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Hollie Cook: Happy Hour in Dub

„Warum wir ein Dub Album von „Happy Hour“ machen? Weil wir die viele musikalische Details zur Geltung bringen wollten, die es in den Songs noch zu entdecken und freizulegen gab“, erklärt Produzent Ben Mckone. Logisch, denn die helle Stimme von Hollie Cook ist in ihrer Musik so präsent, dass sie eine Menge von dem Verdeckt, was musikalisch im Hintergrund geschieht. Deshalb gibt es jetzt „Happy Hour in Dub“ (Merge), die Dub-Version ihres 2022 veröffentlichtem Lovers Rock-Albums „Happy Hour“. Schön, denn ich liebe Dub-Versionen und ich hatte noch die Instrumental- und Dub-Versionen ihrer Prince Fatty-Produktionen im Ohr. Doch welch Enttäuschung! Leider fehlt „Happy Hour In Dub“ die musikalische Kraft und der Ideenreichtum, die Cooks frühere Arbeiten, insbesondere jene von Prince Fatty produzierten, auszeichneten. Die Produktion und Instrumentalisierung sind technisch zwar tadellos, aber formale Exzellenz macht noch lange keine gute Musik. Es gibt in der Happy Hour in Dub durchaus Momente der Brillanz, die teils schönen Arrangements und das geschickte Mixing beeindrucken – ja, die von Mckone erwähnten Details existieren tatsächlich – , aber trotzdem bleibt das Album als Ganzes ziemlich blutleer. Abgesehen davon sind die Streicher- und Synthie-Flächen sowie schmalzige Background-Harmonien, die immer wieder die typische Lovers-Rock-Atmosphäre herauf beschwören, einfach nervtötend. Aber das mag eine ganz und gar subjektive Einschätzung sein. Ich mag Schlager nicht, egal in welches Genre und musikalische Kultur sie sich kleiden. Umso erstaunlicher jedoch, wie inspirierend und vielfältig Prince Fatty einst Lovers Rock interpretierte. Doch genau vor diesem Hintergrund kann „Happy Hour in Dub“ leider nur verlieren. Und da frage ich mich wirklich, warum Cook und Fatty nicht mal wieder ein gemeinsames Album aufnehmen.

Bewertung: 3 von 5.

4 Antworten auf „Hollie Cook: Happy Hour in Dub“

Ich bin gespannt. Die Platte ist diese Woche gekommen, aber noch nicht ausgepackt und angehört. Da ich bei Hollie Cook kompletist bin und alle ihre Vinylplatten im Regal stehen habe, konnte ich natürlich jetzt nicht einfach aufhören, zumal es sich um eine „in Dub“ handelt. Ich freu mich trotzdem drauf. Danke für die ehrliche Rezension, die für mich jetzt schon nachvollziehbar klingt.

Ernüchternd auf der ganzen Linie! Ich hatte mir viel mehr erhofft. Die früheren Dubs von Prince Fatty sind unerreichbar. Das neue Album von Hollie Cook, ist enttäuschenderweise kein Kracher geworden.

Leider geht es mir genauso ! Ich habe schon das VocalAlbum noch dem Schnelldurchlauf durchgewunken und nicht auf irgendwelche DubVersions gehofft, geschweige denn, dran gedacht. Das „Problem“ ist auch für mich, daß die Alben mit Prince Fatty die MessLatte gleich auf Weltrekordhöhe gelegt haben und quasi fast jeder Andere nur scheitern konnte.
Es gibt sie tatsächlich auch hier, die „brillianten Momente“ und die „schönen Arrangements“ und auch das DubMixing entfaltet hier und da seine Magie aber ich vermute, daß auch die Musiker zu einem großen Teil ausgetauscht wurden und leider nicht mehr über so viel „Biss“ verfügen, wie ihre Vorgänger.

Schlager mag ich übrigens auch überhaupt nicht ;-) ………………………….. lemmi

Jetzt mal in Ruhe über Kopfhörer das ganze Album durchgehört. Ich bin bei Lemmi, es gibt sie, die guten Momente. Zur Mitte hin war ich temporär ganz angetan, aber dann plätschert alles nur noch so dahin, bis es einfach aufhört. Für ein Mixtape lassen sich sicher ein, zwei Songs finden – die ich auch gut finde – aber insgesamt ist das alles zu lasch. Schade.

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