Bei Dub denke ich immer noch spontan an England und dann an Frankreich. Aber wenn ich es mir recht überlege, dann müsste inzwischen eigentlich auch Deutschland in diesen Reigen der Top-Dub-Nationen gehören. Allein schon ein Label wie Echo-Beach sorgt dafür, dass in good old Germany eine der produktivsten Quellen für Dub-Music sprudelt. Außerdem haben wir hier einige höchst innovative Dub-Artists am Start, denen so manche UK-Steppers-Epigonen nicht das Wasser reichen können. Einer von ihnen ist Felix Wolter. Von ihm kann man ohne Übertreibung sagen, dass er der Vater des Dub in Deutschland ist. Bereits Mitte der 1980er Jahre begann er mit Dub zu experimentieren und brachte 1987 mit seiner Band „The Vision“ das erste deutsche Dub-Album heraus. Ungezählte Alben und Sound-Exkursionen später, erscheint erst heute sein Debut-Album King Size Dub Special (Echo Beach), bei dem Felix sich nicht hinter Band- oder Projektnamen verbirgt, sondern als der „Dubvisionist“ auf dem Front-Cover prangt. Echo Beach Label-Chef Nicolai Beverungen ist dazu tief in das Oeuvre des Dub-Veteranen und Studiomeisters eingetaucht und hat 17 dunkle Dub-Kristalle ans Tageslicht befördert, die Felix zum Anlass der veröffentlichung nochmals auf Glanz poliert hat. „Es ist die Grundatmosphäre, die einen Dub ausmacht. Gute Dubs basieren auf Vibes, schlechte hingegen nur auf Technik“, sagt der Meister und tritt mit seinem Album den Beweis dafür an. Felix’ Dubs sind zart gewobene, akustische Kunstwerke, harmonisch ausgewogen, fein abgestimmt, von bestechender Präzision. Der vordergründige Effekt ist Felix’ Sache nicht. Man muss schon genau hinhören, um in den vollen Genuss der Feinheiten zu kommen, die in jedem der Tracks stecken, um in seinen atmosphärischen Flow einzutauchen und sich in den Vibes zu verlieren. Obwohl Felix betont, dass die Atmosphäre die wichtigste Eigenschaft seiner Dubs ist, verlässt sich jedoch keineswegs auf die bloßen Vibes. Er hat vielmehr den Anspruch, die Hörer mit seinem Mix zu unterhalten, der Repetition des Beats eine sich stets verändernde, stets überraschende und die Hörerwartungen aufbrechende Qualität hinzu zu fügen. Bei Felix steht der Mix im Zentrum des Dubs wie eine „Leadstimme“. Hier wird das Mischpult wirklich zum Instrument. Es ist die klanggewordene Definition von Dub. Hut ab.
Eine Antwort auf „Dubvisionist: King Size Dub Special“
Die alten Dubs von The Vision waren auch schon sehr geil. Insgesamt vielleicht ein bischen zu solide. Aber die Dub – Scheibe die Felix Wolter aka The Dubvisionist hier abgeliefert hat, gehört definitiv in die Dub-Championsleage. Weltklasse !!! Fehlt auf jeden Fall noch in der Liste der zukunftsweisenden Dub-Scheiben. Aber zu der ganzen Frage in Sachen Zukunftsweisend und der ständigen Suche nach neuem schreibe ich bestimmt auch noch mal was ……………….
Greetings …………………. lemmi