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Zilla Dan meets Riwan Pruvot: Starlight Dub

Nach seinem 2020er-Debüt „Twin Souls Dub“ überrascht der französische Multiinstrumentalist und Tontechniker Zilla Dan mit einem Album, das sich zwar „Starlight Dub“ (Eigenverlag) nennt, tatsächlich aber eher eine Sammlung von atmosphärischen Instrumentals ist, die er mit dem Altsaxophonisten Riwan Pruvot aufgenommen hat.

„Ich war schon als kleines Kind ziemlich musikalisch und wollte später mit meinem besten Freund als Musiker Karriere machen. Aber nachdem er auf tragische Weise in Französisch-Guayana umkam, begann ich damit, eigene musikalische Projekte zu entwickeln“, erklärt Zilla Dan. „Ich traf Riwan Pruvot in Bordeaux. Er ist ein professioneller Altsaxophonist, französisch-algerischer Abstammung. Ich schlug ihm vor, ein Album im Stile von Bunny Lee & King Tubby Present Tommy McCook: Brass Rockers zu produzieren. Riwan war begeistert. Ich spielte Drums, Bass, Klavier und Percussions ein und Riwan zauberte seine Saxophon-Melodien dazu. Anschließend habe ich die Tracks auf analogem Equipment abgemischt, denn ich wollte den Sound von King Tubby, Scientist und Prince Jammy reproduzieren – meinen Heroen der goldenen Ära jamaikanischen Dubs.“

Was für alle mit vorbeugender Saxophon-Phobie abschreckend klingen mag (Kenny G und Dean Fraser lassen grüßen), offenbart sich hier als musikalische Wohltat wie sie im Reggae selten erlebt werden kann: So weich, voll und gefühlvoll war ein Saxophon seit Branford Marsalis‘ Arbeiten für Sting nicht mehr zu hören. Das liegt zum einen an der wunderbaren Spieltechnik von Privot – aber auch an Dan’s exzellenter Aufnahmetechnik bzw. Abmischung des Instruments. Fazit: Das Album hat  es zu Recht noch knapp vor Schluss in eine der dubblog.de-Top 5 geschafft: Die Rehabilitation des Saxophons, hurra! 

Dass Zilla Dan’s Produktion dabei etwas ungelenk wirkt und an frühe I-Grade Aufnahmen erinnert, tut dem Ganzen keinen Abbruch – ganz im Gegenteil, es trägt zum Charme von „Starlight Dub“ bei. Da passt auch das Album-Konzept – eine nicht zu ausschweifende musikalische Reise durch unser Sonnensystem, die Grafiker Matteo Anselmo in einer der schönsten Cover-Artworks des letzten Jahres umgesetzt hat. Alles in die Waagschale geworfen ergibt das summa summarum ein akustisches wie optisches Kleinod, dass den Hörer schon beim ersten Kontakt für sich gewinnen kann. 

Text: gtk und René Wynands

Bewertung: 4.5 von 5.

8 Antworten auf „Zilla Dan meets Riwan Pruvot: Starlight Dub“

Ok Ok, gtk und René versuchen mich mit vereinten Kräften wieder auf den richtigen „Pfad der Tugend“ zu bringen. Und ja, ich muss gestehen, das ich beim Radar noch gar keinen Bock hatte in diese Scheibe reinzuhören, weil da vorn ja schon wieder so ein BlasInstrument auf dem Cover hervorsticht. Aber ich muss zugeben, bzw. ich gebe es sehr gern zu, das mir das Album auch ausgezeichnet gefällt. Vor allem die Instrumentals bzw. die Riddims empfinde ich richtig Cool and Calm. Vielleicht gerade auch deswegen, weil sie auch mich an I-Grade bzw. Zion I Kings erinnern. Nicht vom Tempo her aber vom Sound geht einfach diese gewisse Wärme aus, die ich im Winter natürlich ganz besonders zu schätzen weiß. Ich habe auch gleich wieder ein paar HighLights für mich entdeckt und so kann ich „Earth Dub“ / „Mars Dub“ ( !!! ) und „Moon Dub“ in meine ganz spezielle FavoritenListe packen. Aber das lenkt eigentlich schon wieder davon ab, das ich mir gern das ganze Album zulegen würde. Ich schätze es wird beim gelegentlichen streamen im privaten Bereich bleiben …….
Da ich gestern schon ein paar Schrauben locker hatte, wage ich es gar nicht, jetzt über meine maximale Verwirrung zu schreiben. Aber was solls „Learning by doing“ ist meine einzig anerkannte Methode, was das Lernen betrifft. Und so muss ich hier zugeben, das sich das Saxophon bei mir noch lange nicht rehabiltiert hat, weil ich hier gar kein Saxophon höre.
Upps …. jetz isses raus.
Ich höre hier viel mehr dieses Instrument, was er auch aufm Cover spielt. Keine Ahnung ob Oboe, Clarinette oder Vuvuzela, so weit geht meine Neugier nicht aber ein Saxophon höre und sehe ich nicht. Ok dachte ich. Das muss dann wohl dieses Alt-Saxophon sein, was ich auch nur vom Namen her kenne aber auf allen Bildern, auch die die vom Alt-Saxophon in WikiPedia, sehe ich die mir bekannte Optik eines Saxophons. Jedenfalls habe ich noch kein Bild gefunden, wo ein Alt – Saxophon so aussieht, wie das aufm Cover. So bleibe ich also maximal verwirrt, da ich auch keine Saxophonklänge wahrnehmen kann.
Wie gesagt, ich weiß bei weitem nicht viel über Musik aber ich HÖRE ALLES. ( Weit aus dem Fenster gelehnt, falls es doch ein Saxophon ist aber was solls, heute ist Freitag ;-) )

Das Album ist aber wirklich richtig gut ………………………. lemmi

So schön das Cover ist, so verwirrend ist es in Sachen Saxophon – es zeigt eigentlich ein Sopransaxophon. Zilla Dan selbst bezeichnet es hingegen als Altsaxophon.

Irgendwo egal, Hauptsach‘ es berührt den Hörer.

Mir war es nicht so egal.
Jedenfalls habe ich jetzt schon wieder was dazu gelernt.
Klingt für mich ganz anders als die, die man sonst oft so hört und hat mich wohl auch deshalb positiv berührt. Habe gelesen, das die etwas tiefer klingen und das berührt mich einfach mehr. Danke das du meine Verwirrung in Erkenntnis verwandelt hast gtk.

Jo, dann kann ich mein Fenster jetzt ja wieder zumachen.

So long …………… lemmi

Bonjour Dubblog, c’est juste trop de saxophone pour moi. Sur certains passages ça sonne comme quelqu’un joue la gamme de haut en bas. Deux titres auraient suffi mais neuf fois le saxophone comme instrument principal est tout simplement trop d’une bonne chose. Non cet album ne me fait pas plaisir

Bonjour Bastian, je n’étais pas non plus fan du saxophone, mais j’ai beaucoup aimé cet album. À titre exceptionnel!

Je suis à nouveau complètement sur la bonne voie, mais dans ce contexte, je dois juste mettre ici un de mes morceaux préférés qui n’a rien à voir avec le reggae.
Ich bin zwar wieder voll neben der Spur aber in diesem Zusammenhang muss ich einfach mal einen meiner LieblingsTunes hier rein setzen, der nix mit Reggae zu tun hat.

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