Das letzte Album von Weeding Dub, war meine Sache nicht. Inzwischen sind zwei Jahre vergangen und der Dub-Produzent aus dem französischen Lille hatte Zeit seine Skills zu verbessern. Nun liegt sein neues Opus vor: „Still Looking For“ (Wise & Dubwise) und ich muss sagen: Wow, der Bursche nimmt keine Gefangenen! Nannte er zuletzt noch Mad Professor als Einfluss, so dürfte er jetzt eher Kanka, Vibronics oder Iration Steppas nennen. Entsprechend simple sind seine Beats gebaut – doch in der Einfachheit liegt die Kraft. Der erste Track beginnt als Wolf im Schafspelz mit einem klassischen Cello-Quartett, das unversehens in eine Drum und Bass-Orgie mündet, die Streicher zum Lead-Instrument werden lässt und mich ganz enorm an die frühere Aufnahme der Twinkle Brothers, „Inna Higher Heights“ erinnert. Es folgen fünf hart gesottene Vocal-Tracks und dann sechs amtliche Steppers-Dubs, die zeigen, wo der Hammer hängt. Eigentlich machen solche Dubs erst im Sound-System so richtig Spaß, doch wer – wie ich natürlich – ordentlich große Boxen sein Eigen nennt und zusätzlich – wie ich – noch einen Subwoofer befeuert, der kann sich auch in den eigenen vier Wänden von den brachialen Weeding-Beats betören lassen, sofern die Statik und der Nachbar mitspielen.
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2 Antworten auf „Weeding Dub: Still Looking For“
Gibts das nur als mp3? Wär schade. Zu empfehlen wäre noch „Steppactivism“ von Weeding Dub, aus 2009. Richtig fetter Steppas, gefällt mir noch besser als Still Looking For“ beim Erinhören, weil weniger Vocals, mehr Druck.
Weeding Dub hat es bei mir auch noch nicht in mein Regal geschafft. Nicht weil es mir nicht gefällt, sondern weil es mir nicht gut genug gefällt. Deine Beschreibung trifft es aber wieder mal genau auf den Punkt ! Vor allem das Ding mit dem Cello bzw. den Cellos geht auch bei mir so richtig nach vorne los. Die Vocal- Tracks finde ich ( oberflächlich betrachtet ) auch etwas dünne aber ansonsten wäre das schon ne brauchbare Scheibe für mich. Als ich noch jung war, waren meine Ohren grundsätzlich mit Kopfhörern bestückt und ich hörte quasi überall Musik. Bin aber schon lange davon ab. Die Arbeit zwingt mich aber immer mehr dazu, in meine alten Gewohnheiten zurück zu fallen. Deshalb wären Scheiben wie diese, goldrichtig um sich die besten Snacks davon auf mp3 zu laden, gute Kopfhörer aufzusetzen und dann groovend durch die Gegend zu schweben.
Bassgewitter ist besser als Bombenhagel …………………. lemmi