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Russ D: Calabash Dub Vol. 2

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Frenchie, das Maximum Sound-Mastermind, hat ein kleines Neben-Hobby: Das Label „Calabash“, auf dem er in Zusammenarbeit mit Russ D. – wir kennen ihn noch als eine Hälfte der UK-Pioniere The Disciples – heavy duty UK-Roots und -Dub produziert. Die bisher entstanden Singles wurden auf inzwischen zwei Alben zusammen gefasst: „Calabash Selection Vol. 1“ und „Calabash Selection Vol. 2“. Zu beiden gibt es auch je ein Dub-Counterpart, von denen uns hier und jetzt das im November erschienene „Calabash Dub Vol. 2“ (Maximum Sound) interessiert. Das ist nämlich ausnehmend gut geworden. Warum? Wahrscheinlich, weil Russ D. immer noch weiß, wie die Vibes eines UK-Soundsystems entzündet werden. Immerhin war er mal Hausproduzent von Jah Shaka und somit einer der Geburtshelfer des UK-Dub. Seine Clabash-Prouktionen zeigen, dass er keineswegs in der Vergangenheit stehen geblieben ist, sondern weiß, wie moderner Steppers zu klingen hat, wie Dub bis zum bersten mit Energie aufzuladen ist und wie die unbändige Kraft von Drum und Bass zu entfesseln sind – ohne dabei in geistloses Gestampfe zu verfallen. Okay, es gibt ein, zwei Stellen, wo der Sound ein wenig antiquiert klingt und wer dazu neigt, Dub mit den Ohren statt mit dem Bauch zu hören, mag sich gelegentlich einen höheren Grad an Komplexität wünschen. Doch wer Spaß daran hat, Dub laut zu genießen und die Vibes nicht nur zu hören sondern zu spüren, kann sich hier von grollenden Basslines und messerscharfen Beats ins Dub-Nirwana davon tragen lassen. Auch sehr schön: Russ D. hat drei bekannte Maximum Sound-Riddims nachgebaut, so dass wir Tarrus Rileys „Chant Rastafari“, Lucianos „Perilous Times“ und Yami Bolos „Jah is the Fire“ als gewaltige Dub-Versions hören können.

Rating 4 Stars

3 Antworten auf „Russ D: Calabash Dub Vol. 2“

Sorry, nix für mich. Die Dubs hören sich zumeist an, als wären sie aus Synthie-Samples zusammengebastelt. Alles irgendwie künstlich und uninspiriert, z.B. finde ich dieses Bläser-Surrogat echt schlimm, und die Effekthuberei macht es auch nicht besser.

Dann doch lieber dieses schöne Reissue von Niney: Page One & The Observers – Observation of Life Dub (Burning Sounds Records).

So ganz unrecht hat der Manfred aus meiner Sicht ja nicht. Ich habe eine einzige Disciples Scheibe und die finde ich eher schlecht. Langweilig ist sie mindestens. Auch bei dieser Calabash – Scheibe bin ich nicht sprachlos vor Begeisterung. Dennoch habe auch ich nicht nur DUB im Kopf, sondern auch im Bauch und in den Beinen. Zudem habe ich hier auf der Arbeit die Möglichkeit, die Bassfrequenzen und die Frequenzen der Arbeitsmaschinen gegeneinander auszuspielen. Soll heißen, hier brodelt der Bass und geht nicht nur ins Gehirn, sondern auch in den Bauch und ja, auch in den Hodensack. Wenn es nur solche Dubs auf der Welt gäbe, wäre ich wohl nicht ganz so ein Fan aber als Erweiterung des universellen Dubhorizonts, passt mir so etwas auch schon mal sehr gut in den Kram. Und wenn die Fresse dann doch mal zu dick geworden ist, helfen Dubs wie die vom Observer natürlich sehr gut, um die Schwellung wieder etwas abzukühlen.

DUB gegen rechts …………………………… lemmi

Niney ist natürlich die komplette Antithese zu den Disciples. Rezension zu „Observations of Life Dub“ folgt in Bälde.

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