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Various Artists: Pay it All Back Vol. 7

Mit „Pay it All Back Vol. 7“ (On.U-Sound) lässt der große Adrian Sherwood uns zum siebten Mal an seinem aktuellen Dub-Output Teil haben. Versteht sich von selbst, dass wir es hier nicht mit klassischen Dubs zu tun haben, sondern mit äußerst explorativen Produktionen jenseits einfacher Genre-Zuordnung. Wenn überhaupt, dann passt „Dub“ angesichts der Biographie Sherwoods noch am besten, denn immerhin erschien „Pay it All Back, Vol. 1“ 1984, als Sherwood noch leichter klassifizierbare Musik produzierte. 35 Jahre später bietet er uns mit Vol. 7 neue Mixes und Recuts sowie unveröffentlichte Tracks u. a. von Roots Manuva, Lee “Scratch” Perry, Coldcut, Gary Lucas (Captain Beefheart’s Magic Band), Mark Stewart, Horace Andy und anderen. Spannend, manchmal etwas zu verkopft, aber immer zumindest interessant. Äh? Was ist das für eine Aussage? Stimmt: Ich bin unschlüssig. Schlecht finden kann ich die neue Werkschau des Mischpult-Gottes ja wohl kaum. Aber so richtig Spaß machen mir die vertrackten Produktionen auch nicht immer. Am besten: hört selbst!

Bewertung: 4 von 5.

11 Antworten auf „Various Artists: Pay it All Back Vol. 7“

Danke René !!!

Wie war noch mein erster spontaner Kommentar zu der Scheibe ? Geschmacksverirrung ?! Da zeigt sich wieder, das man Genialität eben nicht immer gleich erkennt. Ich bin sehr froh, das ich meinen ersten spontanen Eindruck hier nochmal korrigieren darf . Es hat etwas gedauert, bis ich die Scheibe endlich zuhause in Ruhe hören konnte. Inzwischen habe ich mir ein sehr gutes Bild ( und viele Bilder im Kopf ) dazu gemacht. Erst gestern dachte ich beim Hören und Genießen der Scheibe, das ich das so nicht stehen lassen kann. Is das schon „Seelenwanderung über dem KIrchturm“ oder einfach nur Zufall, das ich schon heute die Gelegenheit bekomme die Scheibe hier voll abzufeiern. Eventuell liegt es auch einfach nur an der quantenphysikalischen Verschränkung oder is is eben doch alles EINS.
Wie auch immer. Du nennst es Verkopft ich nenne es Kopflastig. Ja interressant ist die Scheibe auch. Aber Interressant ist ja der Bruder von „Nett“ und nett is ja dann auch schon lang nicht mehr wirklich gut. Aber sie ist vor allem auch sehr abwechsungsreich und wirklich spannend.
Ich kann es nicht erklären, was Adrian Sherwood da macht. Ich kann nur immer wieder sagen, von ihm würde ich mir sager Punk anhören. Oft denke ich, was für ne scheiß Mucke und will schon wieder weiterskippen und dann merke ich immer, das mich der Sound immer mehr in seinen Bann zieht und spätestens zur Hälfte eines jeden Tunes bin in Trance und in der Welt, wo ich am Feierabend am liebsten bin.
No. 1 Roots Manuva / Dough Wimbish is echt nicht so prall aber irgendwie zumindest interressant ….. ;-)
No. 2 Sherwood / Pinch / Daddy Freddy finde ich inzwischen hammergeil !!
No. 3 Mr. Bassie ist für mich der beste Tune hier auf der Scheibe.
No. 4 Nee, nicht schon wieder ne „War-Version“ dachte ich zunächst aber was für ein schöner Gesang und was für schöne Stimmen ! Welche Sprachen ? Arabish und Japanisch ?
No. 5 Zuerst dachte ich : Leute das könnt ihr doch nicht bringen, das ist wirklich nicht mehr lustig. Aber inzwischen habe ich den Tune „verstanden“. Allein diese „gedrosselte“ Trompete ist ein Genuss. Und dann noch diese ganz diffuse Bassline im Hintergrund, die diesen Tune zu einem ganz speziellen Dub werden lässt.
No. 6 Denise Sherwood „Ghost Heart“ …… Gänsehaut !! Im ersten Moment würde ich den Groove als langweilig einstufen aber das Klavier passt genial und die Stimme von Adrians Tochter ist ein Genuss.
No. 7 „Fake Days“ …….. bringt den Zeitgeist gut auf den Punkt : Alles Fake außer Dub !
No. 8 Gehört schon lange zu meinen Favoriten in Sachen „DubstepDub“. Adrian Sherwood schafft es, das ich sowas richtig gut finde.
No. 9 Greetings from Lee Perry
No. 10 Mark Stewart …… naja der is nu wirklich schierig aber „Liberty City“ möchte ich nicht missen.
No. 11 Is echt nicht so prall aber nervt auch nicht. Geht wieder in Richtung interressant ;-)
No. 12 „Tobys Place“ Das geht am ehesten in Richtung Geschmacksverirrung aber daran leide ich anscheinend auch manchmal ….
No. 13 „A Live In Dub“ Da zeigt Adrian Sherwood, wie mann aus Nix, ALLES machen kann. Atmosphärisch und Effektmäßig betrachtet hebt er mich da auf das höchste Level. Echt abgefahren finde ich sowas. Dub Spencer Und Trance Hill machen sowas auch manchmal sehr gut.
No. 14 African Head Charge …. gefällt mir sehr gut. Africanische Percussions mit groovendem Bass und exotischen „Klimpereien“ dazu knackige Effekte. Da bin ich dabei !
No. 15 Fuego de Cumbia …. Was für ein Groove ! Du ( René ) kannst sowas immer viel besser ausdrücken als ich. Mir fehlen da die passenden Worte. Vielleicht ist das auch der beste Tune hier auf der Scheibe. Ich fahr da völlig drauf ab.
No. 16 Little Axe „Deep River“ ….. Souveräner geht nicht !!! Über Little Axe müsste ich jetzt ein ganzes Buch schreiben, um meiner Faszination für deren Musik halbwegs gerecht zu werden.
No. 17 Yeah Mann !!! „On U. Sound is in the aria“ !!! Besser geht nicht … nur genausogut ! Letztenendes doch mein Highlight auf Pay It All Back No. 7 !!!
No. 18 Cold Cut / Roots Manuva …………… verursacht ein sehr schönes Feeling bei mir !

