen angefangen ist dem Akteur nichts so 100%ig zu eigen, von überall wird hier hergeklaut und zusammengebraut, wie bisher auf allen Alben, die ich mir von ihm angehört habe. Die Riddims und die Melodien sind Klassiker aus den 70ern, das Sounddesign lässt mich dauernd an Dubmatix denken (nur ist dieser eigenständiger und vielseitiger). Tempovariationen gibt´s hier nicht, Innovation auch nicht.
So, was höre ich jetzt , damit´s mir wieder gut geht? – Babe Roots, schön abgehangen, … Adam Prescott, City1 … und dann was Handgemachtes, hm … Joseph Lalibela Meets Vibronics and The Mafia & Fluxy Band!

Ich weiß nicht so genau, wie diese „Regel“ mit dem Fingerkreuzen so funktioniert aber ich dachte immer, wenn man die Finger kreuzt, müssen die Worte nicht unbedingt der vollen Wahrheit entsprechen. Oder gildet das nur, wenn man die Finger hinter dem Rücken kreuzt ? So genau hast du das ja auch gar nicht beschrieben. Also sage ich mal, das passt schon, wenn du dir einen schöneren Kommentar für noch später aufhebst.
Ich finde aber, in deinem Kommentar so einiges an Gesprächsstoff, bzw. einige Gründe, warum es mir hier wieder in den Fingern juckt, noch ein paar Zeilen zu schreiben.
Als ich noch klein war, gab es für mich nix schlimmeres, als Musik die gecovert wurde. Wir „deutschländer“ waren darin sogar so gut, dass wir die gestohlenen Lieder aus aller Welt sogar noch ins deutsche übersetzt haben. Da konnte ich mal wieder so richtig über unsere verkorkste und abgestumpfte „Kultur“ ablästern. Ich glaube unser Dichter und Denker Image ist ein selbstgestrickter Mythos, ähnlich wie der Mythos mit den Trümmerfrauen. Durch Reggae wurde mein Horizont auch dahingehend erweitert, daß es nirgends so viele CoverVersions auf der Welt gibt, wie im Reggae. Allein wie viele Versions es von einem einzigen Riddim gibt bzw. gab hat mich ganz schön umgehauen. Das musste ich mir erst mal schönreden. Ist mir aber nicht so schwer gefallen, da es mir wesentlich lieber war, viele gute bis sehr gute Tunes von einem Riddim zu haben, als auch nur ein einziges ins deutsche übersetzte Liebesliedchen. Bald merkte ich auch, dass es zu jeder Version auch längst nicht nur eine DubVersion gab, sondern viele und eine besser als die andere. Später wurden sie nochmal komplett neu eingespielt und oft auch von einer ganz anderen Band neu präsentiert. Alles klang und wirkte so geil ! Also sagte ich mir, „no problem, no problem, if you dont remember where you are, you are in Montego Bay Jamaika and there is no problem“. Und inzwischen weiß ich auch, in Jamaika gibt es keine Fakten, sondern nur Versions.
Und wie sollte es auch anders sein, es gibt auch die Ausnahmen von dieser „Regel“. Israel Vibration bekam die Riddims exclusiv von den Roots Radics, ohne das gleich ein DJ über ne DubVersion hinweggetoastet hat. Is nur ein Beispiel. Und auch wenn ich dabei meine Finger nicht kreuzen muss, so besteht natürlich noch die Möglichkeit, dass ich mich „nicht“ irre.
Das „Fass“ mit der kulturellen Aneignung möchte ich jetzt auch nicht aufmachen, zumal ich mir auch nicht ganz sicher bin, ob es das im Fall von Reggae überhaupt geben kann. Bob Marley hat von Anfang an mehr weiße als schwarze Fans gehabt. Reggae wird überall auf der Welt mehr gehört als in Jamaika, wo man sich inzwischen schon sehr lange mit Duncehall zufrieden gibt, bzw, abspeisen lässt. So ist jedenfalls meine Version von der mir bekannten Wahrheit. Wenns falsch ist, kann ich ja auch wieder ins Tor gehen.
Schon oft habe ich gechrieben, mir ist ein Remake von einem echten Klassiker aus Jamaika immer noch wesentlich lieber, als ein schwacher Versuch, an den Groove der Jamaikaner heranzukommen. Für mich und ich glaube nicht nur für mich, sind die BiassLines aus Jamaika etwas ganz Besonderes. Irgendetwas extrem magisches muss in der Zeit der Entstehung dieser BiassLines über Jamaika hinweggeflogen sein. Eventuell war das wirklich der Geist von Haile Selassie, der auch in haptischer Form anwesend war und ein paar ganz besondere Vibes dagelassen hat. Da die Jamaikaner aber einen ganz anderen ( vielleicht aber auch keinen ) Zugang zu Dub mehr haben oder noch nie so richtig hatten, ist es fast schon logisch, daß sich eben z.B. die Europäer auf diese genialen Riddims stürzen und daraus sozusagen etwas „Eigenes“ machen und gemacht haben. Die Riddims sind ja rechtlich in keinster Weise geschützt und auch wenn es sich ein wenig nach „flower power schönrederei“ anhört, so bin ich doch geneigt zu sagen, JAH hat diese Riddims allen Menschen geschenkt. Leider können oder wollen dieses Geschenk nicht so viele Menschen annehmen. Das ist dann wieder ein anderes Thema.
Ich sage mir also, wenn Haris Pilton aus den DubVersions und Versions aus Jamaika etwas macht, was es so in dieser Form noch nicht gab und es eine so positive Wirkung auf mich hat, dann her damit !!!
Ein Beispiel, dann lasse ich dich / euch wieder in Ruhe :
Prince Far I „Deadly Command“ bzw. Tribute To Bob Marley von dem Meilenstein „Voice Of Thunder“. Ich bin nicht gleich von selbst drauf gekommen aber die BiassLine von diesem Tune mit Prince Far I ist die Basis für „The Lost Treasure“ von Haris Pilton. Es tut mir ( nicht ) Leid aber die original Version ist – für meinen Geschmack – immer schon sehr gut gewesen und sie hätte mir auch ausgereicht, doch was Haris Pilton daraus gemacht hat, ist für mich nicht einfach nur ne geklaute Coverversion, sondern eine Transformation von guten alten Werten in die Neuzeit mit einer rundum Frischzellenkur bis in die feinsten Poren und in diesem Zusammenhang auch Ohren. Aus meiner Sicht hat das, solange ich Dub höre, noch niemand so gut geschafft. Obwohl es schon auch sehr viele gute Exemplare gab und bestimmt auch noch geben wird. Naja, wie ich schwer akzeptieren muss, ist das halt Geschmacksache ………………..
Sein Künstlername ist übrignes gar nicht so geklaut, wie man bei dem Namen denken könnte. Dazu ist es sogar ganz schön mutig, in einem Genre wie Dub, einen Künstlernamen zu haben, der an ein ehemaliges IT-Girl erinnert. Da braucht es schon ganz schön Cojones, wenn ich mich nicht irre.
Ich mag natürlich auch die ganzen anderen, von dir genannten DubWizards sehr gern aber auch da habe ich nicht nur HighLights, sondern auch jede Menge ganz gewöhnliches „Zeug“, was mich nicht so richtig vom Hocker haut. Von DubMatix habe ich früher genauso geschwärmt, wie jetzt von Haris Pilton aber auch Dubmatix hat mich schon enttäuscht. Ja und ich wage es kaum auszusprechen aber sogar Adrian Sherwood hat schon Alben gemacht, die ich nur als Bröselunterlage verwenden könnte. Hart aber Fair !
Ja, es wird viel „geklaut“ im Reggae und im Dub und in der Musik allgemein sowieso. Mich nerven auch ganz besonders die ganzen schönen AbbaSongs im technorithmus und die ganzen alten Hits, die heute einfach nur ne bum bum bum bum 4 to the flour Mütze übergestülpt bekommen und von den feinen musikalischen Nuancen nichts mehr übrig haben. Aber auch dabei gilt schlicht und einfach :
„One good thing about Music is, when it hits you feel no pain“.
Dann gibt es da noch den guten Rat vom Flachwitzchampion Markus Krebs :
„Nur klauen, wenn man es gebrauchen kann“ ……. ;-)

