Dub ist ja bekanntlich trotz seiner minimalistischen Formel ein ziemlich wandelbares Genre. Eine sehr beeindruckende Auslotung der Grenzen bietet und der Kölner Dexter Dub mit seinem neuen Album „From Dub to Bass“ (Nippes Home Productions). Der Sub-Titel ist ein Kurzmanifest von Dexters Ansatz: „Electronic Translation of Reggae Music“. Dexter in eigenen Worten: „Zentraler Drehpunkt in meinen aktuellen Produktionen ist die Liebe zu Reggae in allen Facetten und der Versuch den Reggae-Vibe in elektronische/digitale Genres, wie Dub, Dubstep, Deep Dub, Jungle, Drum‘n’Bass oder wie man es auch immer bezeichnen will, zu übersetzen“. „Übersetzen“ ist meines Erachtens nicht der treffende Begriff, denn alle aufgezählten Genres sind ja mehr oder weniger direkte Abkömmlinge von Reggae und Dub. Aber wir wissen, was Dexter meint, und so überrascht es nicht, dass er auf „From Dub to Bass“ ein ausgesprochen buntes Potpourri fast aller Stile liefert, die unter dem Begriff „Bass Music“ subsumiert werden. Manchmal kombiniert er sogar mehrer Stile in einem Track. Wunderbar eklektizistisch das Ganze, ja fast anarchistisch – und deshalb ungemein erfrischend. Bekanntlich ist nichts wohltuender, als ein beherzter Schritt über Grenzen. Eine Wohltat, die wir Freunde des Dub uns viel zu selten gönnen. Hier haben wir die Gelegenheit dazu.
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