Jazz oder Reggae? Reggae oder Jazz? Es ist fast alles da – One Drop, Key- und Gitarren-Skank, allein beim Bass hapert’s ein wenig: Virtuos gespielt, aber die hypnotische Wiederholung mag sich einfach nicht auf Dauer einstellen. Das und die Bläser(sätze) sind der massive Jazz-Anteil an der neuen EP des Drop Collective; simpel „Drop Collective meets Chalart58 in Dub“ nennt sie sich, erschienen beim notorisch bekannten Brixton Records-Label. Der Titel könnte nicht aussagekräftiger sein – was drauf steht, ist drin: Mit dem für den Dub-Mix verantwortlichen Produzent Chalart58 erhält man summasummarum eine kleine (4 Tracks) Portion katalanischer Klangkunst aus Barcelona.
10 Mann/Frau hoch – da mag sich schon der Gedanke an eine Kapelle, wenn nicht gar an eine Big Band einstellen – so klingt’s stellenweise. Freilich ist der heftige Jazz-Anteil nicht jedermann’s Sache, auch begeistern die Vokal-Fetzen einer doch recht belanglos klingenden Stimme nicht; aber die Tracks wachsen zweifellos, je öfter man sie hört. Schuld daran ist Chalart58, der mit seinem Mix feinste, wenn auch klassische Dub-Effekte aus dem doch etwas langweilig geratenem Vokal-Gegenstück „Come Shine“ heraus kitzelt.
Ich empfehle diese EP all jenen, die Groundation schätzen und gewillt sind, noch ein paar größere Schritte in Richtung Jazz zu machen; anderen wird das Ganze möglicherweise etwas zu intellektuell klingen. Gebt dem Teil eine Chance.