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Dub Foundation: The Good The Bad & The Dubby

Als ich vor ein paar Tagen meine Rezension des neuen Chuck Foster Albums „Dub Journey“ verfasste, schrieb ich folgenden Satz: „Mit dem Gitarrensound von „Riding In The Wind“ sind wir bei der Westernfilmmusik angelangt, mit der auch ein Lee „Scratch“ Perry gerne experimentierte“. Passend dazu kam mir das vor fünf Jahren erschienene Album „Dub Foundation: The Good The Bad & The Dubby“ in den Sinn. Das Album ist eine Hommage an den römischen Komponisten, Dirigenten und Oscarpreisträger Ennio Morricone, der im Juli 2020 verstorben ist.
Morricone hat die Musik für mehr als 500 Filme komponiert. Da er die Musik für zahlreiche Italowestern schrieb, wird sein Name vor allem mit diesem Filmgenre in Verbindung gebracht. Besonders bekannt ist seine Filmmusik zum Italowestern-Epos „Spiel mir das Lied vom Tod“. Für sein Lebenswerk wurde Morricone 2007 mit dem Oscar ausgezeichnet.

Captain Smooth & Dub Foundation sind eine Gruppe von Künstlern/Musikern aus Madison, Wisconsin. Vor sechs Jahren hatten sie die Idee, klassische Spaghetti Western Melodien von Ennio Morricone im Reggae-Gewand einzuspielen und in ein Dub/Reggae-Album zu verwandeln. Als sie anfingen, die Tracks aufzunehmen, wussten sie, dass es episch werden würde, und dass es zu dem Projekt zusätzlich einen Film brauchte. Also machten sie sich mit einer hochwertigen Filmausrüstung auf den Weg nach West Montana und drehten ihren eigenen Spaghetti Western Kurzfilm.

Captain Smooth, der Multiinstrumentalist, Komponist und Musikproduzent aus Madison, produziert Musik für viele Genres. Von Klassik über Funk/Reggae und Popmusik bis hin zu Hip-Hop ist alles vertreten. Für viele lokale Bands wie Dub Foundation, Captain Smooth, Space Jam Frontier, Red Rose, Two Tiny Dads und The Brothers Randall ist er der Spiritus Rector. Gerade mit den Randall-Brüdern, Dave, Michael & Kelton hat er den Grundstein für dieses Album gelegt.
Captain Smooth sagt, dass alle Künstler, die an diesem Projekt mitgearbeitet haben, sowohl Reggae & Dub als auch das Spaghetti Western Genre lieben. Sie wollten zwei Ihrer Vorlieben teilen, die noch nicht so sehr »Mainstream« sind. „Die meisten der jüngeren Generation wissen nicht, was ein Spaghetti Western ist“, sagt Captain Smooth, „und das wollten wir auch musikalisch ändern.“ Mit den dreizehn Tracks auf dem Album haben sie unvergessene Filmmusik-Klassiker wie „For a few Dollars more“, „Fistful of Dollars“ und „The Good The Bad and The Ugly“ ausgegraben und wieder aktuell gemacht. Schlichtweg Kultmusik, die jüngere Generationen vielleicht verpasst haben, wird mit diesem Projekt einem jüngeren, breiteren Publikum vorgestellt. Wahrscheinlich erkennen die meisten sogar die unsterblichen, klassischen Western-Melodien, können die Kompositionen aber nicht mit dem Namen Ennio Morricone in Verbindung bringen. Das haben Captain Smooth & Dub Foundation mit diesem Album grundlegend geändert.

Habe ich schon erwähnt, dass mir das Wiederhören dieser Melodien richtig Spaß gemacht hat? Logo, sonst hätte ich das hier gar nicht erst geschrieben.

Bewertung: 3.5 von 5.

2 Antworten auf „Dub Foundation: The Good The Bad & The Dubby“

Auch mir macht das Wiederhören dieser Melodien richtig viel Spaß und auch die alten Spaghetti-Western sehe ich immer wieder gern. Schon sehr oft habe ich mir gesagt, heute schaue ich mir nicht schon wieder „Spiel mir das Lied vom Tod“ an. Aber sobald mich das gewöhnliche Programm zum „Zappen“ gezwungen hat, bleibe ich doch wieder bei dem Film hängen. Allein die ersten ( gefühlt ) 20 Minuten sind doch auch schon so eine Art Dub. Da wird kein einziges Wort gesprochen oder gar gesungen und trotzdem ist das mit das Beste, was jemals auf ne FilmRolle gebannt wurde. Mein Kollege – der überhaupt kein Feeling für DubMusic hat – findet genau diese AnfangsSzene langweilig ;-(
Dafür könnte ich ihn jedesmal hauen aber es ist ja angeblich alles Geschmacksache und außerden betreibt er Kampfsport ….
„Habt ihr noch ein Pferd für mich ?“
„Wenn ich mich hier so umsehe, sehe ich nur drei Pferde. Sollten wir denn tatsächlich eins vergessen haben ?“
„(Nö), ihr habt zwei zuviel !!!“ Und kurze Zeit später waren in den Mänteln der drei Männer jeweils ein Loch …..
Allein die Gesichter der „GalgenVögel“ sind schon fast den ganzen Film wert. Sowas gibt es heutezutage eben auch nicht mehr.
Nun, genau diese Filmmelodie haben sich die Jungs hier nicht vorgenommen. Warum nicht ? Oder habe ich das Album noch nicht gründlich genug gehört ? So daß mir das entgangen ist.
Um es besser zu kennen, muss ich da noch öfter ran. Aber das wird kein Problem sein, denn mir gefallen nicht nur die alten Westernmelodien sehr gut, sondern auch die musikalische Erweiterung
im ReggaeKostüm fühlt sich richtig gut an. Es ist nicht sonderlich spektakulär aber mir gehen die Riddims gut rein. Und das von mal zu mal noch etwas besser.
Sollte „Spiel mir das Lied vom Tod“ echt nicht dabei sein, kann man sich ja noch diese Version, quasi als HighLight hinten an die Playlist dranhängen :
https://www.youtube.com/watch?v=wRksrLIECts&list=OLAK5uy_ljZmSVxDJINiFVR10TUhCs7puhne0QtYA

„Blonder ! Weißt du, was du bist ? Du bist der Sohn einer gottverdammten h ………………………………. re“

Hehe, ich liebe es ……………………… lemmi

lemmi, du bist der Connaisseur schlechthin. Du hast es sofort gecheckt, Der Morricone Klassiker fehlt tatsächlich und ich habe mir die gleiche Frage gestellt – warum nur? Aber du zauberst sofort eine mehr als adäquate Alternative von Dub Spencer & Trance Hill aus dem Hut. Einfach nur klasse, lemmi!

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