Laut Presseinfo ist Professor Skank der mit Abstand bekannteste Dub-Producer Griechenlands. Abgesehen davon, dass ich bisher noch nicht von ihm gehört hatte, bin ich gern bereit, dieser Aussage uneingeschränkt Glauben zu schenken, da ich auch keine anderen griechische Dub-Produzenten kenne. Aber die Botschaft ist trotzdem angekommen: Der Professor ist wichtig! Hören wir mal rein, was diese Spitzenkraft so drauf hat: Das Album Digital Revolution (Pale Records) beginnt mit einer Signature-Speech von Mad Professor. Witzig!, denke ich, da startet er direkt mit einem selbstironischen Kommentar zu seinem Namen. Sympathisch. Doch dann lese ich: Mad Professor ist der Mentor des Griechen. Professor Skank ist bei Mad Professor in die Lehre gegangen, hat im Ariwa-Studio gearbeitet und dort Produktionen für Max Romeo, Aswad, Love Grover, African Simba und Zion Train betreut. Interessant, hätte ich jetzt nicht erwartet. Weiter geht es mit absolut zeitgemäßen, abwechslungsreichen, teils traditionellen, teils neue Wege beschreitenden Dub-Tunes, die mir allesamt gut gefallen. Der Professor trägt seinen Titel zu Recht. Dabei klingt kein Track auch nur entfernt nach Mad Professor. Erstaunlich. Ich lese weiter: „Professor Skank hat mit sich selbst gewettet, zwei unterschiedliche Kulturen, die griechische und die jamaikanische, musikalisch zusammen zu bringen“. Angeblich spielten griechische Musiker, die niemals zuvor mit Reggae und Dub in Berührung gekommen waren, die Tracks ein. Respekt. Die Griechen haben offenbar ein angeborenes Talent für fette Reggae-Beats. Allerdings würde ich mir die Zusammenkunft zweier Kulturen anders vorstellen. Wäre es nicht spannend gewesen, solide Dubs mit griechischer Folklore zu verbinden? Egal! Auch ohne Folklore hat der Professor ein ordentliches Dub-Album abgeliefert. Ab jetzt habe ich ihn auf dem Schirm. Versprochen.
Kategorien