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Seanie T meets Aldubb: Armagideon Time (Remixes)

Nach einer „Punky Reggae Party“ kommt oft das böse Erwachen: „Armagideon Time (Remixes)“ (Echo Beach) ist laut Cover eine weitere Zusammenarbeit von Seanie T und Aldubb. Das kann nur gut werden, freut sich der Rezensent – bis er entdeckt, dass auch hier wieder Rob Smith bei einigen Tracks seine eiskalten Finger im Spiel hat. Tja… wo Licht, da Schatten.

Wie „Punky Reggae Party“ war Seanie T’s Version von „Armagideon Time“ erstmals auf Lee Groves „Dance a Dub“ zu hören; jetzt gibt’s die Neuaufnahme des Studio One/Willie Williams-Klassiker auf dem Real Rock-Riddim als Remix-Album. Aldubb liefert fünf wunderbare gemixte Versionen ab – darunter drei Dubs und den Vokal-Track, auf dem Seanie T brillieren kann. Das Ganze mit exzellentem Band-Backing, das dem Original sehr nahe kommt – inklusive dem typischen Snare-Roll und der prominenten Real Rock-Posaune:

Das Album macht also Freude, bis ab Track 6 Rob Smith aka RSD zuschlägt: Schon die ersten grell-nervenden Kindergarten-Keyboards, die steril-staccato-artige Synth-Bassline und das Flying Cymbal offenbaren das ganze Dilemma. Wo der Computer regiert, vertschüsst sich der Vibe (auch hier bestätigen Ausnahmen die Regel). Da fragt man sich schon, warum das Echo Beach-Label immer wieder auf Rob Smith zurückgreift, wenn es etwas in Richtung Dance gehen soll. Sein Stil ist noch nicht mal mehr up-to-date, das können andere besser und zeitgemäßer, siehe Lee Groves & Konsorten. Mehr ist dazu auch nicht mehr zu sagen:

Wie bewertet man also dieses Remix-Album? Aldubb und Seanie T schrammen knapp an fünf Sternen vorbei, Rob Smith „war stets bemüht“. Macht summa summarum… 

Bewertung: 3 von 5.

7 Antworten auf „Seanie T meets Aldubb: Armagideon Time (Remixes)“

Da musste ich doch glatt nochmal nachlesen, was ich „damals“ zu „Dance A Dub“ dachte. Ich bin dann immer sehr zufrieden, wenn ich lese, das sich meine Meinung bzw. mein Empfinden nicht grundlegend oder gar komplett geändert hat. Das war bisher „zum Glück“ immer so, denn ich möchte nicht, das meine Meinung so wässrig ist, das sie sich innerhalb kurzer Zeit verändert. Außerdem ist es für mich nochmal eine Bestätigung, das mein Bauchgefühl mehr Sinn und Verstand rüberbringt als eine lang überlegte Stellungnahme zu ein und demselben Thema. Dazu kommt noch, das ein Lee Groves es sich bei mir nicht erlauben kann, als Quereinsteiger zu versuchen, mir eine neue variante von Dub vorzuführen. Da erwarte ich ein bischen mehr Respekt ;-) …. Anscheinend hat Echo Beach die Scheibe nicht – wie üblich – fürn Appel undn Ei auf den Markt gebracht oder es hat mich schlichtweg doch zu wenig interressiert. Jedenfalls habe ich sie mir nicht zugelegt und ich habe sie auch in keiner Playlist. Haken dran ! Der nächste Patient ! ( gibt ja jede menge Patienten ).
Jetzt wird also der Real Rock Riddim bis aufs letzte ausgelutscht. Reicht ja nicht, das er bei fast jedem Konzert im Eröffnungsmedley gespielt wird. Reicht nicht, das es bereits gefühlte hunderte Vocalversions davon gibt. „!!!! Ey !!! ihr musiker von Heute denkt euch gefälligst selbst mal neue Musik aus. Muss ja nicht gleich neue Musik sein aber wenigstens ein paar neue geile Riddims !!!“ Dann kann man sich auch mal wieder über einen der alten freuen und wieder schwärmen : früher war „alles“ besser.“ Also sorry ! Es tut mir leid aber ich liebe den Real Rock Riddim. Aber nicht 5 und schon gar nicht 9 bis 10 mal hintereinander. Und mit Cindy – oder Zündi – oder gar Synthy-Bass wird es auch auf gar keinen Fall besser oder frischer.
Ich war schon immer so. Tunes die ich richtig superhammergeil fand habe ich auch nur maximal 2 mal am selben Tag gehört. Dann war, in der ganz akuten Phase, bis spätestens zum nächsten Tag Pause. Gibt ja noch jede Menge anderer superhammergeiler Tunes. Die meisten, die ich kenne, lutschen ihre Lieblingstunes innerhalb von zwei drei Tagen komplett aus und dann legt sich auch schon bald deren Euphorie wieder. Ich hingegen lege alle meine LieblingsTunes in eine imaginäre SchatzTruhe, die ich nur zu besonderen Anlässen mal wieder aufmache. Und dann kommen immer taufrische und sehr gut erhaltene Musikschätze zum Vorschein. Was man beim Anblick meiner alten PlattenCover kaum glauben mag aber das is ein ganz anderes Thema.
Ok, ich mag den AlDubb sehr gern. Besonders unser PlattenDeal, bei dem es um eine – mir ganz besonders am Herzen liegende – Dubscheibe ging, wird mir ewig in allerbester Erinnerung bleiben. Ich schreibe das als Einleitung, damit ihn meine Worte nicht all zu hart treffen. Aber es hift nix. So gern wie ich den Real Rock auch höre, ich habe alle Dubs von Al als auch von Rob nur durchgescannt und ich muss gestehen, das ich sowohl bei AlDubb als auch bei Smitty Rob zwischen den jeweiligen Dubs gar keine markanten Unterschiede wahrgenommen habe. Falls es missverständlich rübergekommen ist, betone ich nochmal, das zwischen den Remixes von Rob und den Dubs von AlDubb sehr wohl ein großer Unterschied besteht. Aber mir fehlt einfach die Lust, mir den Real Rock Riddim so oft hintereinander anzuhören, nur um dann festzustellen, das das Echo und der Hall mal hier und mal da eingesetzt werden. Das legt bei mir auch den Verdacht nahe, das die Jungs sich nicht entscheiden konnten, welcher Dub denn nun am besten gelungen ist. Gewagte These von mir, denn ich habe in die Details wirklich noch nicht reingehört. Habe aber auch keinen Bock drauf. Und wenn ich mir meine Zeilen hier selbst so durchlese, wage ich sogar noch die These, das wenn man mir die Bänder gibt, mache ich selbst den – für meinen Geschmack – besten Dub daraus. Oh weh, jetzt bin ich entgültig größenwahnsinnig geworden. Außerdem pssssssssssst ! Das muss unter uns bleiben. Dub ist so eine freie und wilde Musik, das es wirklich nicht schwer ist, mit geeignetem Equipment und ein bischen Feeling für Magie einen Dub zu produzieren. Ob der dann jedem gefällt ist schwierig aber wie man sieht, auch für Profis ,-) Lee Perry hat es in einem Interview mal ähnlich rübergebracht. Als er auf seine Genialität in Sachen Dub angesprochen bzw. befragt wurde meinte er nur mit einem müden lächeln : ( frei übersetzt ) …. „jetzt kommt schon, ich habe die Tunes nur mehrfach übereinander gelegt immer wieder neu aufgenommen und sie dann durch Faser und Equalizer geschickt ….. wo ist das Problem ?“ Naja, ich muss zugeben, das ich das doch mehr als nur genial fand und immer noch finde ;-)