Puh, so ausführlich habe ich mich wohl noch nie zu einer Scheibe geäußert aber wie sagt RasVorbei immer so schön :
Prädikat „Künstlerisch Wertvoll“ ( oder so ähnlich ) .
Wie René schon sagte, „so richtig Spass machen die vertrackten Produktionen auch nicht immer“ aber wenn man mal den eigenen Stock aus dem Arsch nimmt. öffnen sich die Pforten ( zumindest die Pforte ;-) hehe, der hat sich jetzt so ergeben ……

Also, ich bleibe dabei „ON-U.SOUND RULES“ und zwar gewaltig ……………….. lemmi

Greetings!

Rainford Hugh Perry aka Lee Scratch Perry und Adrian Maxwell Sherwood (AMS) haben am 31.05. wieder ein gemeinsames Werk unter die Leute gebracht. Das Cover ist stark an Albrechts Dürrers Holzschnitt “Die vier apokalyptischen Reiter” angelehnt (seitenverkehrt), der sich thematisch auf die Öffnung der ersten vier Siegel der Offenbarung des Johannes bezieht. Die in einer Phalanx dahinjagenden Reiter (hier in Person von „Scratch“) fegen alles sich ihnen Entgegenstellende hinweg.
Naja, ob das wirklich so ist, sei jedem Hörer selbst überlassen. Auf alle Fälle beweist AMS zum wiederholten Male, dass unter seiner Führung generell nichts schlechtes herauskommen kann.

Die neue Collaboration ist jetzt sicherlich kein absolutes Meisterwerk geworden und würde vielleicht – außer bei ON-U. Sound Addicts – keinerlei größere Beachtung finden, wenn da nicht der Name dieser 83 jährigen, lebenden Legende auf dem Cover prangen würde. Fast 60 Jahre nachdem Lee Perry begann Musik zu machen, muss man dem „Methusalem“ zugestehen, dass er immer noch kreativ ist, was er in den besten Momenten von „Rainford“ auch wieder unter Beweis stellt. Meines Erachtens ist/war Lee Scratch Perry niemals verrückt, bestenfalls sehr exzentrisch.
Auch Adrian Sherwood ist wie immer in Bestform und sein Mixing wieder mehr als überzeugend. Seine herausragende Stellung und überragende Qualität unterstreicht AMS für mich am überzeugendsten in “Autobiography Of The Upsetter”, wo er mit Bravour das Kunststück fertig bringt, den legendären, federnden Sound des “Black Ark Studios” (fast) 1:1 zu reproduzieren.

Chicken Skin…..Well done Mr. Perry & Mr. Sherwood!!!

Wie alle ON-U. Sound Produkte wird das Album mit jedem weiteren Hören besser.

Yeah Mann !!!99

„Cricket On The Moon“ ….. oh what a Big Tune !!!
„House Of Angels“ …………. I Love It !!!

