Nach Vol. I folgt bekanntlich Vol. II. und das ist auch bei Dactah Chando so. Ersteres wurde von Umberto Echo recht schön, aber recht brav (um das böse Wort „bieder“ zu vermeiden) abgemischt, wie Kollege Wynands in seiner Rezension für meinen Geschmack etwas zu dezent durchklingen lässt. Bei „Guardians of Dub Vol. II“ (Achinech Productions) sollte offensichtlich ein anderer Vibe her – und siehe da, Rob Smith aka RSD ist diesmal tonangebend dabei.
Gleich vorweggenommen: Die Dubs sind nicht neu, sondern entstanden – wie man der Info dazu entnehmen kann – bereits während der Aufnahmen zu „Sabiduria“ und seinem Counterpart „Sabiduria Roots“. Bei beiden Alben hatte Roberto Sanchez als Produzent seine Finger im Spiel – was überrascht, denn seine typische, musikalische Handschrift ist nicht zu erkennen. Rob Smith war ebenfalls in die damaligen Aufnahmen eingebunden – sein Sound ist vor allem auf den eher dancehall-lastigen „Sabiduria“-Tracks präsent; und er ist es auch, der für die Dub-Mixes von „Guardians of Dub Vol. II“ verantwortlich zeichnet.
Nun steht Rob Smith für eine eigene Klangwelt, die in Sachen Instrumentierung und Klangvielfalt ziemlich karg und eintönig daherkommt. Das bestätigt sich auch auf dem neuen Album – zumindest bei den ersten drei Tracks, die man getrost überspringen kann. Ab Nummer 4 kippt das Ganze in Richtung Roots mit Live-Instrumentierung und es entsteht plötzlich Raum für eine fantasievolle Klangreise mittels erstaunlicher Dub-Effekte. Aber nicht für Rob Smith; er nützt die Gelegenheit nicht und beschränkt sich mehr oder weniger auf eine knappe Dosis Hall und eher unauffällige Echos hier und da. Die Aufnahmen selbst bieten zwar Potential für ein akustisches Abenteuer – aber wenn der Mixer nicht will, dann gibt’s halt keines.
Was bleibt? 12 sehr sauber produzierte, beinahe steril klingende Tracks mit Dub-Anklängen, die ab Track 4 durchaus brauchbar sind, aber letztlich auch nach oftmaligem Hören (trotz ordentlichem Punch auf den Drums) flach klingen und keine neuen Nuancen offenbaren. Schade – es bleibt die Hoffnung auf ein Vol. III, für das ich Roberto Sanchez als Dub-Mixer nominiere.
5 Antworten auf „Dactah Chando meets RSD: Guardians of Dub Vol. II“
Ja, es is wohl mal wieder meine Tagesform. Bei Volume 1 vom Umberto war ich ja auch nicht so sehr geflasht von den Dubs, wie ich meinen Kommtaren dort entnehmen kann. Vor allem gab es das wieder nur als datenpaket und so habe ich nur nach möglichst vielen Schwachpunkten gesucht und mich vor allem auch an dem „biederen“ Mix „gestört“. Es fehlte mir ein wenig von der „HerbKomponente“. Ja, es wird auch hier nur wenig an den „DubNippeln“ geschraubt, Ganz im Gegensatz zu Mad Professor mit Frente Combiero, die ich am Wochende mal wieder gehört habe. Das ist der pure DubWahnsinnn für mich, was da abgeht. ( Oder war mein Stöffchen einfach nur zu gut ? ) …..
Heute bin ich sanft wie ein Lamm und brauche wohl nicht unbedingt schon wieder ein Dubgewitter. Denn ich bin zum einen auch sehr positiv überrascht, das die Drums hier nicht so „garstig“ klingen, wie ich es sonst fast immer von Rob Smith kenne und zum anderen haben mich die Riddims ( ganz besonders die BassLines ) sehr angenehm berührt. Auch wenn es nur mal wieder Remakes sind, so hat mich doch ganz besonders die BassLine ( der Riddim ) von Sabiduria II und III in ihren unwiderstehlichen Bann gezogen. Ich habe ein dermaßen entspanntes Gefühl dabei, das ich bei jedem neuen Run meine Füße hinter die Ohren legen könnte, so locker werde ich dabei.
Die Dubs sind somit auch für mich durchaus – teilweise sogar sehr – brauchbar.
