Die Roots Organisation aus der steirischen Landeshauptstadt Graz begeisterte mich bereits mit ihrer ersten EP “Strictly Recreational“. Ein Jahr später, im Oktober 2022, folgte das Album „A Tale Of Skanking Horns“ (Ginkgo Tree Music), ein Longplayer mit instrumentalem Reggae, feinsten jazzigen Bläsersätzen und Soli, auf dem die Roots Organisation wieder genial zu überzeugen wusste und einen vom ersten Ton an mitriss. Erinnerungen an die Urväter des Genres – die Skatalites – wurden wach. Die Riddims sind kraftvoll und strotzen vor Energie. Dazu kommen unzählige fein ausgearbeitete Bläsersätze mit viel Wucht. Am besten kommt dieser Sound zur Geltung, wenn die Bläser gleichzeitig eingesetzt werden. Hier sind wirklich Musiker am Werk, die es meisterhaft verstehen, im Grazer Stress Studio wunderbare Stimmungen und Spannungsbögen zu erzeugen. Neben der 8-köpfigen Band samt Bläsern waren als Gäste Fabian Supancic an der Orgel (Track 2 & 8), Michael Leitner an der Violine (Track 7) und Andreas „aDUBta“ Bauer an den Percussions mit von der Partie.
Mit aDUBta schließt sich nun der Kreis, denn die oben genannten Alben wurden bereits von ihm produziert, gemixt und gemastert. Eineinhalb Jahre später hat sich aDUBta erneut „A Tale Of Skanking Horns“ vorgenommen. Von den ursprünglich zehn Tracks wurden für „A Tale Of Dubbing Horns“ sechs von aDUBta einer Dub-Behandlung unterzogen, ordentlich entschleunigt und eine ganze Ecke tiefer gelegt. Das Mastering übernahm ein »gewisser« Umberto Echo, der hier im Dubblog kein Unbekannter ist.
Der Roots Organisation ist meines Erachtens ein nächster großer Wurf gelungen. Rundum hervorragend durchdachter Dub mit extrem viel Entspannungspotential. Ein wirklich exzellentes Album, das leider viel zu kurz geraten ist, da vier Tracks des Originalalbums bedauerlicherweise nicht gedubbt wurden!
6 Antworten auf „aDUBta / Roots Organisation: A Tale Of Dubbing Horns“
Eigentlich alles perfekt gemacht, gute Instrumental-Tracks und Arrangements, bestes Produktionsniveau… trotzdem mag bei mir der Funke nicht springen, kurz, zu clean und aalglatt kommt das daher.
Chris Von Rohr (ja, der Bassist der Hard Rock-Truppe Krokus, der immer mit einem Kopftuch rumläuft) hat vor Jahrzenten in einer der ersten Casting-Musiksendungen mal den simplen Ausspruch „Meh Dräck“ zu einem legendären, viel zitierten Ausruf hochleben lassen (zumindest in der kleinen Schweiz)!
Genau das tifft es hier für mich:
„Meh Dräck!“ täte dem Sound meiner Meinung nach gut.
Na, dann geh ich mal duschen…
Zum Glück haben wir unterschiedliche Geschmäcker. Ich mag zum Beispiel die Dubmixe von aDUBta unglaublich gerne so wie sie sind – da brauche ich „meh Dräck“ überhaupt nicht. Für meine Ohren ist und bleibt das ein sehr feines Album.
Meine Kritik ist auf hohem Niveau und ich möchte das Album gerne auch sehr mögen (ich würde nicht mal soweit gehen, zu sagen, dass ich das Album nicht mag), aber wie geschrieben, der Funke springt bei mir aus irgendeinem individuellen Gefühl heraus nicht über… da ist etwas (was ich nicht in Worte fassen kann), dass dieses ausgezeichnete Stück Musik auf meinem imaginären Plattenteller nicht Dauerrunden laufen lässt…
Wäre ich ganz spontan gewesen, hätte ich gleich erst mal wieder an den BassLines rumgemeckert. Aber in diesem Fall, würde ich sagen, an die BassLines kann man sich sehr schnell gewöhnen und je öfter ich mir die Fabel zu den dubbigen Hörnern anhöre, desto mehr stelle ich fest, daß es sich auch hierbei um ein Juwel für DubCannaisseure handelt. Die BassLines lösen bei mir immer noch eine kleine Fasenverschiebung aus aber im Grunde kann ich die auch genau so, wie sie sind, lieben.
Ich brauche ehrlich gesagt auch nicht „meh Dräck“. Die Dubs sind für meinen Geschmack auch auf allerhöchstem Niveau ausgesteuert und geben mir auch das nötige „EffektBlingBling“. Und ich schwöre, daß ich in dem Moment echt vergessen habe, daß ein gewisser Umberto Echo für das Mastering verantwortlich ist. Der Mann weiß einfach, wie Musik richtig gut klingt. Jedenfalls bin ich da genau seiner Meinung. Das Album (EP) klingt brillant und auch wenn ich „meh Dräck“ ebenso gut ab kann, so weiß ich es genauso zu schätzen, wenn es so lupenrein und mit edlem Schliff meine Gehörgänge verwöhnt und meine Seele angenehm massiert.
Es ist immer noch so, „wie ganz am Anfang“ ! Der DubBlog hat einfach keine Zeit für schlechte Dubs ;-)
So long ………………… lemmi
„And here comes the Dub Version !“
Apropos „meh Dräck“ :
Was erlaube aDUBta ? Das habe ich leider oben vergessen zu bemängeln.
„Dubbing Over“ hat vielleicht sogar die beste und kniffeligste BassLine.
Überhaupt hätte das mein TopDub auf der EP werden können aber ich muss hier doch mal ein paar harte und knallharte Worte finden.
„BIN ICH ETWA DER EINZIGE MENSCH AUF DER WELT; DER CHECKT; WIE BESCHEURT DIESES DÄMLICHE GEPIEPE RÜBERTKOMMT ?!?
SO EINEN QUATSCH KENNE ICH NUR VON BORNIERTEN FRUSTRIERTEN BESSERWISSERN; DIE MEINEN; MAN MÜSSE GEWISSE DINGE ZENSIEREN ODER SONSTWIE BESCHMUTZEN; BZW MIT MEH DRÄCK BESUDELN ?“
Das kann doch wohl nicht wahr sein ! Das is für mich einfach auch keine Geschmacksfrage mehr. Dub is doch kein Kindergeburtstag !
Ich mein ja nur …………………. lemmi
Übrigens ……. ich meine nicht dich Philipp ! Du hättest zwar auch gern „meh Dräck“ aber ich glaube den „Dräck“ den du meinst, kann ich auch gut ab ;-)
Probierts mal mit dem über 10 Jahren judah is calling von adubta. Wer da noch meckert, dem ist nicht mehr zu helfen. Dieses Album hat mich ehrlich gesagt auch nicht vom Hocker gehaun, aber schön, wenn in dem csuverseuchten Bayern feiner Dub produziert wird. Geh auch mal duschen…