Hip Hip Hurray, what a happy Day. Burning Spear, the „Master of Roots“ is back. Sein letztes Studio-Album „Jah is real“ ist 2008 erschienen. Danach wurde es ziemlich ruhig um den „Master of Wailing“, denn er zog sich auf sein Altenteil zurück und ging „in Rente“. Endlich hat sich der 77-Jährige umentschieden und tourt wieder. So haben hoffentlich noch viele Menschen die Möglichkeit, ein Konzert von Burning Spear live zu erleben. Die meisten Konzerte, die ich mit Burning Spear gesehen habe, waren mystische Ereignisse. Live haben mich Burning Spear und seine virtuose Burning Band nie enttäuscht.
Aufgrund des freudigen Anlasses habe ich die letzten Tage damit verbracht, mir wieder einmal Burning Spears Werke – und für den Dubblog selbstverständlich bevorzugt die „Living Dubs“ – sehr aufmerksam anzuhören.
Burning Spear veröffentlichte 1978 auf Jamaika seine erste Eigenproduktion „Marcus‘ Children“. Von Island wurde die LP mit dem Titel „Social Living“ veröffentlicht und prompt von vielen als Roots-Meisterwerk gefeiert. Das Album zählt auch heute noch zu Recht zu den besten Reggae-Werken aus dieser Ära.
Kurz nach der Veröffentlichung von „Marcus‘ Children“ brachte Winston Rodney auf Jamaika „Living Dub Vol. 1“, gemixt von Silvan Morris, unter die Leute. Um diesen Original-Mix geht es auch bei der 2003 veröffentlichten „Burning Spear: Original Living Dub Vol. 1“ (Nocturne), die es tatsächlich noch bei den Streamingdiensten zu finden gibt. „Living Dub Volume 1“ in seiner Urfassung ist zweifelsfrei eine Spear‘sche Dub-Explosion. Die dargebotenen Riddims und Grooves sind die reinste Essenz hypnotischer Musik der Marke Burning Spear. Diese unglaublichen Dubs transzendieren den menschlichen Geist in die andere Dimension musikalischer Erfahrung. Da sind sie zu hören, diese unsterblichen Bass- und Drum-Rhythms, diese Echos und Reverbs, mit Spears Gesangsspur, die in den Mix ein- und ausgeblendet wird und vor allem dieser einzigartige Vibe, den nur Burning Spear bieten kann. „(Original) Living Dub Volume 1“ ist definitiv eines der Alben, welches ich auf die einsame Insel mitnähme. Lasst euch verzaubern and keep the Spear burning!
Kurze Anmerkung zur von Barry O’Hare remixten Version: Die 1992er „Living Dub Volume One“ hat eine etwas andere Titelliste als der Original-Mix und ausgerechnet der Rasta-Song „Irie Nyah Keith“ – mein Lieblingssong des Originalalbums – den Spear bereits im Studio One mit dem Titel „Zion Higher“ einsang – fehlt und wurde durch „Run Come Dub“ ersetzt. Außerdem finden wir auf der Veröffentlichung einen zusätzlichen Titel: „Hill Street Dub“. Ok, Sammler brauchen natürlich auch dieses bei Heartbeat erschienene, komplett neu abgemischte Album. Die O’Hare’sche Interpretation ist keineswegs schlecht, klingt aber, bedingt durch seine digitale Reinheit, schon anders. Deshalb werden Reggae Puristen eher „Original Living Dub Vol. 1“ den Vorzug geben.
5 Antworten auf „Burning Spear: Original Living Dub Vol. 1“
Nun, das ist ja wirklich eine Nachricht, Burning Spear geht wieder auf Tour… ehrlich gesagt, weiss ich gerade gar nicht, ob mich das freut. Denn auch ich habe den Speer in den 90er-Jahren zwei, drei Mal Live gesehen und habe es ähnlich wie Ras Vorbei als mystische, wegweisende, tiefe Erfahrung in Erinnerung, die nach wie vor sehr plastisch und echt in mir nachwirkt.
Und ich überlege mir nun, ob ich nicht lieber diese zweifelsohne einmaligen Erinnerungen bewahren möchte, als nochmals eine Neuauflage zu erleben (die im schlimmsten Fall nur noch ein Abklatsch von damals ist – wieso so negativ und pessimistisch? Habe da leider schon einige Enttäuschungen erlebt, vielleicht deshalb!).