Wahrscheinlich ist das nur meine Einbildung aber ich habe das Gefühl, das Rob Smith sich einen Teil meiner Kommentare hier zu Herzen genommen hat. Denn ich finde es sehr wohltuend, das die Drums hier besonders ab Track 4 einer DubScheibe würdig sind. Und nicht so klingen, als ob sie auch im Vorprogramm von David Getter ( der muss bei mir aber auch für alles schlechte herhalten ) zum WarmUp laufen sollen. Is ein wenig übertrieben aber so in etwa empfinde ich das. Was sagen doch so viele DubWizzards über Dub ?! „DUB IST KLANGKUNST“ !!! Ja und um KlangKunst handelt es sich hier allemal, bei Guardiens Of Dub Vol. II. ( bei david getter habe ich von KlangKunst noch nix mitbekommen …. warum ich den nicht mag ? nun, er nervt mich einfach mit allem, was ich bisher von ihm vorgesetzt bekam und von daher gönne ich ihm keinen einzigen Cent, den er mehr verdient hat, als zum Beispiel ein Leroy“Horsemouth“ Wallace oder irgendein anderer Musiker aus Jamaika / Nein, das ist kein Neid, das ist die totale Missgunst meinerseits / …… upps, ich merke gerade, das sich das sanfte Lamm in mir verabschiedet ).
Ok, das war mein „Wort zum Mittwoch“ …………………. lemmi
Meinst Du David Guetta, diesen DJ, der da Dance-Pop-BummBumm-Dingens macht? Der Vergleich wäre etwas weit hergeholt – aber ja, der Durchschnitts-Rob-Smith-Track (hier vor allem 1 und 2 und ja, so ungefähr auch noch 3) zielt imo schon auf die Dance(hall)-Gemeinde ab. Umso erstaunlicher, dass man ab Nummer 4 diese seine Handschrift (vor allem den Hektik-Drumcomputer und den Nerv-Synth-Bass) nicht mehr erkennen kann und eine gewisse Roots-Gelassenheit vorherrscht.
Ich habe noch nicht mal das Bedürfnis, seinen Namen richtig zu schreiben.
Und auf jeden Fall ist „der Vergleich“ sehr weit hergeholt. ( Ich wollte Rob Smith möglichst hart treffen aber Modern Talking wäre mir dann auch zu hart gewesen ).
Du beschreibst es auch wieder sehr gut. „Hektik Drum-Computer“ und Nerv-Synth-Bass“ empfinde ich als „dubuelle Belästigung“.
Rob Smith hat von mir ein dickes Lob, ja schon fast eher ein Dankeschön verdient, das er uns die Roots wieder mehr spüren lässt und uns diese gewisse Rootsgelassenheit gönnt. „Devid Getta“ sollte verhindern, das er eventuell seine alte Handschrift „widerfindet“.
Sein „Remake“ vom Dub Syndicate finde ich auch, trotz seiner Handschrift, ganz gut aber das liegt wohl an dem unerschütterlichen Fundament ;-)
Grundsätzlich hat er immer ordentlich Wumms im Sound aber Wumms is – für mich – eben nicht alles.
So long ………………… lemmi
Nuja… ich verweise auf https://dubblog.de/dubxanne-police-in-dub-re-synchronised-by-rob-smith/
René fand das damals sogar recht gut während mir sich der Magen umdreht. Wir sind halt gottseidank oder leider sehr verschieden, je nach Betrachtungsweise :-)
Hehe, die „Dubxanne“ von Rob Smith habe ich noch nicht mal kommentiert sehe ich gerade. Ich fand bzw. finde die Original Dub Version von Police In Dub ziemlich gut aber auf die Versions von Rob Smith hatte ich echt auch keinen Bock.
Ja, im Detail sind wir Dubheads tatsächlich oft verschieden. Und auch Dub ist im Detail bei weitem nicht immer das Selbe ( dasselbe oder …. ? ). Das behaupten eh nur die „detlef getter fans“ und all jene, für die Musik nur ne Modeerscheinung ist.
Ich glaube aufm DubWeekender würden Ras Vorbei, Du und ich so nach spätestens 4 Stunden die Koje aufsuchen und ein gepflegtes Nickerchen abhalten, um dann am nächsten Tag festzustellen, das René immer noch voll am Hotten ist ;-) ………………
Bei DreadZone würde man dich wahrscheinlich vermissen, da du da einen ganz großen Bogen drum machen würdest, glaube ich zu wissen. Ich kann meinen eigenen Geschmack gar nicht richtig deuten bzw. festlegen aber das mit dem Festlegen liegt uns allen, glaube ich, nicht so sehr am Herzen.
Ob wir nun „leider“ oder „Gott sei dank“ verschieden sind, ist schon fast eine Frage der Fülosofü und normalerweise beantworte ich fülosofüsche Fragen ganz nebenbei beim Geschäft aufm Schacht aber in diesem Fall tue ich mich schwer. Mir isses inzwischen fast egal aber beim Konzert vom Dub Syndicate hätte ich schon von jedem DubHead ein über jeden Zweifel erhabenes Dauergrinsen erwartet ;-)
Welcher Idiot hat eigentlich die Arbeit erfunden ? ………………….