Dein Name: Michael Fiedler
Du lebst in: der Nähe von Stuttgart
Titel deines letzten Albums:
„Dub Showcase“, aus 2022. Die neue Single „Stories“ , erschien am 1. 3. 2023
Wie lautet deine persönliche Definition von Dub?
Futuremusic
Was macht einen guten Dub aus?
Er zieht dich in denn Bann, hypnotisiert dich. Tatsächlich, wenn ich zu hause ein wenig schläfrig werde, ist das ein gutes Zeichen.
Wie hast du deine Leidenschaft für Dub entdeckt und wie hast du dich und deine Musik seiddem entwickelt?
Ich bin über Umwege (Jungle, Breakbeats, Techno) zum Dub gekommen. Reggae hat mich damals wenig interessiert. Aber die Musik die ich als Kind und Jugendlicher geliebt habe, hatte schon immer viel mit Dub zu tun: Basslines, Delay, Dub-Samples. Als junger Erwachsener Ende der 90er hab ich dann Tubby & Zeitgenossen für mich entdeckt.
Wie sieht der Entstehungsprozess eines typischen Dub-Tracks von dir aus?
Sehr unterschiedlich. Ein interessantes Sample oder Loop, ein Thema. Der Rest kommt von selbst.
Wann bist du mit einem von dir produzierten Dub-Track zufrieden?
Irgendwann macht es einfach „Klick“. Ich bin kein Perfektionist, dass ist ein Vorteil. Manche Tunes brauchen etwas länger, andere funktionieren innerhalb von Stunden. Ich beiße mir aber auch schon manchmal die Zähne aus. Aber ein wohliges Gefühl im Bauch sagt mir dann irgendwann: dass ist jetzt so fertig.
Was ist beim Produzieren von Dub am wichtigsten?
Fantasie, Experimentierfreude, keine Angst vor Fehlern.
Was ist deine besondere Stärke?
Ich kann sehr schnell arbeiten, wenn ich eine konkrete Idee habe.
Welches Album hältst du für dein bestes?
„Dub over science“ von 2020 auf Basscomesaveme.
Gelingt es dir, mit Musik deinen Lebensunterhalt zu bestreiten?
Ja. Manchmal besser, manchmal schlechter. Ich bin musikalisch sehr vielseitig unterwegs. Allein vom Dub leben würde aber nicht funktionieren.
Welche Aspekte deines Jobs machen dir am meisten Spaß?
Live spielen und der kreative Austausch mit anderen Künstler:innen. Ich improvisiere z. B. sehr gerne mit anderen bei meinen Auftritten.
Wovor graust es dir im Studio?
Zu viele Menschen schauen mir über den Rücken während ich produziere. Das ertrage ich nur ganz kurze Zeit. Das gilt nicht für Musiker:innen die mit mir gerade im Studio arbeiten, dass geht dann schon klar.
Wenn du gerade nicht an Dubs schraubst, was machst du dann am liebsten?
Über Dub nachdenken.
Was hörst du außer Dub?
Alles mögliche. Wirklich!
Wenn Geld und Zeit keine Rolle spielten: Welches Projekt würdest du gerne verwirklichen?
Zeit und Geld spielt im Moment keine Rolle, ich habe gerade das Gefühl ich kann die Dinge machen, die mir Spaß bereiten. Zur Zeit arbeite ich an einer SpokenWord/Dub Platte. Zeit ist da, es geht aber zäh voran, vor allem, weil sich nur schwer Künstler:innen finden lassen, die mitmachen. Wenn allerdings Geld wirklich keine Rolle spielen würde, hätte ich ein Soundsystem in meinem Wohnzimmer.
Was bevorzugst du: Studioarbeit oder Sound System-Performance?
Beides ist wichtig. Ich liebe Soundsystem Veranstaltungen. Sie inspirieren mich. Oft hab ich danach oder währenddessen das Gefühl, dass ich sofort ins Studio und meine Maschinen anwerfen muss.
Wer ist für dich der größte Dub-Artist aller Zeiten?
Jimi Hendrix meets King Tubby
Und wer der aktuell interessanteste Dub-Artist?
Es sind viele ProduzentInnen die ich toll finde. Zu viele um alle zu nennen. Aber es gibt aktuell bemerkenswerte Releases von Babe Roots, Om Unit, Bukkha, Tjah, Kaptan, Another Channel, …
Welches Sound System schätzt du am meisten?
Respekt geht an alle, die so ein Projekt auf sich nehmen. Das find ich wirklich immer wieder beeindruckend.
Was sind deine persönlichen Top Dub-Alben?
Massive Attack Meets Mad Professor: No Protektion
Rhythm & Sound: W/ the Artists
Dub Syndicate: Classic Selection Volume 2
Alec Empire: Low on Ice
Disciples: Infinite Density of Dub
4 Antworten auf „Interview mit Jah Schulz“
Ich suche jetzt schon seit 5 Tagen die „Jimmy Hendriks meets King Tubby“ ….
Hab se immer noch nicht jefunden ………………………… lemmi
Oder doch eher Jimi Hendrix ?! ……………………. lemmi
Hi lemmi,
das Album „Jimi Hendix meets King Tubby“ hätte ich auch sehr gerne. Aber als James Marshall „Jimi“ Hendrix am 18.09.1970 in London starb, war Dub noch nicht erfunden. Mit den Last Poets hat Jimi Hendix ca. 1969 ein paar Aufnahmen gemacht. Ein Treffen mit King Tubby fand leider nie statt.
Schade eigentlich ;-)