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Five Star Review

Jah Myhrakle: Who Keeps The Seals Dub

Beginnen wir doch mit einem Kommentar und der darin enthaltenen Feststellung von lemmi: „… da es wohl sehr schwer zu sein scheint, da überhaupt etwas drüber zu erfahren!“

Ja, das kann ich ohne weiteres unterschreiben, und weil ich bis heute keinen Fratzebook-Account habe und auch keinen brauche, weiß ich auch nicht, was dort auf dem Account von Jah Myhrakle zu lesen ist. Gutes Marketing sieht anders aus. Was ich von Jah Myhrakle über andere Kanäle herausfinden konnte, ist, dass er mit bürgerlichem Namen Eric Garbutt heißt und aus Belize kommt. Bereits 2020 veröffentlichte er sein drittes Album „All 4 U“. In der Zwischenzeit sind noch etliche dazugekommen. Es ist der helle Wahnsinn, wie viele Tracks von Jah Myhrakle alleine bei Amazon zu finden sind. Im Mai 2023 wurde „He Who Keeps The Seals“ veröffentlicht, dem dann im Juli „He Who Keeps The Seals Dub “ (Gold Den Arkc Recordsz) folgte. Wie schon auf den Vorgängeralben zeichnet sich auch Jah Myhrakles neues Album „He Who Keeps The Seals (Dub)“ durch einen originalen Roots-Reggae-Sound aus, der auch seine kraftvolle Stimme und die spirituelle Botschaft von Rastafari sehr überzeugend zum Ausdruck bringt. Die Vocals wurden in Brooklyn, New York, bei Gold Den Arkc Recordsz aufgenommen und abgemischt. Wo die fantastischen Dub-Mixe entstanden sind und wer dafür verantwortlich ist, kann ich leider nicht mit völliger Gewissheit sagen. Da Jah Myhrakle aber schon öfter mit dem einflussreichen Produzenten und Soundengineer Laurent „Tippy“ Alfred von I Grade Dub aus St. Croix zusammengearbeitet hat, könnte ich mir vorstellen, dass der auch dieses Album gemixt und gemastert hat. Die fetten Dub-Soundscapes und der gemächliche, ruhige Flow lassen mich darauf schließen. Die One-Drop-Riddims und sanften Basslines verschmelzen mit leicht Jazz-inspirierten Gitarren-Sounds, akustischen Texturen und eingewobenen Dub-Elementen zu einem prächtigen Gesamtwerk. Irgendwo kann ich in der vorliegenden Musik auch eine enge Verwandtschaft zu dem im November 2019 verstorbenen Vaughn Benjamin von Akae Beka heraushören, mit dem Jah Myhrakle ebenfalls zusammengearbeitet hat. Jah Myhrakle ist offensichtlich unerschütterlich auf seiner Mission, die kraftvolle Botschaft Rastafaris unter das Volk zu bringen. Für mich ist der vielschichtige Sound von „He Who Keeps The Seals Dub“ Meditation, Inspiration und Intensität in einem.


Kurzum: Jah Myhrakle ist ein elektrisierender Reggae-Künstler, der dich – im positiven Sinne – mental und spirituell beeinflussen wird.

Bewertung: 5 von 5.

8 Antworten auf „Jah Myhrakle: Who Keeps The Seals Dub“

Ich weiß nicht, ob du es gerade fühlen kannst Ras Vorbei aber es sollte sich im Moment ziemlich leicht für dich anfühlen, da ich dich gerade imaginär auf Händen durch den DubBlog und weit darüber hinaus trage. Auch wenn es bestimmt schwer war, an Infos heranzukommen, so hast du doch ein wenig mehr Licht ins Dunkel gebracht. Wäre ja sehr schön, wenn die Manager oder meinetwegen auch Managerinnen von Jah Myhrakle auch den DubBlog kennen würden. Dann wüssten sie, daß wir uns hier ernsthafte Gedanken um sie machen und uns sehr über ihr Schaffen freuen. Klar, ich kann das auch einfach nur streamen aber so ne schöne Doppel LP mit Vocal und Dubversion wäre doch mal wieder was richtig Feines.
Was mich hier im speziellen auch wieder sehr freut, ist die Art der Effekte, die in keinster Weise aufdringlich wirken sondern sehr dezent aber sehr effektvoll ( klar, sind ja auch Effekte ;-) ) zum Einsatz kommen und sowohl sehr feine als auch charmant akzentuierte Wechselwirkungen hervorrufen. ( Klingt vielleicht ein wenig abgehoben aber so soll es ja auch sein ). Dazu kommen die Riddims, die besonders durch kleine Gitarrenspielchen und nicht sofort identifizierbaren PercussionsElementen, angereichert durch nahezu mystische Effekte, zu psychodelischen Erfahrungen werden, für deren Analyse man sich liebend gern auf die Couch legt. Der Bass und die Drums sind so kräftig, daß sie einerseits – so wie in der Rezension schon beschrieben – die kraftvolle Stimme und die spirituelle Botschaft von RastaFari mit Leichtigkeit vermitteln und in den DubVersions, „gemächlich und im ruhigen Flow“ fließen können, da sie über die Macht verfügen, alles was böse und schlecht ist, wie eine riesige Endmoräne dem Erdboden gleichzumachen. Oder zumindest so ähnlich …………..
Das is ganz einfache Physik, wenn ich mich nicht irre. Alles was sehr groß ist und über sehr viel Masse verfügt, braucht keinen Turbo und keine hyperaktiven steppazylinder, denn die haben von sich aus so viel Masse und Kraft, daß sie den Kern des immateriellen Nervenzentrums spielend erreichen und bereichern.

„Open says a me, Here comes RastaMan, Abracadabra catch me if you can. I know, you find it hard to beliefe that i am the genie of the land, I can do anything you wish but, right now, I am commanding you to dance“ ………………………….. lemmi

Da füg‘ ich nur nach an, dass ich genau solche Alben mag und verehre… ja, die Gitarre(n)schnipsel und die Perkussion, ach egal, einfach das Gesamtpaket hat’s mir angetan… da hör ich lieber nochmals ’ne Runde zu…
Ah ja, bisher wurde von niemandem erwähnt, dass die Songs/Stücke für Reggae/Dub z.T. ausserordentlich lang sind (7, 8 min)… keine 3-Minuten Schnelldurgangsware, sondern eben Substanz, die zieht… Auch das ganz nach meinem Geschmack und meinen Vorlieben …und glaubt mir, da wird einem nie langweilig!

High Philipp !

Stimmt ! Auch das über 8 Minuten – Stück „Who keeps the seals Dub“ hat es mir ganz besonders angetan. DAS IST DIE DUB MAGIE, die keine Wünsche mehr offen lässt. Von mir aus könnte der sogar 8 Tage dauern und ich hätte nicht eine Sekunde lange Weile.
Es is so geil ein DubFan zu sein ;-) ……………… lemmi

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