Wie schön, „African Beat“ mal wieder in einer richtig amtlichen Reggae-Version zu hören. Die Melodie dieses – im Original von Bert Kaempfert komponierten – Instrumentals gehört zu meinen absoluten Lieblingen. Überhaupt könnte ich die klassischen (meist dem Studio One entsprungenen) Riddims ständig hören. Machen wir uns nichts vor: Die Basslines u. a. von „Heavenless“, „Real Rock“, „Bobby Babylon“, „Full Up“, „Drum Song“, „Rockfort Rock“, „Swing Easy“, „My Conversation“ sowie die kleinen, dazugehörigen Orgelmelodien oder Bläsersätze sind bis heute unübertroffen (wenn wir Sleng Teng mal ausklammern). Wer, wie ich, so viel Spaß an den alten Kamellen hat, kann nun jubeln, denn die legendäre Fatman Riddim Section hat im Zusammenspiel mit den Lickshots eine überaus charmante EP vorgelegt, die sich fünf klassischen Hit-Riddims inna Dub-Style widmet: „Big Man Sound“. Die Fatman Riddim Section kennen wir noch aus unzähligen Produktionen der 1970er Jahre – vor allem aber als Teil der Inner Circle Band. Vom einstigen Trio scheint jetzt allerdings nur noch Gitarrist Roger Lewis aktiv zu sein. Bei den Lickshots handelt es sich hingegen um eine ehemalige Ska-Band, die schon vor einigen Jahren mit ihrem superbem Album „The Lickshots“ den Weg zum Reggae gefunden hat. Eine ungewöhnliche, aber offenbar kongeniale Kombination. Die Big Man Sound-EP ist jedenfalls eine überaus gelungene Hommage an die goldene Ära des Reggae – wenn auch mit den fünf Tracks leider im Miniaturformat. Sauber produziert, instrumentiert und eingespielt und ganz klassisch im Dancehall-Style Dub-gemixt. Es gibt sogar ein wenig Minimal-Toasting wie in den Zeiten von King Stitt – hier ist allerdings Micro Don (vom New Yorker Rice and Peas-Kollektiv) für die Ansagen verantwortlich. Niceness all around!
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5 Antworten auf „Fatman Riddim Section Meets the Lickshots: Big Man Sound“
So sehr ich bewundere, dass die Fatman Riddim Section (nomen est omen) – oder zumindest einer davon – bis heute überlebt hat und tatsächlich immer noch Musik macht: Das Album (wie auch die neueren Inner Circle-Alben & Singles) ist mir zu lightweight, zu cheesy, zu sehr Strandbar. Dazu tragen auch die programmierten Beats, der schwache Bass und die überbetonten Mitten und Höhen bei.
Das mit Bert Kaempfert wußte ich nicht… klassischer Fun-Fact, danke für die Info!
This record is fire.
Hello Everyone !
Also ich finde mich in beiden Aussagen wieder. Einerseits gehts mir wie René. Diese Riddims – BassLines – haben eine HalbwertsZeit, wogegen der atomare Zerfall von Uranatomen, relativ betrachtet, nicht viel länger existiert als ein „Higgsteilchen“ im LHC. Ich kann diese Riddims auch iimer wieder hören oder um es mal wie der gute alte Nosliv zu formulieren, „Ich wills immer wieder hören“ !!!
Gleichzeitig geht es mir auch ein wenig wie gtkriz. Der Bass klingt hier bei mir eigentlich noch ganz ordentlich aber mit dem DrumSound komme ich noch nicht mal über die Länge ( Kürze ) dieser EP klar. Ganz schlecht bei „Rock with you“! „Klassisch im DancehallStyle Dub – gemixt“ Leider genau so ! Bringts nicht ! Wenn ich das so sagen darf. Keine Magie ! Und auch sonst habe ich des öfteren arge Probleme mit den teilweise doch recht „überbetonten Mitten und Höhen“. Das ist hier nicht anders, als leider eben auch oft bei Mad Professor. Das betrifft da aber vor allem die Höhen, würde ich sagen. Das Keyboard stößt mich auch eher ab und erinnert mich vom Sound her, an Jahrmarktmusik zu Zeiten, als dort Leute wie der Elephantman noch auf Jahrmärkten zur Schau gestellt wurden. Das empfinde ich auch bei Inner Circle und Third World Neuerscheinungen immer als Aussch(l)usskriterium.
Also ja, die Riddims sind vom feinsten aber die habe ich auch in anderen etlichen Remakes schon viel besser gehört. Allein der „Heavenless Riddim“ wurde auf dieser Vin Gordon Scheibe,
gleichen Namens – die ich schonmal in den engeren Kreis der heiligen Grale gelassen habe – um ein vielfaches besser umgesetzt. Man achte auf die Drums ! Die Akzente, die der Drummer da setzt, sind für mich pure Energie ! Und Vin Gordon tut sein Übriges !
„Zungguzungguguzungguzeng“ …………………. lemmi
Mich erreichte gerade folgende Info von den Lickshots:
»Thank you for the review of our latest release on dubblog.de! We had a great time organizing this record with Roger and re-imagining these riddims. One quick note – even though we do love Ska music, the The Lickshots are not in any way affiliated with any former Ska bands as suggested in the review. We have been confused with an act called „Rude and The Lickshots“ in the past, and we have had to disassociate our music catalog from theirs on both Apple and Spotify because of the similar name. But to be clear, The Lickshots are an original crew assembled in 2015 and our first release was the self-titled EP in 2016.«
My favourite album will always be Reggae Sax and Sun Vol 1, 1985 by Fatman Riddim Section! Thankful my dad exposed me to this treasure as a child. Sorry I’m unable to provide feedback on their more recent endeavors.