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Dubbin‘ Darryl: Textures (EP)

Reggae und sein Subgenre Dub haben sich bekanntlich über den ganzen Globus verbreitet und so ist es nicht verwunderlich, dass auch aus „Down Under“ hochinteressante Reggae & Dub Alben erscheinen (siehe Rezension „Nachur“). Nachdem die Springtones bereits die Reggae-Version des Kings Go Forth Kulthits „High On Your Love“ als One Drop und Dub-Version veröffentlicht hatten, folgte die Dad Bod Dubs Interpretation von „Sweet Dreams“ der Eurythmics. Präsentiert wurde das Ganze vom australischen Dub-Label Cry No More Recordings, das nun das Debütalbum von „Dubbin‘ Darryl: Textures“ veröffentlicht.
Inspiriert von der funkigeren Seite des instrumentalen Reggae, verleiht Dubbin‘ Darryl Keyboards, Orgel und Melodica seine ganz eigene Note und schafft so ein fesselndes musikalisches Erlebnis.
Die EP „Textures“ ist eine nur vier Songs umfassende psychedelische Reise durch Dub-Rhythmen mit supercoolen Jazz-Vibes. Dubbin‘ Darryl zeigt uns überzeugend, dass er mühelos tief in eine Welt aus Echos eintauchen kann. Direkt aus einem Schuppen in Witchcliffe, Südwestaustralien, kommt er mit einem eindringlichen Schwall halliger Echos über perlenden Percussions und groovenden Guiro-Beats. Darryl, der auch als Schlagzeuger der Improvisations-Dubband Dad Bod Dub bekannt ist, lässt sich von der funkigeren Soul-Seite des instrumentalen Reggae inspirieren und fügt mit verfremdeten Keyboards, Orgel und Melodica seine eigene musikalische Note hinzu. Heute nur ein Beispiel: „Muckaround Dub“ klingt, als hätte der legendäre Lee ‚Scratch‘ Perry seine magischen Finger mit im Spiel gehabt. Oder ist es doch nur ein sirenenartig gedubter Hahn, der aus den Feldern widerhallt?


„Textures“ ist die dritte Veröffentlichung des neuen australischen Dub-Labels Cry No More Recordings das von den Lebenspartnern Kellie Bennett (Bass, Guitar, Horn Samples & Production) und Clay Chipper (Beats, Guitar, Keys, Horn Samples & Production) gegründet wurde. Hier können sie ihrer Liebe zu Reggae- und Dub-inspirierten Klängen mit einer Prise Soul und Funk frönen.
Was mir zusätzlich größten Respekt abverlangt ist die Tatsache, dass alles nachhaltig produziert wird. Kellie und Clay sind der Meinung, dass gute Musik nicht die Welt kosten muss, deshalb pressen sie auf 100% recyceltem Vinyl, verwenden recycelte Verpackungen und betreiben ihr kleines Unternehmen mit Solarenergie. Außerdem respektieren und unterstützen sie die Ältesten der Whadjuk und die Gemeinschaften der First Nations. Raspekt!

Bewertung: 4 von 5.

3 Antworten auf „Dubbin‘ Darryl: Textures (EP)“

Hey Kellie, thanks, I’m thrilled with your work!
During my research on “Dubbin‘ Darryl” I came across “Lofi Dreamy Dub Mix of Khruangbin & Vieux Farka Touré” by the Springtones. And as I’ve always loved listening to Ali Farka Touré’s albums, I just had to listen to this mix. Words fail me – simply amazing! Okay, I admit I’m a bit biased. This Tuareg or Sahel sound has been blowing my mind since I saw a concert by a band from Mali or Niger within the walls of Essaouira (Morocco) at the end of the 70s. Trance-like, mind-blowing! There are moments in life when you hear music you’ve never heard before, and it immediately grabs you. Okay, what I want to say is that apart from “Dubbin‘ Darryl”, my favourite thing to listen to at the moment is: The Springtones Dub treatment of the collaborative studio album “Ali” with Malian singer and guitarist Vieux Farka Touré and Texan trio Khruangbin. To my ears: Ethereal music from outer space — really great.

