Jetzt wird’s spannend: Sly & Robbie meet Jazz. Bereits der Artist-Name des Albums ist unverkennbar Jazz: Sly & Robbie meet Nils Petter Molvær feat. Eivind Aarset and Vladislav Belay. Dafür ist der Titel umso kürzer: „Nordub“ (Okeh) – eine Kombination aus „Norway“ (oder vielleicht auch „North“) und „Dub“. Logischerweise stehen Sly & Robbie für den „Dub“-Teil. Jazz-Trompeter Nils Petter Molvær für den Jazz. Letzterer wird als Pionier der Fusion von Jazz und elektronischer Musik betrachtet und entwickelte den neuen Sound 1997 mit seinem Album „ Khmer“ nahezu im Alleingang, als er sein ätherisches, fiebrig-heiseres Trompetenspiel wuchtigen elektronischen Beats gegenüberstellte. Bei so einem Start, ist eine Zusammenarbeit mit den jamaikanischen Rhythm-Twins geradezu prädestiniert, denn wer liefert sonst wuchtige, repetitive Beats, wunderbar Jazz-kompatibel handgespielt? Hinzu kommt, dass Molvær schon immer ein Bewunderer Bill Laswells war, der bekanntermaßen wiederum ein großer Bewunderer Sly & Robbies ist. Kurzum: Der Kreis schließt sich und die Rhythm Twins finden sich in einem astreinen Jazz-Projekt wieder. Und das ist so viel Dub wie Jazz überhaupt Dub sein kann: Hall und Echo, viel, viel akustischer Raum und natürlich Bass bilden die Basis. Hinzu kommen elektronische Spielereien, gelegentliche, sehr verhaltene Vocals sowie ein wenig Gitarre. Das Trompetenspiel improvisiert darüber wie einst Augustus Pablos Melodica. Dub-Mixing gibt es allerdings nicht. So weit würden Jazzer wohl niemals gehen. Dennoch klingt alles irgendwie nach Dub und vieles sogar nach Reggae, wie z. B. das Stück „How Long“, das in Hall und Echo beinahe ersäuft. Interessanterweise spielen Sly & Robbie oftmals typische Reggae-Styles, während der Rest des Arrangements aus der Welt des Jazz stammt. Echte Fusion, die erstaunlich gut funktioniert. „Nordub“ beweist erneut, dass Dub im Prinzip ein ziemlich offenes Konzept ist und in unterschiedlichsten Kontexten funktionieren kann.
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3 Antworten auf „Sly & Robbie meet Nils Petter Molvær feat. Eivind Aarset and Vladislav Belay: Nordub“
Eigentlich wollte ich dazu lieber nix „toasten“ , weil Jazz eventuell etwas zu intellektuell für mich ist. Aber im Jazz gibt es wohl auch ne Menge Big Tunes, die besonders im HipHop für ein sehr grooviges Fundament gesorgt haben. Ihr merkt schon, ich habe keine Ahnung aber ich weiß bescheid ;-)
Dann gibt es ja noch freejazz …… was soll das eigentlich sein ?!? Geräusche für Intellektuelle, die Musik rein wissenschaftlich betrachten oder bin ich einfach nur zu blöd, um da sowas wie Musik zu empfinden. Ja sorry …. politisch inkorrekt aber ich brauchte das jetzt.
Zum glück spielen bei „Nordub“ mindestens zwei echt begnadete Musiker aus Jamaica mit, die schon mal für ein felsenfestes Fundament sorgen. Tune 1 ( „If I gave you …. ) sowie Tune 10 und 11 grooven bei mir gar nicht. Mit „politically kkkorrektnes“ habe ich es nun mal nicht so. „Neil Five“ ist mir auch viel zu jazzig ( langweilig ).
Ab Cut 2 ( How Long ) wird die Scheibe für mich aber dann so richtig gut ! Ich bin halt Hall und Echo Junkee und mit dieser Musik könnte mich die cia auch gern mal „waterboarden“. Darüber macht man keine Witze !? Ja stimmt …. is nich so witzig. Gehört Hall und Echo überhaupt in die Musik ? Aber ja doch ! Erst durch Hall und Echo wird Musik zu einem echten Naturerlebnis. Im Gebirge oder in einer Höhle hätte sogar unsere Helene das potenzial für Dub.
Falls ihr jetzt denkt, nun spinnt der lemmi aber völlig ab, kann ich nur sagen, ok, eventuell ist mir Schall und Rauch mal wieder etwas zu sehr zu Kopf gestiegen. Stört mich aber nicht im geringsten …………. ;-) ……………………. lemmi
Das schlimmste am Freitag ist, wenn Du merkst, das erst Montag ist ;-)
… lemmi
Schöne Überarbeitung Deines Blogs