Also ich sags mal so, nehmt euch was ihr braucht. Ich brauchs nicht unbedingt ……………………. lemmi

Ich hör da schon genau bei den Dub-Versionen hin, weil sich da verschiedene Schichten der Aufnahme zeigen (können). So eine Rezension schreibt sich ja auch nicht ohne x-mal anhören. Insofern schätze ich viele von Aldubb’s Arbeiten sehr – vor allem wenn’s in Roots-Gefilde geht. Freilich könnten seine Dub-Mixes ein bisserl waghalsiger sein – ich find ja immer was zu mosern :-)

Was Echo Beach betrifft, so empfehle ich eine brandneue Single, die ich sofort gemocht habe – „Personal Jesus“ von Dub Mode. Depeche Mode-Track auf einem relaxten, schweren, an „Natural Mystic“ angelehnten Moll-Riddim. Genau mein Ding, voll ins Schwarze, ich mag dieses schleppende Tempo. Well done, Echo Beach! Hier der Link zum Dub:
https://open.spotify.com/track/4GRqv8ECj9SEaPnXwpOrzS?si=8e97bc92af1e48af

Wobei ich mich immer noch Frage wer hinter den div. Monikern wie „Dub Mode“, „Dubinator“ usw. steckt…

I wasn’t quite sure about the nickname DUBINATOR but I found the same definition in the Urban Dictionary and also in Slang Define:
Dubinator = a gay guy
For Example: Carl is also known as dubinator

That would be a first in the Reggae world, no? Having said that, I love this definition as it brings the genre closer to the real world. More power to the Dubinator!

If you mean!
These one-riddim albums of Echo Beach are just boring and bad. No rhythm, no matter how great, can make that better.

Heyii lemmi
bin ganz bei dir… sind mir zu viele wiederholdende Versionen, kann auch nicht viel damit anfangen… mir ist da ein Vocal-Cut und eine (oder höchstens zwei) Dubversionen, die es aber schön aufn Punkt bringen lieber…
Und es ist halt schwierig bis unmöglich einen Riddim in dieser Liga neu zu komponieren… aber probieren wär mal ein Anfang…

Dub Mode a.k.a. LEE GROVES is a British born soundscapes ecologist, composer, producer and well experienced in film works, sound design and noise manipulation. In his East Williamsburg, Brooklyn, NY studio he is able to make vibe happen for production. He won in August 2021 in Cannes during the “World Film Festival” an award for the best soundtrack “Penitent” !

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