Werde mir das jedenfalls sehr gut überlegen, wenn er tatsächlich in der Nähe vorbeikommen sollte und wieder aufspielt…
Und ja, der Burning Spear hat mich echt vor allem Live und auf den Dub-Platten beeindruckt, zu monoton und eigen ist mir sein Gesang ansonsten auf die Dauer, wobei mir gerade jetzt beim Schreiben dieser Zeilen wieder in den Sinn kommt, dass ich das Album „Farover“ eine Zeit lang sehr sehr oft gehört habe… aber lange ist’s her.
Anyway, schön hier eine Rezension eines Dubklassikers zu lesen und im Zuge dessen die Platte wieder ein paar Mal extra aufzulegen. Sie hat es wahrlich verdient und gilt auch in meinem Kosmos als etwas vom Besseren, das dubmässig veröffentlicht wurde… ob es bei mir auf die einsame Insel reichen würde, lass‘ ich mal offen…
Am liebsten würde ich die Rezension von Ras Vorbei nehmen, „Copy Paste“ klicken und es dann als meinen Kommentar „verkaufen“ ;-)
Da gibt es für mich nix hinzuzufügen !
Aber mir ist beim Hören dieser fantastischen Dubs wieder so warm ums Herz geworden, das ich nicht drum rum kumme, doch noch zumindest den Versuch zu unternehmen, einen drauf zu setzen.
Ich habe die „Far Over“ ebenfalls sehr sehr oft gehört, denn das war das Album, womit ich Burning Spear überhaupt erst kennengelernt habe. 1982 soll die erschienen sein, was für mich bedeutet, das ich ganze zwei Jahre lang, bereits „exzessiv“ Reggae gehört habe, ohne die Existenz von Burning Spear überhaupt zu erahnen. So kam es auch, das ich eins seiner magischen Konzerte ( damals 1981 im Rockpalast ) erst sehr viele Jahre später auf YouTube bestaunen konnte. ( Ich sag nix schlechtes mehr über YouTube ……. ). Allein das Intro seiner Band, ist und bleibt pure Magie bis in alle Ewigkeit. Ich glaube er fand den Sound ( die Spielweise ) seiner BAND selbst so magisch, das er gar nicht anfangen wollte zu singen. Es gibt ja da auch noch so eine Geschichte, von Leroy „Horsemouth“ Wallace, der es wohl mal gewagt hat, Burning Spear zu sagen, er möge denn nun auch mal anfangen zu singen, denn dafür seien die Leute schließlich hauptsächlich gekommen. Ich glaube es so verstanden zu haben, das Winston Rodney ihm daher gekündigt hat. Sollte ich da was falsch verstanden haben, lasse ich mich (un)gern eines besseren belehren. Ich hatte dann aber auch später noch das große Glück, Burning Spear auch Live And Direct zu erleben und ganz besonders das Konzert
von der auch die „Live In Paris Zenith 88“ entstanden ist, war der absolute Oberhammer in Sachen Live Konzerte. Ich habe das Konzert in Hannover erlebt aber es war nahezu identisch mit dem Sound auf dem Album. Auch die Muschel in der „Bläserfraktion“ kam zum Einsatz. Es gibt ja auch noch, weitere sehr gute Live Alben von Burning Spear und ganz besonders liegt mir da das Album am Herzen, wo einige meiner Heroes von ASWAD gezeigt haben, das sie dem Magier einen ebenso magischen und mystischen RhythmusTeppich weben konnten und bestimmt auch immer noch könnten, wenn sie nicht inzwischen nur noch als „Winkerkrabben“ ohne Band nur mim DJ unterwegs sind. Das letzte Lebenszeichen, was ich von ASWAD habe ist leider nur ein peinlicher Auftritt aufm ReggaeJam, wo sie sich wie Michael Jackson immer in den Schritt gefasst haben, wenn sie nicht mit winken beschäftigt waren. Da habe ich spätestens gemerkt, das das auch nur Menschen sind. Ich schreibe das auch, um zu zeigen, das man tatsächlich ganz schwer enttäuscht werden kann, wenn man meint, es könnte auch nach 40 Jahren immer noch so gut sein, wie „damals“. Ich hatte auch mal ein Konzert von Burning Spear auf der Loreley, wo der Funke zumindest bei mir einfach nicht überspringen wollte aber das lasse ich jetzt mal außen vor.