Ich bin immer wieder fasziniert, wie ihr das alles so schafft. Während ich hier sitze und versuche den Anforderungen nachzukommen, gelingt es euch immer wieder neue musikalische Schätze aufzutreiben und uns damit zu verzaubern. Für mich ist der DubBlog die höchste „Instanz“ um neue DubMusik kennenzulernen und während ich dabei bin, mir die besten Wellen auszusuchen, auf denen ich reiten möchte, seit ihr schon wieder unterwegs und findet Neues. Ich fand das schon immer gut so.
Echte MusikKenner, die schon mal so eine Art Vorauswahl treffen, bei der ich mir dann nochmal die ( meine ) Essenz heraussuchen kann, damit es nicht doch zu viel für mich wird. Ich habe das Gefühl, dass euer „Frühwarnsystem“ für die perfekte Welle einwandfrei funktioniert.
Und so ist auch diese Texture EP wieder eine ganz spezielle „Welle“, die sich sowohl mit als auch ohne SurfBrett sehr gut reiten lässt.
Schon bei „Dubtopia“ merke ich, wie wichtig es sein kann, wenn ein richtiger Drummer sich in und um den Off-Beat herum gut auskennt und wohl fühlt. Dieses Wohlgefühl und auch die spannenden kleinen Improvisationen schwappen, verstärkt durch die Freude am Einsatz von
klassischen sowie neuen DubEffekten, sofort auf mich über. Und auch die BassLine gibt mir keibnen Anlass zur Kritik. Ganz besonders darf ich mich darüber freuen, dass das Saxophon nur mal kurz spielen darf, bevor es dann wieder „ins Tor“ geschickt wird. Die sehr effektvoll eingesetzten Effekte, gehen weit über Hall und Echo hinaus und erzeugen mal wieder das Gefühl, das man die Schwerkraft, entgegen allen physikalischen Gesetzen, eben doch abschirmen kann. „Everything Is possible !“ um mal wieder den Magier Lee“Scratch“ Perry zu zitieren. „Dub makes all things new !“
All das, was mir hier bei „Dubtopia“ schon so extrem positiv aufgefallen ist, wird bei „Muckaround Dub“ nochmal potenziert. Der Spaß am Einsatz von DubEffeketen und Samples aus allen Bereichen der irdischen sowie der außerirdischen Existenz, sollte jedem DubConnaisseur ebenfalls Freudentränen in die Augen treiben. Und dazu spielt der Drummer auf allerhöchstem Niveau, wenn ich mich nicht irre. Schade, dass er dieses Niveau nur für knapp zwei Minuten halten konnte. Für mich müsste dieser tolle Dub mindestens dreimal so lange dauern, was er ja auch tut, wenn ich rechtzeitig die Wiederholfunktion eingeschaltet habe. Auch wenn das eventuell nur meine persönliche Wahrnehmung ist, betone ich hier nochmal, das ich diese Spielweise des Drummers und die freudvolle Anwendung eines ganzen „Schwalls“ aus Dub – und SoundEffekten als den von mir am meisten geschätzten AggroDub empfinde. Nicht nur Good Vibes, sondern Strong Vibes. Da wird der Rücken „grade“ und die Brust schwillt an ;-) …….
Aber ein echter DubConnaisseur hat natürlich nicht nur Ohren für AggroDub, sondern auch ein Gefühl für das Schöne im Leben. Und da kommt nun „Happy Steppa“ ins Spiel. Hier sind es nicht so sehr die Effekte, die für mich im Vordergrund stehen, sondern dieser wunderbare, sehr charmante Riddim, der natürlich mal wieder durch die fröhliche BiassLine erzeugt wird. Sie erzeugt bei mir ein sehr fluffiges und entkrampfendes Gefühl, was allerdings durch die sehr fein aufspielenden übrigen Instrumente in bester Manier zur Vollendung gebracht wird. Ein ganz wunderbares Stück Musik für mich mit dem Potenzial eines vorüberziehenden LieblingsDubs, denn ich weiß ja, ihr habt bestimmt schon wieder was Neues inna PipeLine ……. Und ich befürchte auch dieser Dub landet am Ende in dem großen Ozean aus MusicDrops und wird so zu einer Art homöopathischen Medikament.
Es sei denn, ich bekomme – bequem ( heißt aus meinem Laden ), ein Exemplar aus recyceltem Vinyl von dieser sehr hörenswerten EP.
Die Philosophie von Kellie und Clay gefällt mir ebenfalls außerordentlich gut.
Leider müssten die Scheiben ja dann auch verschifft oder „verflogen“
werden, was ja dann auch wieder Anlass zur Kritik geben könnte.
Aber man sollte beim „Schutz des Klimas“ auch nicht unbedingt am falschen Ende sparen …………………… ;-)

Greetings, so long und Cool Runnings …………………….. lemmi

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