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Dub Spencer & Trance Hill: Deep Dive Dub

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Unzählige Dub-Alben verorten ihre Musik assoziativ im Weltall, obwohl es im luftleeren Raum bekanntlich totenstill ist. Von Echos keine Spur. Da ist es schon viel sinnvoller, unter die Wasseroberfläche zu gehen und Assoziationen an Echolot-Sounds zu bemühen. Unsere vier Lieblings-Schweizer-Dubheads Dub Spencer & Trance Hill machen mit ihrem neuen Album „Deep Dive Dub“ (Echo Beach) genau das. Auch wenn es sound-seitig keine Unterwasser-Anklänge gibt, so stimmt doch die Atmosphäre: dunkel, bleischwer und hypnotisch-halluzinativ, wie im Tiefenrausch: das Ganze natürlich unverkennbar live handgespielt und gar nicht mehr so elektronisch anmutend, wie auf ihrem letzen Album „Physical Echoes“. Eigentlich produzieren die Schweizer lupenreinen Dub mit Jazz-Sound. Eine eigenwillig hybride Musik, die meiner Vorstellung von Dub gleichermaßen ent- wie auch widerspricht. Manchmal kann ich mich nur schwer entscheiden, ob ich ihrer Faszination erliegen soll, oder ob ich auf Distanz bleibe. Das aktuelle Album macht es mir in dieser Hinsicht besonders schwer, da ihm die sonst üblichen Köder, wie eingängige Melodien oder bekannte Riddims, weitgehend fehlen. Eine spröde, komplexe und anspruchsvolle Musik, die ihre wahre Kraft live in concert am besten entfaltet, in der dichten Atmosphäre kleiner Venues und in der Gemeinschaft eines eingeschworenen Publikums. Auf Platte will der Funke diesmal leider nicht so richtig überspringen.

Rating 4 Stars

Eine Antwort auf „Dub Spencer & Trance Hill: Deep Dive Dub“

Kann ja nicht sein, daß ich zu meinen vier glorreichen Halunken keinen Kommentar schreibe.
Wir sind uns wohl alle einig, daß die „Jungs“ live ein super Erlebnis sind. Die Scheiben hinken in dieser Hinsicht ein wenig hinterher. Aber ich bin nunmal ein großer Fan von „italo Dub“ a la Dub Spencer & Trance Hill. Die Scheiben kaufe ich mir, ohne sie vorher abzuchecken. Ich habe immer sehr große Erwartungen, die dann regelmäßig enttäuscht werden. Diese „Enttäuschung“ legt sich aber schon beim zweiten Durchlauf und spätestens mit dem dritten Run finde ich dann immer mehr magische Momente, von denen ich bei jedem weiteren Durchlauf noch mehr finde.
Die Musik von Dub Spencer & Trance Hill lässt sich für mich nicht auf anhieb komplett erfassen.
Je öfter ich sie höre, desto mehr entdecke ich.
Als ich sie das letzte mal Live erlebt habe , grölte ich nach jedem DUB : „Edmund, Edmund, Edmund ….. “
Leider hatten sie den nicht im Programm. Für mich der beste Dub auf „Deep Dive Dub“. Die Bassline ist für meinen Geschmack perfekt. Der groove stimmt und im Mittelteil wird alles von Umberto Echo zu einem wahrhaften DUB-Hall-Echo-Inferno verwirbelt und verzwirbelt, so daß wirklich nur noch die durchgeknalltesten Dub – Gehirne überhaupt folgen können. Und obwohl ich diesen Dub am besten finde, haben sie dann mit Space Suit gleich noch einen draufgesetzt.
Nicht unbedingt vordergründig spektakulär, sondern eher hintergründig genial oder so ähnlich jedenfalls. „hypnotisch-halluzinativ“ eben ….. genau so, wie Du es schon exactly beschrieben hast. Also so wie Badminton halt ;-)

Greetings …………….. lemmi

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