Die Franzosen haben es gut. Neben leckerem Essen, gutem Wein, Paris, dem Elsass und einer richtig schönen Portion Alpen, verfügen sie auch über eine lebendige und äußerst produktive Sound System-Szene. Selbst in Käffern wie Grenoble residieren 14 Sound Systems! Das Subsquad Prod-Label hat sich zur Aufgabe gemacht, die wichtigsten Dub-Hotspots des schönen Landes sukzessive vorzustellen. Neben Bordeaux und Grenoble fällt das Schlaglicht diesmal auf Marseille und deren kleine Nachbarstadt Aix-en-Provence – beide gelegen in den sonnigen Gefilden der Provence. Allein in Marseille gibt es 13 Sound Systems. In Aix und Umgebung weitere. 14 Tracks hat das Subsquad-Team für „City Squad: Marseille + Aix“ zusammen getragen. Erneut eine beeindruckende Sammlung. Steppers gibt hier ganz klar den Ton an. Doch es ist weniger die – durchaus differierende – musikalische Qualität, die diese Reihe so interessant macht, als viel mehr das geniale und doch so einfache Konzept, die Sound System-Szene Frankreichs in Form einer – zudem kostenlosen – Sampler-Reihe vorzustellen. Auf einer Tour de Dub, gewissermaßen. Ich wünschte mir so etwas auch für Deutschland – in der Hoffnung, dass wir nicht viel schlechter abschneiden würden als unsere lieben Nachbarn (was ich aber tatsächlich bezweifle).
Ähnlich wie in Grenoble scheint auch im Süden der Republik die Dub-Culture direkt von einer lebendige Festivallandschaft abzuhängen. Initialfunke war die „Musical Riot Association“, die sich 2002 gründete und unter eigenem Namen Dub-Festivals veranstaltete. Ab 2010 folgte dann einige Kilometer außerhalb Marseilles das bekannte Dub Station Festival – Inkubator vieler lokaler Sound Systems. Da die Subsquad-Crew ihre Sache ernst nimmt, könnt ihr eine Zusammenfassung ihrer akribischen Recherche der Subsquad-Website nachlesen.
4 Antworten auf „City Squad: Marseille + Aix“
Ok, ich gebs zu. Ich bin wohl echt zu alt für diese Art von Musik. Den ersten Dub finde ich noch ganz gut. Da höre ich auch eine gewisse SoundQualität aber danach wird es billig. Die Dub“Effekte“ wirken nach wie vor steril und leblos. Der Snare Sound klingt als ob man auf ne PalmÖlTonne klopft und alles andere klingt nicht nach Liebe zum Dub, sondern nach jugendlichem AktionsDrang. Kein Problem ! Ich kann das verstehen und auch tolerieren. Es ist ja auch so schön einfach, mit ComputerTools, Mucke zu machen aber es klingt halt auch dementsprechend simpel. Für mich besteht da kein Bedarf, dem nachzueifern. Den jungen Leuten ist es mit Sicherheit egal, was so alte DubKöpfe wie ich dazu sagen, die machen weiter ihr Ding. Die wissen aber auch nicht, wie Nutella mal geschmeckt hat, als es noch nicht mit Palmöl gestreckt wurde. Mit anderen Worten, deren Ohren haben sich an den Sound ( Geschmack ) von On/off-Sound gewöhnt. Klingt, als ob ich die Gesellschaft noch weiter in Jung und Alt spalten möchte aber das liegt mir fern. Ich versuche lediglich für mich eine Erklärung zu finden, warum sich die Jugend mit dieser b – ( b wie billig ) Variante abspeisen lässt. Ich verstehe auch nicht, warum animationsfilme für Kinder am Samstag Abend zur PrimeTime gezeigt werden. Bin ich so humorlos, alt und verknöchert oder warum bekomme ich schon Würgreiz, wenn ich nur allein in der Programmzeitschrift Fotos von diesen humorlosen, kalten und wenig geschmeidigen Gestalten sehe ? Was fehlt mir da !
Naja, die Wahrheit ( meine Wahrheit ) ist natürlich, das mir gar nix fehlt. Eher im Gegenteil. Ich kenne noch die guten alten, liebenswert gezeichnetetn ZeichenTrickFilme ( ohne Palmöl ) und frage mich immer wieder, wie man das ohne diese schönen Filme heute so aushält. Ok, ich gebs ja zu, Ice Age fand ich auch ganz nett aber die meisten Gestalten, die man sich heute so ausdenkt sehen doch alle aus, wie PlaymobilFiguren. Die haben eine Ausstrahlung und einen Charm, wie ein alkoholfreies Bier oder n´ Joint mit cbd gras.
( Ich frag mich mal wieder, ob ich so einen „garstigen“ Text wirklich abschicken will aber „Schuld“ an solchen Kommentaren haben die Dubs, die mich so hungrig zurücklassen und mir wenig bis gar keinen Raum für Euphorie geben ).
„The Earth dies streaming“ ………………………….. lemmi
uhhh… jetzt ist es scheinbar unsere Generation, die von der „guten alten Zeit“ schwärmt. Auch ich bin sehr froh, diverse Dinge noch miterlebt zu haben und bedaure die Jungen, die so bar der schönen Erfahrungen sind. Tatsächlich ist es natürlich so, dass man den Nachwuchs keineswegs bedauern muß – sie können sich mit nie zuvor gekannten Freiheiten Ihre eigenen (Klang- usw.) Welten erschaffen. Ich habe z.B. beim letzten Rihanna-Album gedacht, das kann doch nur ein erstes bruchstückhaftes Demo sein, da fehlt noch ganz schön viel bevor man daran denken kann das Teil zu veröffentlichen (weit gefehlt – das Zielpublikum hat’s Album bejubelt). Der Mensch tut sich halt generell mit Änderungen schwer – und das wird mit fortschreitenden Alter nicht besser. Und während so mancher versierte Musiker Gefahr läuft, sich ständig zu wiederholen und simpel langweilig zu werden, gibt uns der Nachwuchs Zunder.
