Hier haben wir mal wieder eine schöne Bestätigung meiner alten These, dass Dub auch ohne Reggae funktionieren kann: „Hasta el cielo“ (Night Time Stories) heißt das Dub-Reworking des 2018 erschienenen Albums Con Todo El Mundo des texanische Trio Khruangbin. Dieses Trio um die Sängerin Laura Lee hat mit Reggae nix am Hut, sondern spielt – jetzt kommt’s – Thai-Funk! What? Thai-Funk ist die thailändische Adaption von afro-amerikanischem Funk. Khruangbin imitieren also das Imitat – und erreichen damit auf Spotify über 20.000 Streams. Weird! Dieses populäre Thai-Imitat ist nun durch den Dub-Wolf gedreht worden von einem bisher ziemlich unbekannten Dub-Kollektiv aus Texas: Brilliantes Del Vuelo. Das Dub-Werk haben sie ganz im Geiste ihres und der Bands Meister vollbracht: Overton „Scientist“ Brown – und so kommen wir schließlich auf vertrautes Terrain. Dessen alten Channel One-Alben haben nämlich nicht nur Sängerin Laura Lee als Übungsvorlage zum Erlernen des Bassspiels gedient, sondern die Band überhaupt erst auf den Geschmack von Dub gebracht. Ihm und seinem Stil huldigt „Hasta el cielo“ mit jedem Echo. So ist aus einer – zugegeben – schon ziemlich spannenden Vorlage ein sehr spaciges, vertracktes, anspruchsvolles und zugleich hypnotisierendes Dub-Werk entstanden, das in Bass und Hall schwelgt, dem Funk-Groove aber vollständig treu bleibt. Statt sie mit Effekten zuzuschütten, hat Brilliantes Del Vuelo die Originale in ihre Einzelteile zerlegt, alles nicht absolut Notwendige entsorgt und den Rest dann zu minimalen Tunes mit maximalem Space neu zusammen gefügt. Khruanbin-Gitarrist Mark Speer bringt das Wesen des Dub in einem treffenden Satz auf den Punkt: „Dub ist wie die Röntgen-Aufnahme eines Albums.“ Stimmt, der Mann hat verstanden, worum es geht: Um Reduktion und Transparenz. Hall und Echo dienen nur dazu, zusätzlichen leeren Raum zu erzeugen, um die Instrumente darin noch isolierter wirken zu lassen. Hier zählt jeder Schlag auf die Snarre, jede gezupfte Bass-Note und – vor allem – jede Pause zwischen den Tönen. Und zur Krönung des Ganzen hat Scientist himself sog
3 Antworten auf „Khruangbin: Hasta el cielo“
High René !
Das ist jetzt eigentlich ein „Schnellschuss“ von mir. Ich habe bisher nur durchgeskippt und jeden Dub „stichprobenartig“ angehört. Das mache ich aber fast immer so und meistens kann ich damit für mich persönlich schon „Alles klar“ machen.
Ich bin auch ein Anhänger deiner These aber ich muss ehrlich sagen, das das hier bei mir nicht so gut geklappt hat. Auch bei Krautrock in Dub hat das bei mir nicht funktioniert. Vielleicht muss ich den Dubs hier doch mehr Zeit und Muße geben aber im Grunde fehlt mir hier schon das Fundament, für ( aus meiner Sicht ) guten Dub. Muss ich es wirklich schon wieder schreiben oder wissen inzwischen Alle, was ich meine. Gut, einmal ( ? ) noch : Biassline ….. you know what I mean ? Sehr sperrig für mich. Komme
da einfach nicht ins grooven. Die Dame hat da bei Channel One wohl nicht richtig zugehört ( ? ).
Und was ich auch interressant finde ist, das die einzigen beiden Dubs, mit einem wohltuenden Bass-Sound ( so richtig grooven tuen die bei mir auch nicht ) die beiden sind, wo auch Scientest mit „hinten drauf“ steht. Ist wirklich das gesamte Album von Scientist gemixt worden ? ………………..
Eventuell ist meine Frage ja auch schon beantwortet aber in Sachen „sog“ habe ich eine komplette Bildungslücke. Keine Ahnung, was das bedeutet.
Tschüss erst mal ……………….. lemmi
Greetings
Seit Tagen versuche ich das Album zu hören, mal konzentriert, mal als Hintergrundmusik. Bisher kann ich nur sagen, dass diese etwas funkige Mucke mich nicht berührt. Die „engine fly“ (Flugzeug), wie das thailändische Wort Khruangbin wörtlich übersetzt heißt, stürzt dauernd krachend ab. Am besten sind noch die letzten beiden, von Hopeton Overton Brown gemixten Titel am Ende.
Immerhin kann man positiv erwähnen, dass es mal weg vom off-beat Riddim ist.
Du machst mich glücklich, Ras Vorbei !
Ich habe mein „absolutes Gehör“ wiedergefunden, so scheint es mir jedenfalls. Wenn die beiden letzten Dubs hier tatsächlich die einzigen von Scientist gemixten Titel sind, dann stimmt das also nicht nur optisch, indem sein Name nochmal im Titel erwähnt wird,
sondern auch inhaltlich, weil der Sound hier insgesamt viel mehr nach Dub klingt. Hier hat der Bass wenigstens den nötigen
Wumms, auch wenn die Line mich trotzdem nicht packt.
Allerdings möchte – nein, muss – ich dir in der Sache mit dem Offbeat wiedersprechen, weil ich das komplett anders empfinde.
Es muss nicht immer Reggae sein, so sehe ich das auch ( obwohl ich auch nix vermissen würde, wenn es so wäre ) aber
ohne Offbeat …………………. keine Musik ! ( für mich ). Offbeat ist sowieso die falsche Bezeichnung, denn off – beat ist als einziger
Riddim wirklich ON THE Beat !!! Alles was nicht off-beat ist, hat keinen Groove. Siehe Rockmusik ! Und ganz besonders „Deutschrock“. Das ist jetzt eine rein oberflächliche amateurhafte Aussage von mir, die ich musikwissenschaftlich mal wieder in keinster Weise belegen kann bzw. will. Is nicht mein Duktus, alles immer genau, exact, korrekt zu belegen. Es geht hier um meine
Empfindungen und da muss ich halt übertreiben und gelegentlich etwas überziehen. Ein Profi und ganz besonders ein Journalist
kann und darf da gar nicht so rangehen wie ich, denn sonst ist das unseriöser Journalismus. Aber ich als Fan und überzeugter Amateur nehme mir das raus.
Und da hier auch – mehr oder weniger zwischen den Zeilen – so kleine Frasen eingebaut sind, die darauf schließen lassen könnten, das ich mich über Profi-Journalisten oder eben auch über Hobbyamateure lustig machen würde, schreibe ich gleich dazu, das ich lediglich eure kleine „Meinugsverschiedenheit“ bei „Dub-Särge“ im Hinterkopf hatte und deshalb so ein bischen
„rumgeneckt“ habe. Wie sagte doch dieser alte DDR-Fuzzi „Ich liebe euch doch alle“. Nur hat dieser Typ dabei gelogen, während ich das wirklich aus ganzem Herzen ehrlich meine. Bis jetzt jedenfalls !
In diesem Sinne wünsche ich euch allen FRÖHLICHE WEIHNACHTEN UND NEN GUTEN RUTSCH !!!
Und auch alles andere, was man so braucht, für eine geile Zeit.
Ich mach jetzt jedenfalls erst mal Urlaub, bis denne ……………………………. lemmi