Ich habe schwer den Eindruck, dass die amerikanischen Bands langsam besser werden. Was mich das vermuten lässt? „Tribute“ (Rougher Records, Download oder über den deutschen Vertrieb), der Blue Riddim Band! Statt sich dem Roots-Reggae zu verschreiben, wie ihn nahezu alle anderen US-Reggae-Bands spielen (und dass meist mit einem eklatenten Grooove-Defizit), widmen die acht Musiker ihr Tribute den Originators der jamakanischen Musik, Coxsone Dodd und Duke Reid. Dazu haben sie schlicht und ergreifend ihre Lieblingssongs aus der Ära des Ska, Rocksteady und frühen Reggae instrumental neu interpretiert und anschließend durch den Dubwolf gedreht. Was dabei heraus gekommen ist, klingt verdammt authentisch. „Love Without Feeling“ der Heptones, „Only A Smile“ der Paragons, „Baba Boom“ der Jamaicans oder „Fatty Fatty“ der Heptones erklingen in einem von Bläsern getragenem, mit Orgel verzierten und einem luftigen Schlagzeug befeuerten Sound. Fast meint man das Knacken alter Vinylplatten zu vernehmen. Selbst die Dub-Effekte klingen irgendwie nach Studio One. Da kann man sich natürlich fragen, warum man sich statt des Originals ein US-Remake anhören soll. Die schlichte Antwort könnte lauten: Weil das Remake verdammt viel Spaß macht.