In der Dub-Szene tummeln sich eine ganze Menge obskurer Gestalten. Sound-Nerds, die ihre Nächte vor dem Laptop oder im Studio verbringen, an ihrer Musik schrauben aus reinem Vergnügen am eigenen Tun, ohne die geringste wirtschaftliche Perspektive. Diese Typen sind mir die liebsten. Denn unter ihnen lassen sich immer wieder tolle Entdeckungen machen. Wie jetzt z. B. bei Imhotep. Der ägyptische Pharao heißt eigentlich Pascal Perez, stammt aus Algier und hat heute in Marseille ein Studio, in dem er vor allem elektronische Musik produziert. 2012 erschien sein Album „Kheper“, das stilistisch irgendwo zwischen Elektro, TripHop und Dub changiert. Nun hat er eine Dub-Version daraus destilliert: „Kheper Dub“ (Imhotep), die – anders als das Ausgangsmaterial – zu hundert Prozent im Reggae-Dub angesiedelt ist. Kraftvolle Beats, dunkle Atmosphäre und – was es besonders reizvoll macht – allerlei Einflüsse von arabischer Musik. Wie gut arabische Musik und Dub zusammen gehen können, hat uns ja bereits The Spy From Cairo gezeigt. Imhotep geht jedoch nicht so weit wie er. Der Pharao „würzt“ seine Dubs eher mit arabischen Zutaten, als dass er sie auf kompletten arabischen Melodien und Arrangements aufbaut. Aber genau dieser sensible Einsatz macht den Reiz der Kheper Dubs aus. Es ist genau die richtige Dosis von Exotik und Geheimnis, die seiner Musik diese intensive und magische Atmosphäre verleiht.