Ich find’s allerdings gut dass „Nicht-Musiker“ sich austoben… das bringt auch eine gewisse Frische ins Geschehen. Das kann durchaus als Verwässerung sehen und so manchen „Reggae“-Alben spreche ich gar das Genre ab. Das mag Dancehall, Afrobeat , Reggaeton oder sonst was sein, aber nicht was das Individuum „ich“ als Reggae werte.
Ich bin übrigens überrascht, dass so viele Sound Systems neben ihrem eigentlichen Betätigungsfeld sich auch als Produzenten/Künstler versuchen. Dass das Talent dabei nicht gleichmäßig verteilt ist, liegt auf der Hand.
Respekt gtk, das du sogar in Rihanna-Alben reinhörst. Wenn das nicht tolerant ist, weiß ich es auch nicht mehr. Welcher Mensch über dem 14.Lebensjahr hört sowas?
Ich sage es mal so, „jedem das seine“ ( 5 euro ins Frasenschwein ). Wenn es Menschen gibt, für die Musik in erster Linie „der Text“ ist, in dem es über SexPraktiken und den verflossenen oder gerade angeschmachteten Prinzen oder Prinzessin geht, so muss ich das auch tolerieren und akzeptieren. Ich hoffe nur immer, das sowas nicht bald Standart wird und man nur noch mit diesem musikkitsch belästigt wird.
Ich finde es auch ok, wenn NichtMusiker sich irgendwie austoben aber deren „Ergebnisse“ sorgen ja letztenendes nur für zusätzlichen InformationsBalast und bekommen bei Spotify auch noch die meisten Klicks, weil sie sich an das einfachste Verkaufsschema halten. ( Habe ich inna Doku auf Arte gesehen ). Vielleicht sehe ich das wirklich alles zu dramatisch oder eben auch zu theatralisch aber das allgemein absinkende Niveau, sowohl was das Essen betrifft als auch die Musik und von Spielfilmen mal ganz zu schweigen ( ..furious 5 teil eins + x-fach ) is doch echt bald nicht mehr zum Aushalten. Sorry, wenn ich immer mit meiner Nutella komme aber das zeug erzeugt nur noch Brechreiz bei mir, weil es nur noch nach Palmöl mit einer Überdosis Zucker „schmeckt“. Wenns nach mir ginge, würde ich das zeug verbieten. Nur einen kleinen Schritt weiter und ich bin beim reggaeton. „Jetz ma ehrlich“, das is doch kein Rhythmus mehr, das is ne Fehlfunktion ! Ausschuss von unmusikalischen NichtTänzern, die zu jedem Scheiß irgendwie rumzappeln wollen.Hauptsache es ist „neu“ und nicht von den „Alten“. Und den namen Reggae dafür zu missbrauchen, wirft bei mir nur die Frage auf, für wen man diesen Planeten eigentlich noch retten soll. Die schrecken ja vor nix zurück. Haben auch kein Problem das Wort Phobie,von Angst in Hass, umzudeuten.
Letztenendes alles egal. Jede Generation tritt irgendwann mal ab.
Ich frage mich ja auch immer, haben sich meine Geschmacksnerven verändert oder werde ich einfach wirklich nur alt. Oder Beides.
Die Generationen vor uns, haben ja auch zum Beispiel die Beatles nicht mehr verstanden ( ich übrigens auch nicht / obwohl, so schlecht waren sie nun auch wieder nicht, ein paar Tunes sind ganz ok ).
Aber gerade dabei fällt mir immer auf, das meine ( unsere ) Generation in dieser Hinsicht auf einem goldenen Thron sitzt. Wir können unsere Zeit, in der Menschen wie Bob Marley, Peter Tosh, Bunny Wailer, Burning Spear, Ras Michael und viele mehr, den musikalischen Ton angegeben haben,mit der Zeit unserer Vorfahren vergleichen, in denen leute wie peter alexander, heintje und die egerländer den ton versucht haben zu treffen. Und genauso sitzen wir auf dem goldenen Thron, wenn man mitbekommt, wie die Generationen heute versuchen, an die Stärke von Bob Marley and Friends heranzukommen, ohne auch nur in die Nähe zu kommen. Und wenn man sieht, das sie das mit simplen einsen und nullen versuchen, wird glaube ich jedem klar, das das nix werden kann. Da waren Menschen wie Aston und Carlton Barrett, Sly Dunbar mit Robbie Shakespeare und VollBlutMusiker aus allen Klassen der Alpha Boy School dabei und haben für unantastbare MusikQualität gesorgt. Und ich finde es geradezu logisch, das man das nicht mit simplen einsen und nullen ersetzen kann. Daher verkünde ich von meinem goldenen Thron herab, Musiker durch mausklicks zu ersetzen funktioniert nicht.
“ I am the angel gabriel
who was sent from heaven,
to collect all the money,
all the cash, all the riches,
all nations welth,
to turn all politicians and popes
into skeletons,
with my remington Space Gun“
Zitat von Lee Scratch Perry ………………………….. lemmi
Sehr guter Tipp, danke!! Auf der Subsquad Webseite (Link siehe oben), gibt es viele Alben zum kostenlosen Download, auf denen ich z.T. sehr schöne Tracks gefunden habe.