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Gladiators: Roots Natty

Obwohl die Karriere der Gladiators mehr als 40 Jahre umspannte, standen sie meines Erachtens nicht in der ersten Reihe der Jamaikanischen Vokal-Trios. Dennoch haben die Gladiators die Entwicklung der jamaikanischen Musik von Rocksteady über Roots bis hin zum modernen Reggae souverän gemeistert. Wie viele Bands hatten auch sie ihre Blütezeit von Mitte der 1970er bis Anfang der 1980er Jahre.

Mit der Veröffentlichung von „Gladiators: Roots Natty“ (Tabou1) zum Record Store Day erhalten Reggae-Fans eine schöne Zusammenstellung einiger ihrer frühen Stücke aus der Blütezeit der Roots-Ära, als Tony Robinson noch Produzent der Gladiators war. Einzige Ausnahme ist der Opener „Give Thanks And Praise“ – eine seltene Yabby You-Produktion. Die Lead Vocals stammen von Clinton Fearon und auf dem nahtlos anschließenden Toast ist der im April 2021 verstorbene DJ Trinity a.k.a. Junior Brammer zu hören. Die meisten der 11 Tracks auf „Roots Natty“ sind seltene jamaikanische Singles und Maxis, die bisher weder auf LP noch digital erhältlich waren. Auf dem Album sind noch die Originalmitglieder Albert Griffiths, Clinton Fearon und Gallimore Sutherland zu hören. Insgesamt repräsentiert „Roots Natty“ die Essenz feiner, zeitloser jamaikanischer Musik. Die Compilation enthält zweifellos das eine oder andere Stück, das man so noch nie gehört hat. Die meisten kennen sicherlich „Jah O Jah O“, einen der mitreißendsten Tracks des Albums, mit seiner dreckigen, fetten Bassline und dem sofort wiedererkennbaren Refrain. Weniger bekannt dürften die Dub-Version von „Till I Kiss You“ oder die Ganja-Hymne „Light Up Your Spliff“ sein. Mit insgesamt nur 11 Tracks ist „Roots Natty“ etwas kurz geraten, aber mir gefällt alles an dieser Veröffentlichung. Großartiger Gladiators-Gesang, dazu einige Bonus-Dubs von „Give Thanks“ und „Nyabinghi Marching“. Alles bisher unveröffentlichte Aufnahmen, extended Versions und jamaikanische Mixe, die angeblich härter, dreckiger und basslastiger klingen als das, was für den Rest des westlichen Musikmarktes produziert wurde.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese Aufnahmen, die ursprünglich nur in kleinen, exklusiven Auflagen auf Jamaika veröffentlicht wurden, die ungeschönte, authentische Energie der Gladiators vorbildlich repräsentieren.

Bewertung: 4 von 5.

4 Antworten auf „Gladiators: Roots Natty“

Ich muss zugeben, keins dieser Stücke hier auf „Roots Natty“ kommt an meine bisherigen HighLights von den Gladiarors heran. „Bongo Red“ und „Naturality“ sind meine absoluten TopFavoriten von den Gladiators. Besonders „Bongo Red“ in der alten Studio One Version haut mich immer noch von allen am meisten um. ( Mehr nicht ? Lemmi ? ) Da gibt es noch so einiges, wie z.B. „Guts“ und / oder „Streets of freedom“. Und noch vieles mehr. „Stick a bush“ darf ich da auch auf keinen Fall vergessen. Stop and Rewind !
Ich fang nochmal an. Das kann ich doch nicht so stehen lassen. Schon allein „Nyahbingi marching on + DubVersion“ ist gerade dabei, mein Herz zu erobern. Ich kannte diesen Tune bzw. diese Version bisher noch nicht. Zweimal hören hat jetzt gereicht, um es mit zu meinen TopFavoriten zu machen. Ein lang gehütetes Geheimnis wurde nun auch für mich gelüftet. „Miss Till I Kiss“ von U-Roy und Jimmy London gehört für mich mit zu meinen fettesten Tunes, die auf nahezu jeden Dance gehören. „Nahezu“, weil ich ihn auch nicht jedes mal mit inna box dabei hatte aber im Grunde gehört der immer mit dazu. Den finde ich so abgefahren, dass ich mit der original Version von den Gladiators nicht so ganz satt werde. Aber es hier mal in der Version von den Gladiators zu hören, ist auf jeden Fall eine große Horizonterweiterung für mich. Zu den DubVersions, die ja hier auf dem Album ganz klar Tonangebend sind kann ich nur sagen, dass sie für mich auf jeden Fall auch „härter, dreckiger und basslastiger“ klingen als das, was ich sonst so an Dubs von den Gladiators kenne, was allerdings auch nicht viel ist.
Aber bei Studio One gibts auch so ein paar richtig schöne, dreckige Dubs von den Gladiators …….. wenn ich mich nicht irre. Ja, hier is DubBlog ! Da kann ein gewisser Dreck schonmal als SCHÖN empfunden werden.
Ich finde den DubMix sogar so gut, dass es mich sehr interssieren würde, wer denn da an den Reglern saß und uns diese schöne Version von aggressivem Dub serviert hat. Da es sich ja um eine Single Compilation handelt, könnte es sich natürlich um verschiedene DubWizards handeln und falls es in der Rezension doch irgendwo steht, bitte ich um Nachsicht, dass ich das übersehen habe.

Greetings ……………… lemmi

Hi lemmi, irgendwo stand, dass Errol Thompson für die Dubs verantwortlich sei. Da es aber die Jamaikaner nicht so genau mit der Dokumentation der Beteiligten nahmen, bin ich mir da nicht ganz sicher, ob dem so ist. Bei den von Tony Robinson produzierten Alben saß meist Sylvan Morris am Mischpult. Der könnte auch an den Reglern geschraubt haben. Wenn es jemand besser weiß, immer her damit!

Na klar Ras Vorbei !
Errol Thompson und Sylvan Morris ! Das hört man doch ;-)
Nein, ich mach ja wieder nur Quatsch ! Aber es könnte durchaus so sein, dass die Beiden da ihre Finger dran hatten.
Danke dass du auf meine Frage eingegangen bist. Vielleicht weiß ja wirklich noch jemand mehr da draußen im großen Netz der „InfoTarantel“.

So long …………… lemmi

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