So long ……………. lemmi

“Yow, a so di ting set! Nuttin wrong fi voice pon di same riddim – a di heart a di culture dat. From long time, nuff artist run dem version pon one riddim, bring dem own style an vibes. Jus do it with respect an creativity, an yuh good. Reggae and Dub built pon dat!”

Do you really know, that jamaican Padwa sounds so nice to people like me and Gentleman, for example. Gentleman loves the language so much that he speaks and sings in the same way. May be not perfekt as Jamaicans but everyman knows, what he is trying to do. In my case its often the same. When I go to Austria, i try to speak a little bit like them. When I go to Berlin its the same ( shame ). And when I go to Cologne, I try my best and if I would go to Mannheim ( ;-) ), I am sure, that I cant stop to try, to speak like a Palatinate. I know, that this is ridiculous, but its only a reflex and I dont want to fight against it.
Jamaican Padwa is a Rebel Language, if i am not wrong and it sounds better than english. „Thats why I do not sniff the coke, I only smoke sinsemilla“.
Sometimes its bad to be an „anonymus“ and not an „optimus prime“, because I am snoopy now. Am I talking to e real Jamaican or is it someone like Gentleman ?
Its not so important but I would like it very much to talk with a real Jamaican. Why ? Just because dem´ built the Reggae and the Dub !!!
I am just a simple mind. More is insane.

I always feel fine, when i listen to a „jamiacan BiassLine“ ……….. lemmi

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