Seit Greensleeves zu VP gehört, wird der Back-Katalog ausgeschlachtet. Und seit K7 Mitte der 1990er Jahre die DJ-Kicks-Reihe etablierte, gelten von Artists kuratierte Sampler als probates Mittel, alte Stücke mit Hilfe aktuell angesagter Namen zu vermarkten. Also dürfen als innovativ geltende Artists nun auch im Greensleeves-Archiv wühlen. Den Anfang machte Diplo, gefolgt von den Suns of Dub (Ras Jammy, Jah Bami und Addis Pablo) mit: „Riddimentary: Suns of Dub Selects Greensleeves“ (VP). Natürlich starten die beiden ihre Selection mit einem Augustus Pablo-Stück, pflügen danach allerdings etwas wahllos kreuz und quer durchs Archiv. Mit viel gutem Willen ließe sich behaupten, dass die ausgewählten Stücke von z. B. Eek-A-Mouse, Sugar Minott, Dillinger, Linval Thompson, John Wayne, Tenor Saw, Sister Nancy oder Yellowman einen latenten, ganz und gar dezenten Dub-Appeal haben. Warum sich die selbsternannten New Age-Dubber allerdings nicht an dem richtigen, gigantischen Dub-Konvolut von Greensleeves vergriffen haben, bleibt ihr Geheimnis.
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