Diese beiden flashen mich erst mal am meisten ! Liegt wahrscheinlich auch wieder ein wenig an „deja vus“ die meiner einer bei sowas bekommt.
Ich bin da sofort in der Zeit von Noah House Of Dread „Murder“. Dieser stark akzentuierte Bass ( ich weiß nicht, wie ich das besser Ausdrücken soll ) mit der extrem trockenen Rhythmusgitarre erinnert mich voll an den Sound von „Murder“.
Und dieser Tune zählt seitdem auch mit zu meinen All Time Favorites.
„Kill Them Dreams …… “ gefällt mir auch hervorragend.
„Children Of The Light“ ……………. vom Feinsten !!!
„Autobiography Of The Upsetter“ ……… Fantastisch !!!

Naja, „Let It rain“ …… finde ich eher schwach. Is halt n´ Dancehallriddim. Gegen Reggae hat das keine Chance aber ich muss es noch lange nicht weiter skippen.
Der Kontrast zu Reggae wird ja schön deutlich, wenn danach gleich „House Of Angels“ anrollt und Babylon mal wieder dem Erdboden gleich macht.

Also ich finde keinen Tune, den ich schlecht finde. Im Gegenteil, bei 5 Big Tunes von insgesamt 9 Tunes, is meine Welt in Ordnung. Oder sind es sogar 6 ( oder doch alles ) ?! „Makumba Rock“ is doch auch klasse, merke ich gerade.

Für mich war und ist Lee Perry auch keineswegs verrückt. Er hatte nicht umsonst alles voller Spiegel am Körper, nämlich um uns genau diesen immer wieder vorzuhalten. Ich weiß aber nicht, ob die Spiegel tatsächlich diesen Zweck hatten. Da lasse ich mich gern aufklären ………….

„If you want loyalty, by a dog“ ………………… lemmi

;-) …… wohl die Ohren bei zu viel Steppers Sound Systems „ein wenig“ unsensibel gemacht …… ;-)

( is nur Spass, Geschmäcker sind halt ….. u.s.w. )

„If You Want Loyalty Buy A Dog“ ( muss es natürlich heißen ) ……………….. lemmi

Greetings Lemmi,

ich muss meine Meinung revidieren:
Am 31.05. habe ich geschrieben: „Die neue Collaboration ist jetzt sicherlich kein absolutes Meisterwerk geworden…“ .
Heute würde ich schreiben: „Die neue Collaboration ist jetzt sicherlich ein absolutes Meisterwerk geworden…“
[Was doch ein einziger Buchstabe ausmacht ;-)]

Das ganze Wochenende lief die „Rainford“ beinahe in Endlussschleife, mal laut, mal Kopfhörer, mal im Hintergrund und soll ich dir was sagen, es ist qualitativ immer weit über dem, was wir sonst so geboten bekommen. Gutes Handwerk eben! Das Album wächst tatsächlich mit jedem Hören und es gibt immer wieder an jeder Ecke/Kante etwas Neues zu entdecken.
Zu toppen wäre das Album tatsächlich nur noch mit ein paar zusätzlichen Dubs vom Meister (AMS) selbst. Platz wäre auf der CD noch reichlich. Es ist immer wieder fazinierend, was diese zwei Seelenverwandten bei ihren Collaboration so aus sich heraus holen.

Für mich gibt es auf diesem Album wirklich keinen einzigen schlechten Titel.
„Makumba Rock“ fand ich anfangs auch nicht so prickelnd, mittlerweile finde ich die brasilianischen Einflüsse richtig spannend und als Kontrapunkt in der Mitte des Albums super passend.
Aber “Autobiography Of The Upsetter” ist für mich der krönende Abschluss dieser schönen Reise in den ON-U.Sound/AMS/Perry Kosmos. Der Titel klingt, als sei er noch Ende der 70er im legendären „Black Ark“ entstanden – ein missing piece.
Scratch erzählt von seinen frühen Tagen im jamaicanischen Musik-Buiness, seine Arbeit mit Sir Coxsone Dodd und Duke Reid, seine Produktionen mit Bob Marley, Susan Cadogan und Max Romeo. Weiter geht’s mit einer Story, dass er Chris Blackwell aus einem Rumglas habe Hühnerblut drinken sehen und wie er seine „Black Ark“ niedergebrannt hat und und und…

Die Players of Instruments lesen sich wie ein (Klassen-)Treffen unter alten Freunden, viele der bekannten Recken sind wieder da: Doug Wimbish, Crocodile, Mr. Magoo, Crucial Tony, George Oban, Style!?, Skip „Little Axe“ McDonald…to name a few

„Rainford“ ist mit Adrian Sherwood’s „Veredelung“ ein von Anfang bis Ende stimmiges Album geworden und ein packendes, überzeugendes Spätwerk des 83 Jährigen obendrein. Hoffen wir mal, dass es Scratch noch seeehr lange auf diesem Planeten macht. Lee Scratch Perry ist das lebende Beispiel, dass Ganja aka „The Healing Of The Nations“ nicht schlecht sein kann!

