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Dub Trio: „IV“

Das New Yorker Dub Trio präsentiert mit „IV“ (Roir) sein mittlerweile fünftes Album (das vierte mit Produzent Joel Hamilton). Angefangen beim klassischen, Rock-beeinflussten Reggae-Dub, näherte sich das Trio – bestehend aus Drum, Bass und Gitarre – mit jedem Release einen Schritt weiter dem Heavy Metal. Mit IV ist es nun am Ziel angekommen. Obwohl das Presse-Info Wert darauf legt, den Reggae-Bezug herzustellen und von „Vielfältigkeit“ spricht, muss man der Wahrheit tapfer ins Auge blicken: das einst virtuose Dub Trio ist dem Dub schlicht und ergreifend verlustig gegangen. Statt Sound & Space gibt‘s unbarmherziges Gitarren-Massaker. Zwar raffinierter und experimenteller als bei den gängigen Mainstream-Metal-Bands, aber nicht desto trotz: es ist Metal. Reggae-Basslines, One-Drop-Beats oder Dub-Effekte sucht man vergeblich. Und obwohl ich Dub-Crossovers generell begrüße und glaube, dass in der Verbindung unterschiedlicher Stile viel musikalisches Potential steckt, so bin ich doch nach wie vor ein glühender Fan des Reggae-Beats und verstehe unter „Crossover“, dass zumindest ein Standbein im Reggae verbleiben sollte. Damit will ich die Musik der New Yorker Band keineswegs abqualifizieren. Das Dub Trio macht bestimmt keine schlechte Musik – es macht nur nicht meine Musik.

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