Manche Alben entziehen sich vehement der Schubladisierung, entziehen sich der eindeutigen Verortung im musikalischen Universum: Etwa wenn ein Konglomerat aus verschiedenen Musikrichtungen und Spielarten die eindeutige Zuordnung verweigert. Als aktuelles Beispiel dafür könnte „Dub Free or Die, Vol. 1“ (Bombshelter Records) von Roots of Creation dienen. Die Band aus New Hampshire war prä-Corona wohl ein gut gebuchter Live-Act, der sich ob seiner Reggae-Rock-Jam-Hybriden für Festivals mit der vorrangigen Zielgruppe Campus-Jungvolk bestens eignet. Insofern unterscheidet sie herzlich wenig von ihren erfolgreichen Reggae-Rock-Kollegen von der Westküste – Slightly Stupid, Iya Terra, Rebelution & Konsorten. Ob die allerdings auch so nah an ihrem Publikum sind, dass sie die mitgröhl-Basslinie schlechthin im Programm haben, wage ich zu bezweifeln:
So eine Reggae-Dampfhammer-Version von „Seven Nation Army“ funktioniert natürlich live am besten; für uns im direkten Vergleich aber interessanter die auf „Dub Free or Die, Vol. 1“ enthaltene Dub-Version mit markantem Melodica-Einsatz:
Der White Stripes-Titel ist sicher der augenfälligste Track des Albums – steht aber keineswegs stellvertretend für die restlichen Titel, deren Arrangements doch einen Ticken elaborierter sind. Wer also Fan von bombastischen, halsbrecherischen Bläsersätzen, ausufernden Gitarrensoli und mitunter rockigen Drum-Pattern ist, wird seine Freude am von Roots of Creation selbst produzierten Album haben – wird es aber möglicherweise eher als Instrumental-Werk denn als Dub-Release schätzen.
Ja, das hat schon was von Artrock, von Big Bands, von theatralischen Rock-Overtüren á la Jim Steinman – bleibt aber rhythmisch und produktionstechnisch meist im Reggae bzw. Dub verwurzelt. Diese Mischung macht’s wohl aus; sie läßt „Dub Free or Die, Vol. 1“ erfrischend anders klingen. Die Schublade „Außergewöhnliches“ würde sich dafür durchaus anbieten… der geneigte Hörer möge entscheiden.
4 Antworten auf „Roots of Creation: Dub Free or Die, Vol. 1“
Hehe, „DIE MITGRÖL BASSLINE schlechthin“ !
Ich würde ja die DubVersion, die von Dir schon vor längerer Zeit empfohlen wurde auf der „Mad Professor meets Gaudi“ weiter empfehlen. Da hat der Gaudi einen richtig coolen Dub draus
gemacht.
Ich konnte mir ja auch zu dieser Roots Of Creation -Scheibe einen kurzen Kommentar nicht verkneifen. An meiner Wahrnehmung für dieses Album hat sich aber bisher auch nicht das geringste geändert. Is mir einfach zu „rockig“ um es mir zu merken. Sollte es nochmal irgendwo laufen, muss ich nicht wegrennen aber ansonsten „der Nächste bitte „.
Wenn „Babylon By Bus“ eine „Anbiederung“ an das Rockpublikum gewesen sein sollte, dann ist das hier jetzt der Übergang in die frei gewählte Leibeigenschaft.
Bei mir kommt es in gar keine Schublade. Ich schütte es ins Meer. Vielleicht können Fische damit mehr anfangen ……………….. lemmi
Upps !
Kleine aber wichtige Korrektur :
Die Mad Professor meets Gaudi hat René empfohlen !
Ich habe sie allerdings schon in der „Deep In Dub-Playlist“ kennen gelernt und von daher stammt die erste Empfehlung doch von dir gtkriz.
Political Correctness ist mir ein Gräuel aber ansonsten sollte schon alles möglichst korrekt bleiben ;-)
„Everything is cool and right !
Lets have a good time“ ………………. …….lemmi
oi… lemmi hat’s nicht so mit dem „rockigen“ :-)
Egal ob René’s oder meine Empfehlung… kommt ja von der dubblog-Family!
Ich hab’s auch nicht so mit dem „Rockigen“. Aber das Cover ist sensationell!