Stay tuned…

unbedingt öfter hören René!
Ging mir bei den ersten 2x hören ähnlich.
Dennoch interessant, wie verschieden Geschmäcker sind. Hätte nicht im Traum gedacht, dass du dieses Album verreißt.

„Die Players of Instruments lesen sich wie ein (Klassen-)Treffen unter alten Freunden, viele der bekannten Recken sind wieder da: Doug Wimbish, Crocodile, Mr. Magoo, Crucial Tony, George Oban, Style!?, Skip „Little Axe“ McDonald…to name a few“
All diese „Jungs“ sind so herrlich „neben der Spur“, das da einfach nur ganz spezielle Ergebnisse herauskommen können. Allein ein Live-Dub-Solo von Doug Wimbish mit zu erleben ist eine Offenbarung in Sachen Experimente.
Ich fühle mich gerade wie Jürgen Klopp auf dem Gipfel seines Schaffens und beweihräuchere mich jetzt mal selbst.
Ich hatte keine Ahnung, wer hier die Musik eingespielt hat und jetzt wo Du die Musiker hier erwähnt hast, muss ich
René nochmal zitieren, der mich ja schon mal als echten Dubconnoisseur bezeichnet hat. Ich bin jedenfalls froh, das ich die Qualität der Musiker immer noch richtig einschätze. Wie ich ja schonmal geschrieben habe, „Was Mama kocht schmeckt halt immer !!!
Ok, es ist mir nicht gelungen, meine Freude einigermaßen charmant rüber zu bringen. Ich wollte eigentlich, das auch eine gewisse Selbstironie mitschwingt aber das kann ich beim lesen selbst nicht so ganz erkennen.
Egal, ich freue mich !!!

Greetings from another Dubconnoisseur ……………… lemmi

Greeting lemmi,

da sind die ON-U.SOUND Addicts wieder unter sich.

Mir ist gerade ein Gedanke gekommen, vielleicht hat Mr. Sherwood gleich noch eine neue Creation Rebel eingespielt, wenn er schon mal die Jungs wieder beisammen hatte.

Ja Ras Vorbei,

wäre schön, wenn er diesen Gedanken auch gehabt hat.
Creation Rebel war ja irgendwie auch fleißig am Touren mit Adrian Sherwood in den letzten Jahren.
Nach d-land wurden sie natürlich wieder nicht eingeladen, oder wieder so ein geheimkonzert ohne Werbung für die Veranstaltung. ( Reggaenode war ne feine Sache, da habe ich jeden Tag nach neuen Konzerten Ausschau halten können / Egal, wird ja alles besser heißt es ja immer …. )
Is aber auch schwierig ein Konzert nur für uns beide zu Organisieren. Vieleicht würden ja noch ein paar Niederländer vorbeischauen, wenn es zum Beispiel in Borussia Mönchen Gladbach stattfinden würde.

„Come On Dog And get Your Bone“ ( Little Axe ) …………………….. lemmi

Naja lemmi,

ein paar mehr würden sich da schon finden, die sich wie ein Schnitzel über ein „Creation Rebel“ Konzert freuen würden.
Das wäre auch für den Veranstalter fatal, wenn nur wir zwei Hansel das Konzert besuchen würden.
Bei einem Konzert von Rico habe ich so etwas mal erlebt, dass höchstens 50-60! Nasen anwesend waren. Auf meiner Fahrt zur Arbeit habe ich durch Zufall an der roten Ampel ein Miniplakat gesehen, dass am selben Abend Rico & Band spielt. Drei Stunden vor Konzertbeginn konnte mir niemand telefonisch das Konzert bestätigen. Abends dann auf Verdacht hingefahren und tatsächlich, Rico & Band (im Line-up u.a. Bammi Rose, Eddie „Tan Tan“ Thornton, Tony Uter) spielten für eine „erlesene Fangemeinde“ ein richtig feines und langes Konzert.

„Egal, wird ja alles besser heißt es ja immer …. “ darauf hoffe ich seit über 40 Jahren. Egal wo man hinsieht, es wird überhaupt nix besser.

Die guten Music Venues werden entweder komplett abgerissen oder für die Schickimicki kaputtsaniert. Es ist generell zum Mäuse melken.

Sorry, das gehört mal wieder nicht in den Dubblog – mea culpa

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