Ich bin immer wieder erstaunt, wie vielfältig das Genre Dub ist. Selbst ein Sub-Genre, müsste es der Logik nach eher ein recht beschränktes Spielfeld haben. Natürlich ist das Prinzip des Dub im Sinne eines Remix universell, doch auch in seinem engeren Sinne, als Spielform von Reggae, bringt Dub stets neue Klänge und Konzepte hervor. Schönes Beispiel dafür ist das neue Album „Dub Device“ (Renegade Media) von earlyW~Rm: obwohl stricktly Laptop-Dub, eröffnet es doch bisher unerhörte Klangwelten. Mich lässt der Sound an große, schwerfällig-träge Maschinen denken, die stoisch und unaufhaltsam ihre rhythmische Arbeit verrichten. Jeder Track wirkt wie ein kurzer Ausschnitt aus einem immer währenden, träge rollenden Beat. Ein Ausschnitt aus der Unendlichkeit. Obwohl vom Old School-Dub inspiriert, hat der Sound etwas futuristisches: Elektronische Klänge voller Erdenschwere – ein reizvoller Kontrast.
Der frühe Wurm produziert seine merkwürdig postindustriellen, retro-futuristischen – manchmal entfernt an Mad Professor erinnernden – Klänge übrigens in Toronto, wo auch Dubmatix sein Unwesen treibt. Vor exakt 10 Jahren schuf er seinen ersten Dub, nachdem er sich durch Funk, R & B, Acid Jazz, House und Drum & Bass gearbeitet hatte. Acht Jahre dauerte es, bis schließlich 2011 sein Debut-Album „Natty Droid“ erschien. Der typische earlyW~Rm-Sound war hier bereits voll entwickelt, nur die Konsequenz, mit der er ihn in Rhythms gießt, ist auf „Dub Device“ noch ausgeprägter. Ein faszinierendes Album, und ich hoffe sehr, dass wir von earlyW~Rm noch viel zu hören bekommen, bevor der frühe Vogel ihn frisst.
My verdict: Although stricktly laptop-dub, it opens up unheard worlds of sound. Each track is like a snippet from a perpetual, slow rolling beat.
My rating: 8,5 (out of 10)
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