Im Rahmen seines jüngsten Projektes „Lisabon by Bus“ hat Bruno Crux die Gelegenheit genutzt, seiner Passion für Reggae, Dub und Roots in vollem Umfang nachzugehen. Sein Engagement und Interesse für die karibische Kultur begann Ende der 90er Jahre als Schlagzeuger der Band Nature an der Seite von Freddy Locks. Im Jahr 2007 veröffentlichte er das erste Album von Lisabon by Bus und fundamentierte damit seine musikalische Vision, insbesondere auch durch die Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Künstlern. In der Folge wurde das Kollektiv „Fittest of the Fittest“ gegründet, das sich durch die Verwendung eines vollständig analogen Soundsystems auszeichnet und sich auf die Präsentation von authentischem „Roots-Sound“ spezialisiert hat.
Mit seinem jüngst bei Subciety Records publizierten Album „Lisabon by Bus: Sincretismo“ gelingt dem portugiesischen Schlagzeuger und Produzenten Bruno Crux ein eindrucksvolles Comeback. Das Mini-Album beinhaltet vier Instrumentalstücke, gefolgt von jeweils einer von Sr. Dubong gemischten Dub-Version. Die Musikstücke verbinden World-Musik-Klänge mit Reggae-Rhythmen. Der Fokus liegt dabei auf dem Phänomen des „Sincretismo” (Sinkretismus), das an der Schnittstelle unterschiedlicher kultureller und religiöser Einflüsse entsteht. Die Kompositionen demonstrieren eine Verbindung vom damaligen „Ende der Welt“, dem „Finis Terra“ im Westen der Bretagne, zum uralten Mystizismus von Axum im Norden Äthiopiens und von dort über die unendlichen eurasischen Weiten zum Berg Amba Gashen in der äthiopischen Region Amhara. Es ist eine musikalische Reise durch verschiedene geografische Orte, die von Reggae-Grooves geleitet, mit Klängen aus aller Welt angereichert wird. Die vier Instrumentalstücke „Finisterra”, „Aksum”, „Eurasia” und „Amba Gashen” symbolisieren dabei Stationen dieser imaginären Reise.
Die Instrumentierung der Stücke übernehmen Bruno Crux am Bass, an den Gitarren, am Klavier und an den Percussions, Pedro Mighty Drop am Schlagzeug und an den Percussions sowie Zacky Man an den Keyboards. Als besondere Gäste wirken João „The Rooms“ Gonçalves (Klavier und Guzheng bei „Finisterra“, Guzheng bei „Aksum“), Ras Kamarada (Gitarre bei „Aksum“) und Freddy Locks (Gitarre bei „Amba Gashen“) mit.
6 Antworten auf „Lisabon by Bus: Sincretismo“
Schönes Album !
Wäre mir ohne Rezension eventuell sogar komplett durchgerutscht ohne es zu checken.
Die Riddims fühlen sich alle sehr knackig an und die Instrumente steuern schöne Melodien bei.
Mir gefällt es auch immer ganz besonders gut, wenn auch Instrumente
aus der großen weiten Welt zum Einsatz kommen ohne dabei in übertrieben, ausufernde Soli zu verfallen. Das Guzheng, war mir vorher namentlich nicht bekannt, hat mir aber klanglich schon immer gut gefallen. Passt sehr gut in diese Instrumentals, wenn ich mich nicht irre.
Ganz besonders gut finde ich hier aber das Klavierspiel in „Eurasia“, was auch in der DubVersion seine Wirkung entfalten darf.
Ich möchte es eigentlich gar nicht als Kritik verstanden wissen aber mir ist doch auch aufgefallen, das man die InstrumentalVersions nicht mit besonders viel Dub“Lametta“ bereichert hat. Es fehlt mir an der nötigen Vorstellungskraft, wie es wohl geworden wäre, wenn da mit mehr Enthusiasmus an den Effekten gespielt worden wäre. Is auch nicht so wichtig, denn das Album ist echt richtig gut geworden. Für meinen Geschmack wohlgemerkt.
Portugal ist momentan besonders gut drauf ! ………………. lemmi
Hi lemmi,
du kennst die Guzheng bereits aus dem Album „Christos DC: Kung Fu Action Theatre“. Dort bin ich auch kurz auf das Instrument eingegangen.
Das Klavierspiel in „Eurasia” hat meiner Meinung nach eine klassische, uns allen bestens bekannte Vorlage. Sorry, ich komme einfach nicht drauf! Wer kennt’s?
Das is doch ganz klar „Die Hochzeit des Figaro“ …………
Naja, nee is klar, ich hab echt keine Ahnung aber ich hatte wenigstens die Vermutung, dass es sich um eine Vorlage aus der Klassik handelt.
Klingt echt sehr – wie soll ich sagen ? – seriös aber auch melodiös und wirklich „irgendwie“ klassisch. In Sachen Klassik bin ich ein zutiefst überzeugter Banause, der zwar gern mehr gute Sachen kennen würde aber echt kein Bock hat, sich durch die sehr vielen „Fehlversuche“ in der ganzen Klassik durchzukämpfen. Für mich ist da viel zu viel unmusikalischer Schrott dabei, den sich wirklich nur unmenschliche Herrscher sehr gern anhören wollen. Und diese ganzen Politrickser, die auch zum Lachen immer noch in den Keller gehen. ( Ja, ok, ich beruhige mich schon wieder ).
Jo Ras Vorbei ! Bei Christos DC hast du es schonmal erwähnt. Soweit ich es nachlesen kann, hat es mir auch bei Christos DC sehr gut gefallen. Ich habs aber trotzdem leider vergessen. Habe jetzt aber ne Eselsbrücke. Ich denke einfach an Yellowman, wenn ich das Instrument höre und lasse mir kurz
„ZunguzungguguzungGuzheng“ durch den Kopf gehen ;-)
So long ………………. lemmi
Hi Lemmi, ich tippe auf die Ungarischen Tänze von Johannes Brahms. Nr. 5, um genau zu sein:
https://youtu.be/tX8-saSjxzA?feature=shared
Vielen Dank lauzelot, danach habe ich auch krampfhaft gesucht.
Da sag ich doch mal, obrigado lauzelot !
Ich bilde mir mein „absolutes Gehör“ ja immer nur ein aber du scheinst ja wirklich sowas in der Art zu haben.
( Die DubVersion gefällt mir aber wesentlich besser. Dieses „rumgegeige“ zieht sich bei mir immer so.“ Außerdem fehlen da die Drums, die BiassLine und der Groooove ;-) …… )
Respekt und nochmal, Danke für die Info …………… lemmi