„Echo Beach präsentiert die erste Folge von „Space Is King“ (Echo Beach) – die logische Fortentwicklung des modernen Dub hin zum Dubstep“, so lässt das Hamburger Dub-Label verlauten und präsentiert einen Sampler mit Remixes bekannten Label-Materials. Beauftragt wurden ausschließlich britische Sound-Tüftler wie Adrian Sherwood, die G.Corp oder Rob Smith. Die Behauptung, Dubstep sei die „logische Fortentwicklung“ von Dub, ist mir in letzter Zeit des öfteren zu Ohren gekommen. Das Einzige, was mir an dieser These „logisch“ erscheint, ist, dass sie den Begriff „Step“ als „Next Step“ fehl deutet. Denn weder ist Dub der Vorläufer von Dubstep (wie Mad Professor behauptet – siehe letzte Ausgabe), noch ist Dubstep in irgend einer Weise „weiter“ entwickelt oder gar fortschrittlicher als Dub. Oder ist House etwa fortschrittlicher als Hip Hop? Latin fortschrittlicher als Country? (Okay, das könnte schon sein.) Oder Jazz fortschrittlicher als Rock? Beim Hören von „Space Is King“ bestätigt sich nur eine alte Erkenntnis: Dub ist universell. Er nimmt die Stilelemente des Dubstep locker in sich auf, so wie er es schon mit Elementen vieler anderer Genres getan hat (z. B. Drum & Bass, House, Minimal Elektronik etc.). Daher läuft in die Irre, wer „Space Is King“ für einen Dubstep-Sampler hält. Zu hören gibt‘s hier nämlich astreinen Dub, der allerdings den Blick über den Tellerrand wagt. Und genau deshalb ist der Sampler auch ziemlich klasse geworden. Vor allem die stoischen Remixe von Rob Smith aka. Smith & Mighty aka. Blue & Red aka. RSD sind grandios. Da bin ich sogar bereit, mir tausendfach gehörte Echo Beach-Klassiker von Carl Douglas („Kung Fu Fighting“), Ruts DC oder Martha & The Muffins im Remix erneut zu Gemüte zu führen. G. Corp sind es übrigens, die am konsequentesten auf den Dubstep-Wobble-Bass setzen. Klingt cool in Kombination mit Dub.
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