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Jacob Miller: Who Say Jah No Dread?

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Ein Jacob Miller Album im Dubblog? Stimmt, es hätte hier nichts zu suchen, wären da nicht die ganzen Dub- und Instrumental-Versionen von Augustus Pablo, die rund zwei Drittel des Albums Jacob Miller: „Who Say Jah No Dread?“ (VP) ausmachten. Die Aufnahmen stammen aus der Mitte der 1970er Jahre, also vor Millers Aufstieg zum Reggae-Superstar. Sein Frühwerk gewissermaßen, das er für Augustus Pablo einsang und das so schöne Klassiker umfasst wie „Keep on Knocking“, „Baby I Love You So“ oder „Each One Teach One“. Doch was wären die Songs ohne die atemberaubenden Rhythm-Tracks von Pablo? Nicht Miller, sondern Pablo ist hier der Star des Albums, das übrigens erst 1992 das Licht der Welt erblickte und nun, als auf doppelte Größe angeschwollenes, adipöses Super-Rerelease vorliegt. Bestand schon das Original zu 50 Prozent aus Dubs, so wurden jetzt weitere hinzugefügt, so dass auf ein Jacob Miller-Vocal mindestens zwei Instrumental-Versions folgen. Ein Showcase XXL, könnte man sagen. Ich muss gestehen, dass ich mich an dem Sound der typischen 1970er-Dubs eigentlich satt gehört habe – außer an den Produktionen von Augustus Pablo (und Lee Perry, natürlich). Pablos Musik (und ich meine hier nicht das Melodikaspiel) hat eine ganz eigene, dunkle Moll-Atmosphäre, die in den rund 40 Jahren ihres Bestehens absolut nichts an Qualität eingebüßt hat. Immer wieder überwältigend, in sie einzutauchen.

Rating 4 Stars

Eine Antwort auf „Jacob Miller: Who Say Jah No Dread?“

Als Reggae-Fetischist hat man es echt nicht immer so leicht. Von dieser Scheibe kenne ich jeden Riddim und ich meine, daß ich auch die Scheibe von Jacob Miller zuhause irgendwo stehen habe. Auch die meisten Dubs von Augustus Pablo dürfte ich zu etwa 90% schon irgendwo haben. Teilweise fehlt mir da echt der Überblick über meinen eigenen Schatz.
Beim Reinhören dachte ich aber wieder nur : „Mann ist das alles geil und was für ein fetter Sound.“ Und natürlich habe ich nicht jede Version und jeden Dub der hier so wuchtig aus den Boxen kommt. Die meisten Reggaeheads zählen Jacob Miller ja zu ihren Topfavoriten und wenn ich jetzt schreibe, daß ich ihn zwar auch toll finde aber der eigentliche Star dieser Scheibe auch für mich Augustus Pablo ist, so stelle ich fest, daß meine Zeilen im Grunde vollkommen überflüssig sind, da Du es mal wieder, von vorn bis hinten, exakt auf den Punkt gebracht hast. Auch wenn es manchmal nervt, daß ich jeden Riddim schon lange kenne, werde ich mir diese Scheibe wohl zulegen, da es eben tatsächlich immer wieder überwältigend ist, in diese Riddims einzutauchen.
Und nur weil Du zu den Dubs der 70er Jahre eine ähnliche Zuneigung hast wie ich, möchte ich das noch ein wenig ergänzen. Obwohl ich da jetzt ein bischen Pauschalisiere, denn jeder Dubproduzent hat mindestens ein Meisterwerk, möchte ich unbedingt noch die Dubs von Yabby You ( Vivian Jackson ?! ) und ganz besonders auch die Dubs von Wackies hervorheben. Speziell der Sound von Wackies erzeugt bei mir ein ähnliches Feeling, wie jenes aus der schwarzen Arche. Oder waren das schon die 80er ?

„All we need is Dub“ …………………….. lemmi

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