Da gibt es ja schließlich auch noch diese fantastischen Dubs, die uns Ras Vorbei hier wieder ins Gedächtnis gerufen hat. Dafür auch noch mal vielen lieben Dank Ras Vorbei ;-) !!!
Obwohl – oder vielleicht auch gerade deswegen – ich „Living Dub Vol. I“ weder als Vinyl noch als CD, also nur als „DatenQuantenPaket“ habe, würde es mir schon fast reichen, wenn ich nur den ersten Dub „Children Of Today“ mit auf die „einsame Insel“ nehmen könnte. Schon die VocalVersion „Marcus Children Suffer“ begeistert und verzaubert mich bis heute und solange ich hören kann, wird sie das auch weiterhin tun. Das ist sicher ! Die DubVersion unterstreicht meiner Meinung nach nochmal ausdrücklich, warum so viele Dubs aus der heutigen Zeit, ein „wenig“ – ja fast schon – zensiert klingen. Hier bei „Volume I“ ganz besonders bei „The Original“ ist nicht nur jeder Effekt mit der größten Euphorie auf den Punkt genau gesetzt, sondern auch die Riddims wurden schon von vorn herein extrem „dubwise“ eingespielt. Hier entspricht jeder BassTon schon einer galaktischen BassLine, die auch ganz ohne Effekte die gesamte magische Energie von Reggae auf eindrucksvolle Weise untermauert, manifestiert und für immer und ewig ins Gedächtnis brennt. „Keeps The Spear Burning in my Brain !!!“
I dont like It ! I love It !!! ….. and „when I fall in love, it will be forever“ !!! Nicht nur bei „Living Dub Vol.I“ werde ich insgesamt auch nicht mit langen jazzig und virtuos „überproduzierten“ BläserTiraden überfordert. Hier geht es ums – für mich – Wesentliche ! Eine gekonnte „BläserHookLine“ wird eingespielt, mit etwas Hall und Echo gewürzt und verschwindet dann dahin, wo sie hergekommen ist. Kein komisches Keyboard „geknaatze“ und auch sonst ist hier für mich alles perfekt ( wenn ich davon absehe, das das/die Hi-Hat ein klein wenig zu klar und zu dominant erscheint …… uninterressant, weil kaum auffällig und bei solch geilen Riddims vollkommen egal. Ich wollte es aber dennoch erwähnen, das ich es zumindest gemerkt habe ).
Es wundert mich aber auch ein bischen, das die DubVersion von „Civilised Reggae“ hier nur über die zwei Minuten geht, die es auch in der ShowcaseVersion vom VocalAlbum schon gibt.
Die hätte man für mich auch gern über zwei Stunden lang aufnehmen können, schon allein, um die Version von der „Social Living / Marcus Children“ doch noch zu toppen.
Yeah Mann !!! „You do the Reggae !!!“ ………………………………. lemmi
( From deep inside my brain : Für mich momentan das beste DubAlbum aller Zeiten ! Schon allein deswegen, weil ich es Zuhause nicht aus dem Cover ziehen kann …. ein Grund, warum meine Ansammlung von ReggaeAlben den Namen SAMMLUNG nicht verdient ! Aber das wird schon wieder, denn auch heute gildet, auch wenn man den Tag nicht vor dem Abend loben sollte : „Hip Hip Hurray ! What A Happy Day !“ )
Yeah,das ist mein Lieblingsdubalbum von Burning Spear für alle Zeiten. Es gibt dafür keine andere Beschreibung, diese Scheibe ist einfach fantastisch und ich besitze die jamaikanische Pressung davon. Ein Meisterwerk jamaikanischer Musik!
With Living Dub Vol. 1 Burning Spear (Winston Rodney) and his sound engineer Sylvan Morris have created what surely is among the most entrancing dub ever. It has a rich, full, warm, textured sound. This one is the first dub album I recommend to anyone interested in dub. A great classic roots dub album. Play at night with the lights low and feel the spiritual intensity.
Many thanks for recommendation!
Das lange Warten hat ein Ende, die neue Burning Spear: No Destroyer ist endlich veröffentlicht: https://songwhip.com/burning-spear/no-destroyer