Jedes Mal, wenn ich das vorliegende Album höre, denke ich, dass ich es unbedingt im Dubblog besprechen sollte. Dub Garden sind eine vierköpfige Truppe – zwei Mädels und zwei Jungs – aus Thessaloniki, die in Sachen trip-hoppiger Musik seit 2016 unterwegs sind. Im Sommer 2017 veröffentlichten sie ihr erstes Album: „Doctor Wind“, dem sie 2019 eine Dub-Überarbeitung in Form von Dub Garden: „Doctor Wind In Dub“ folgen ließen. Trip Hop(pige) Formationen aus Anfang der 1990er wie: Massive Attack, Portishead, Thievery Corporation, Groove Corporation, Waldeck, Kruder & Dorfmeister u. v. a. haben maßgeblich dazu beigetragen, dass mein Interesse an Dub über die vielen Jahre nicht gelitten hat und ich immer noch tief in der Materie bin. Ganz besonders muss ich aus der Zeit noch zwei Alben hervorheben: Massive Attack/Mad Professor: „No Protection“ und Groove Corporation: „Co-Operation Dub“, die mir das Fehlen guten, aktuellen, jamaikanischen Dubs wesentlich erträglicher machten. Haargenau dieses Erbe vertreten die griechischen Dub Garden mit ihrem hier vorliegenden Album „Doctor Wind In Dub“, einem Trip Hop-Album, das sehr stark vom Dub beeinflusst ist. Die acht um die vier Minuten langen Tracks reflektieren verschiedenste Musikeinflüsse und nehmen uns mit sehr angenehmen Gesangseinsprengseln, stoischen Basslines, wohl akzentuierten Gitarren-Licks auf eine melodische und ebenso groovige Reise von den frühen Neunzehnneunzigern bis heute. Über teils ethnische, Blues- aber auch Ambient-Elemente begeben wir uns auf weniger bekanntes Dubterrain und ausgelatschte Dubpfade.
Kurz: Wir haben hier eine großartige Mischung aus traditionellem Dub und Innovation. „Doctor Wind In Dub“ ist zeitlos und vertreibt hoffentlich nicht nur mir die schlechten Vibes, welche die „Infamitäten des Lebens“ gelegentlich mit sich bringen.
Kategorien
3 Antworten auf „Dub Garden: Doctor Wind In Dub“
Da war ich jetzt selbst zu neugierig und ich musste unbedingt nochmal nachschauen, was denn mein erster kurzer Kommentar zu dem Album war. Das ich mich daran überhaupt noch erinnert habe, macht mich doch ein wenig erleichtert und ich schließe daraus, das mein Unterbewusstsein immer noch ganz „frisch“ ist.
„Gefällt mir eigentlich ganz gut“ war meine Empfindung und ich bin froh, das sich daran bis heute nix geändert hat. Mein „Liebster“ bleibt der „Talking Dub“. Auch ich mochte und mag diese
„TripHop Dubs“ und auch all diese TripHop Sachen von Massive Attack über Groove Corporation bis hin zu Kruder und Dorfmeister. Ich kann mich noch sehr gut an die heißen Sommertage erinnern, als ich mit meiner Luma auf dem Wasser vor mich hintrieb und mich den Annehmlichkeiten des Lebens hingab, während am Ufer irgendein dicker Van mit kräftigen Boxen den ganzen See mit Kruder und Dorfmeister beschallte. Die Scenerie wurde nur noch dadurch übertroffen, das mein bester und liebster Kumpel die Coolness aufbrachte, mir eine fertig gedrehte „Möhre“ in einem wasserdichten Gefäß inklusive Feuerzeug mitten auf den See zu liefern. Soche „Sachen“ vergesse ich nie ! Es war der pure Genuss ;-) und dazu Kruder und Dorfmeister. Was will man mehr ?!? ( Nun ja, wenn es das Dub Syndicate gewesen …….. ok ok ihr wisst ja eh bescheid )
Zugegeben, ich fand Kruder und Dorfmeister schon auch ganz nett ;-) …. aber ich habe mich damals auch schon immer gefragt, warum sich die Leute K.&D. einen ganzen langen Sommer über, bis zum abwinken und bis in jeden Winkel der Stadt anhören und für richtigen Dub nicht das geringste übrig hatten. Naja, TripHop war halt eh angesagt und somit wohl auch politisch korrekt.
„Doctor Wind In Dub“ kann ich gut durchhören aber ich habe so ein bischen das Gefühl, das bei Masssive Attack und ganz besonders bei Groove Corporation eine höhere Klangfülle und eine ganze Menge mehr Ideen umgesetzt wurden. Aber Dub Garden kann ja gern in Zukunft noch was nachlegen.
Bis denne ……………….. lemmi
„Zugegeben, ich fand Kruder und Dorfmeister schon auch ganz nett ;-) ….“
Hey lemmi, du weißt aber schon, dass „nett“ der kleine Bruder von Sche**e ist. ;-)))
Immerhin kannst du Doctor Wind in Dub „gut durchhören“, was aus deinem Mund ja durchaus als positives Qualitätsmerkmal gewertet werden darf. Wir sind uns sicherlich auch darin einig, dass es selbst klassische Dubplatten oft nur auf eine gehörte Seite bringen, um dann wegen sich ausbreitender Langeweile schnellstens wieder in der Innenhülle zu verschwinden. Gerade dann empfinde ich solche Werke wie die Doctor Wind in Dub als willkommene Abwechslung.
Das ist genau mein „offtopic-Thema“ Ras Vorbei. Wobei wir niemals „offtopic“ sind,
sondern allenfalls „transtopic“, da wir Themen oft auf das nächst höhere Level transferieren ;-) ….
Ich höre ganze Alben nur ganz selten durch, da es oft nur ein bis zwei komplette Umläufe braucht, bis ich meine HighLights gefunden habe. Ich mache das aber nicht aus Langeweile, sondern weil mein unstillbarer Durst nach den höchsten Gefühlen,
sehr schnell nach dem nächsten HighLight verlangt. So mache ich oft aus einer Playlist nochmal ein Konzentrat und daraus dann nochmal eine Essenz. Das ich mir früher Lieblingskassetten zusammengestellt habe ist eh klar ( hat wohl jeder gemacht ) aber auch fantastische CD´s mit der Essenz meiner Konzentrate habe ich für mein Leben gern zusammengestellt. Mit Computer macht das aber keinen Spaß mehr, da sich dieses „mausgeschiebe“ zu sehr nach harter Arbeit anfühlt. Macht komplett meinen Groove kaputt. So stehe ich also meistens an meinem Mischpult und mache den DJ bzw. Selecter für mich selbst. Einfach auf dem Sofa sitzen und nur HighLights hören geht nicht mehr, da es selbst vom Dub Syndicate keine einzige Scheibe gibt, auf der nur – aber auch wirklich nur – HighLights drauf sind. Da ich aber immer noch viele neue bzw. mir unbekannte Scheiben kaufe, bleibt auch noch genug Zeit, mir die Musik auf dem Sofa anzuhören.
Ich habe sogar eine Scheibe von den Sofa Surfers ;-) ….
Greetings ……… lemmi