Dass Brasilien ein heißes Pflaster für Dubs ist, wissen wir nicht zuletzt seit der Film-Dokumentation „Dub Echoes“. Daher wundert es nicht, dass aus jenem schönen südamerikanischen Land nun ein Album erscheint, das mühelos in der ersten Liga des Genres mitspielen kann: „Digital-Dubs #1“ (Roir) von Digitaldubs. Wüsste ich nicht, dass das Album vom anderen Ende der Welt stammt, dann würde ich seinen Ursprung im UK vermuten – so sehr klingen Digitaldubs nach dem UK-Dub-Sound der frühen 90er Jahre. Im konkreten Vergleich jedoch erweisen sich die brasilianischen Dubs als viel komplexer, feiner arrangiert und schlicht besser produziert. 20 Jahre Software- und Studiotechnik-Fortschritt muss ja Spuren hinterlassen. Wir haben es hier also mit modernen, kraftvollen, selbstbewussten und zugleich schön melodiösen Dubs zu tun, die zwar keinen Innovationspreis verliehen bekämen, aber bestens geeignet sind, Dubfreunden rund 50 Minuten Hörvergnügen zu bereiten. Hinzu kommt, dass Digitaldubs dem Beispiel vieler anderer Dub-Produzenten (zuletzt Dubmatix) folgen und mit Auftritten von Gast-Vocalisten nicht geizen. So begegnen uns Veteranen wie Earl Sixteen (der hier perfekt hin passt), Ranking Joe und Binsley Forde – sowie zwei brasilianische Artists, die ihre Lyrics auf portugiesisch zum Besten geben. Sehr schön. Freuen wir uns schon eimal auf eine baldige #2.
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