Der Dubvisionist aus Hannover ist der wahre Künstler unter den hiesigen Dub-Mixern und -Produzenten. Ein alter Meister, der alle Finessen des Handwerks kennt und mal mit kühnem Schwung die große Komposition auf die Leinwand wirft, ein anderes Mal wie Godefridus Schalcken mit feinem Pinsel kleinste Details ausarbeitet. Er ist Frickler, Tüfter, und großer Sound-Künstler zugleich. Und wie bei einem alten Meister nicht anders zu erwarten, ist seine Kunst fein, subtil und tiefgründig. Folgerichtig trägt sein neues Werk auch den bescheidenen, sachlichen Titel „DV IV“ (Perkussion & Elektronik) und huldigt dem zeitlosen, organischen Sound handgespielter Musik. Hier ist fast alles analog: „echtes“ Schlagzeug, „echte“ Mikrophone und „echte“ Bandmaschinen. Erst wenn all diese natürlichen Zutaten für einen seiner warmen, reichhaltigen Dubs vorliegen, bringt der Visionist den Computer ins Spiel und kombiniert sie zu einem komplexen, fein abgestimmten und absolut zeitgemäßen Dub-Meisterwerk, das in dieser Qualität allein mit den alten jamaikanischen Methoden dann doch nicht möglich gewesen wäre. Die meisten dieser Tracks entstanden in Zusammenarbeit mit Markus Dassmann von den Senior Allstars. Die beiden spielten Drums, Percussions, Bass, Gitarre und Keyboards selbst ein. Bei einigen Tracks lieferte Marco Baresi von der Far East Band noch ein paar Drumtakes dazu. Zwei weitere faszinierende Tracks im Stile eines frühen Lee Perry entstanden in Zusammenarbeit mit Blunt Command. Was im klassischen Dub-Style beginnt, nähert sich gegen Ende des Albums zunehmend einer anderen Seite unseres Visionisten: den Sphären entspannten Downtempos, gipfelnd im letzten Track „Highway to Heaven“, der das Werk sanft ausklingen lässt.
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