In schöner Regelmäßigkeit legt der Münchner Dub Wizard Umberto Echo alle zwei Jahre ein neues Dub-Album vor. „The Name of the Dub“ (Echo Beach) ist sein neues Werk betitelt und das Cover zeigt ihn mit Bassbox und Mischpult inmitten von unzähligen, zu hohen Stapeln aufgetürmten Büchern. Unter ihnen so gewichtige Werke wie „Roots of Dub“, „Dub Alamanac“, „Battle of Dub“ und „Dub for Dubbies“. Auch, wenn man nicht William von Baskerville heißt, ist das Rätsel ist schnell gelöst. Umberto Echo spielt hier auf „The Name of the Rose“ seines Namensvetters Umberto Eco an. Wir erinnern uns: In dem Buch geht es um das „zweite Buch der Poetik“ des Aristoteles, in dem – nach der Tragödie im ersten Teil – die Komödie behandelt wird. Ein Buch, dessen Seiten der finstere Mönch und Hüter der Klosterbibliothek, Jorge von Burgos, vergiftet hat, weil er die in diesem Buch vertretene, positive Einstellung zur Freude und zum Lachen für zu gefährlich hielt. Niemand sollte es lesen und diesen Akt des Frevels überleben. Doch jetzt kommt Umberto Echo, tritt Mönch Jorge kräftig in den Hintern und spielt uns 17 verbotene Tracks aus dem Buch der Freude und des Lachens vor. Statt uns auf die transzendente Dimension von Dub einzuschwören (wie es Aldubb mit seinem letzten Album so vortrefflich getan hat), oder uns gar auf eine vermeintlich einzig wahre Schule des Dub verpflichten zu wollen, greift Umberto Echo einfach beherzt in die Regler und verbreitet puren Spaß. Mixt munter die Genres – wie wir es ja von ihm gewohnt sind – und knallt uns Bass, Melodien und gut gelaunte Produktionen um die Ohren, dass es eine Freude ist. Dazu greift er erneut auf Produktionen befreundeter Musiker zurück und konzentriert sich voll und ganz auf den Dub-Mix. Minimalismus und Dekonstruktion sind seine Sache nicht. Fast alle Dubs sind lebensprall und reich an Melodien, Sounds und Dub-Effekten. Da passt es gut ins Bild, dass einige der Dubs auf populären Tunes von z. B. Dubmatix, Sara Lugo, den Senior Allstars, Jahcoustics oder Jamaram basieren, deren Original-Vocal-Versionen noch im Ohr nachklingen, wenn Mr. Echo sich daran macht, seine verspielten Dub-Versions anzustimmen. Schöner Nebeneffekt: Das Ganze ist ein richtig netter Showcase europäischer Reggae-Produktionen. Lange Schreibe, kurzer Sinn: Schieden sich an Echos „Elevator Dubs“ noch die Geister, so werden hier, im Namen des Dub, alle ihren Spaß haben.
2 Antworten auf „Umberto Echo: The Name of the Dub“
…… mir tropft es bereits aus den Mundwinkeln. Der Album Mix in der Soundwolke ist schon mal extrem vielversprechend …………… lemmi
[…] fehlt das, was die Dub-Alben von Umberto Echo stets ausgemacht haben: Stilistische Vielfalt. Auf „The Name of the Dub“ und „Elevator Dubs“ bediente er sich einer Vielzahl an Quellen. Jeder Track ein anderer Sound, […]